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Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition)

Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition)

Titel: Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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solltest Gesangsstunden nehmen, weil du selbst singen musst.«
    »Verdammt.«
    »Es kann sogar sein, dass ihr eine Liveshow noch in einen Dreh umwandeln müsst. Das ist billiger.
    »Verdammt! Das bedeutet, die erste Sendung muss schon krachen, damit der Sender vielleicht noch etwas Geld locker macht.«
    »Ja, so könnte man es ausdrücken.«
    Torgen gähnte.
    Ich konnte es mir nicht verkneifen und gähnte ebenfalls. Na toll, noch nicht einmal die erste Pause gehabt und schon müde. Das musste das Gerede um die Zahlen sein. Ich musste raus hier.
    »Danke, Torgen.« Ich stand auf.
    »Gern geschehen.« Er verzog den Mund zu einem halben Schmunzeln. »Den Stuhl kriegst du trotzdem. Und du kannst meinen in der Zwischenzeit nehmen, wenn du willst.«
    »Danke, das ist nett von dir, aber du brauchst ihn vermutlich dringender als ich. Ich kann heute sowieso nicht besonders gut arbeiten, mein Büro ist noch viel zu nass.«
    »Nass? Was ist passiert?«
    »Lange Geschichte. Erzähle ich dir ein anderes Mal.«
    »In Ordnung. Aber brich dir nicht das Genick auf dem alten Stuhl. Das wäre schade um den hübschen Hals.« Er zwinkerte mir zu.
    »Ich gebe mir Mühe.« Ich versuchte ein Grinsen und schob den Stuhl aus seinem Büro zu dem meinigen, wo die nassen Papiere darauf warteten, von mir sortiert zu werden.
    Doch ich schaffte es nicht bis dahin, denn Thomas Bauer, unser Redakteur, kam aus seinem Büro, das er mit Holger, seinem schwulen Kollegen, teilte. Er war groß und schlank, seine blonden Haare hatte er zur neuesten Frisur gekämmt, die grauen Strähnen getönt. Er trug zu seinen knallengen Jeans einen hellblauen Sweater, den er auf die Farbe seiner Augen abgestimmt hatte.
    »Emma, schön dich zu sehen«, flötete er. »Hast du viel zu tun?«
    Das war keine Frage, die ich gerne hörte. Denn die bedeutete immer, dass er Hilfe von mir erwartete. Um ehrlich zu sein, gehörte es zu meinen Aufgaben, die Redaktion zu unterstützen. Immerhin lautete meine offizielle Jobbezeichnung Redaktionsassistentin, was bedeutete, dass ich die Redaktion unterstützte, aber inoffiziell besaß ich noch andere Titel: Daniels Assistentin, Produktionsassistentin, mit einfachen Worten: Mädchen für alles.
    »Ja, ich habe viel zu tun«, erwiderte ich. Und das war die absolute Wahrheit.
    »Wir brauchen Verstärkung für die Recherche«, sagte er schließlich. »Wir müssen noch mehr über die Kandidaten herausfinden, um auf alles vorbereitet zu sein. Aber das schaffen wir alleine nicht.« Er deutete auf sich und Holger, den ich durch die offene Tür an seinem (trockenen) Schreibtisch sitzen sehen konnte.
    Ich schüttelte energisch den Kopf. »Alles andere erledige ich gern für euch, aber zwinge mich nicht, im Leben anderer Leute herumzuschnüffeln. Das ist einfach widerlich.« Ich würde auf keinen Fall in den Kellern der Kandidaten nach Leichen suchen. Ich wollte auch nicht, dass fremde Menschen im meinem Leben herumwühlten und meine Geheimnisse herausfanden. Falls jemals jemand entdeckte, was in meiner Vergangenheit schlummerte, hätte dies mindestens das Ende meiner Karriere bedeutet.
    »Eine öffentliche Scheidung ist wie ein Unfall. Jeder bleibt stehen, um es sich anzusehen…«
    Ich winkte ab. Den Spruch hatte ich gerade erst gehört. »Ja, ich weiß. Ich werde dir dabei trotzdem nicht helfen.«
    »Dann muss der Chef noch jemanden anheuern«, antwortete Thomas.
    »Viel Glück dabei, ihm das klarzumachen«, sagte ich, wobei ich mich bereits umwandte, um mich zu meinem Büro zu begeben. »Ich habe gerade mit der Buchhaltung gesprochen. Das Budget ist schon hoffnungslos überzogen. Ich fürchte, das müsst ihr alleine stemmen.«
    »Sch****«, fluchte Thomas. »Dabei könnten wir sicherlich noch eine Menge Intimes ausgraben. Ich habe alle angerufen, die meisten hatten keine Ahnung, dass ihr Partner sie angemeldet hat. Das lässt schöne Schlammschlachten erwarten.«
    »Das schafft ihr schon«, rief ich ihm über meine Schulter zu. Dann rollte ich endlich weiter.
    In meinem Büro angekommen, setzte ich mich vorsichtshalber auf den Fußboden, um den Stuhl nicht vor allzu große Herausforderungen zu stellen. Dort nahm ich die einzelnen Bewerbungen aus den beiden Ordnern und breitete sie auf dem Teppich zum Trocknen aus.
    Etwa siebentausend Paare hatten sich beworben. Ungefähr vierzehntausend unglückliche Menschen hofften darauf, durch uns dem Joch ihrer Ehe zu entkommen. Doch nur zehn hatten es geschafft, in die engere Auswahl zu gelangen. Der Rest

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