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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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magische Tor ins Elfenreich.
    Sarah wünschte sich nichts sehnlicher als den Menschenjungen wiederzusehen. Zwar konnte sie sich an die Freundschaft aus vergangener Zeit nicht mehr erinnern, doch sie fühlte sich sehr mit ihm verbunden. Als sie an der Eingangstür des größten Wichtelhäuschens ankam, hörte sie von drinnen schon das Rufen der Freunde: »Komm ruhig herein, die Tür ist offen!«
    Beim Eintreten in die gemütliche Stube fiel ihr Blick sofort auf den im Sessel sitzenden Jungen, der fürsorglich von der Wichtelfamilie umsorgt wurde. Über seinen Beinen lag ein braunes Fell, und in den Händen hielt er eine breite Tasse, gefüllt mit heißem Tee.
    »Wir haben ihm einen heilsamen Kräutertrank verabreicht, der nach dem Hausrezept unserer ältesten und weisesten Wichtel gemischt wurde. In ein bis zwei Tagen wird er wieder gesund sein und seine Beine bewegen können«, erklärte die Wichtelmutter.
    »Bis dahin wird er selbstverständlich unser Gast sein«, ergänzte der Wichtelvater mit einem verschmitzten Lächeln.
    Der Junge stellte seine Teetasse beiseite und schaute Sarah mit strahlenden Augen an. »Hallo Lebensretterin! Ich hatte mir ganz schön Sorgen gemacht, als du so alleine bei der unheimlichen Waldhütte zurückgeblieben bist!«
    Sarah ging ein wenig verlegen auf ihn zu und grüßte ihn mit einem sanften »Hallo!« zurück.
    »Ich habe dir meine Freiheit zu verdanken«, fuhr er fort, »und wahrscheinlich auch mein Leben! Wer weiß, was mir ohne deine Hilfe bei dieser bösen Fee zugestoßen wäre!«
    Sarah lächelte ihn an und setzte sich auf einen Stuhl schräg neben ihm. Wie kommt es nur, dass ich mich in seiner Nähe so wohl fühle?, fragte sie sich.
    Die Wichtelfamilie verließ fast unbemerkt für eine Weile den Raum, damit sich die beiden ungestört unterhalten konnten.
    Da der Junge das Geschehene offenbar noch nicht so recht begriffen hatte, meinte er schließlich: »Ich hätte mir niemals träumen lassen, dich auf solche Art und Weise wiederzufinden!«
    »Aber wieso denn wiederfinden? Woher kennst du mich überhaupt?«
    »Ja erinnerst du dich denn nicht mehr, dass wir die besten Freunde waren? Bis du vor einem Jahr auf einmal spurlos verschwunden bist! Wir hatten überall vergeblich nach dir gesucht. Ich bin doch Tim, hast du das schon vergessen?«
    Sarah überlegte angestrengt und schüttelte daraufhin den Kopf. »Es tut mir leid, aber ich weiß nichts von all dem. Ich sah dich zum ersten Mal auf der Blumen-wiese!«
    »Aber du bist meine Freundin Sarah, die ich verzweifelt gesucht habe. Ich erkenne dich doch wieder!« Er sah sie fragend an.
    »Wenn es tatsächlich so ist, wie du sagst, dann bin ich ja in Wirklichkeit keine Elfe, sondern ein Mensch! Irgendetwas stimmt hier nicht! Aber ich werde es schon bald herausfinden, darauf kannst du dich verlassen.«
    Nachdenklich verharrten beide einen Moment nebeneinander.
    »Ach je!«, rief Sarah dann auf einmal und erhob sich von ihrem Stuhl, »ich muss ja nach Hause, denn meine Eltern werden sich bereits große Sorgen um mich machen! Morgen komme ich wieder«, versprach sie lächelnd. »Bis bald!« Sie winkte kurz und verließ eilig das Wichtelhaus. »Wie konnte ich nur so einfach die Zeit vergessen?«, wunderte sie sich auf dem Heimweg.
    Als Sarah im Elfenschloss ankam, wurde sie bereits in der Eingangshalle sehr ungeduldig von den Eltern erwartet.
    »Was fällt dir eigentlich ein, so lange wegzubleiben?«, schimpfte der Elfenkönig. »Dir hätte doch sonst was Schlimmes zustoßen können! Die Nacht ist schon fast vorüber, und wir haben vor Kummer um dich noch kein Auge zugetan.« Die Gesichtsfarbe des Königs hatte vor Aufregung beinahe das Rot einer Tomate erreicht.
    Sarah brachte, um sich zu rechtfertigen, kein Wort hervor, einen solchen strengen und lauten Ton war sie vom Vater nicht gewohnt.
    »Wenn du ausgeschlafen hast«, fuhr der König als Sarah schwieg fort, »wirst du uns erzählen, wo du gewesen bist. Und nun geh schleunigst in dein Bett!«
    Eigentlich war Sarah froh, den Eltern nichts mehr erklären zu müssen, denn sie konnte sich vor Müdigkeit kaum aufrecht halten. So taumelte sie schläfrig gähnend die breite Treppe in ihr Zimmer hinauf, fiel erschöpft in das weiche Himmelbett und schlief tief ein.
    Als sie am nächsten Morgen im Speisesaal erschien, saßen der König und die Königin mit ihren beiden älteren Töchtern schon am Tisch und blickten ihr erwartungsvoll entgegen.
    »Also, mein kleiner Wildfang, was hast du uns

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