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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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eine Rauchsäule gen Himmel auf, die sich unten rasch verdickte, je mehr das Feuer, das diesen Qualm schuf, genährt wurde. Der König stieß einen Fluch aus. Sie hatten das Lager in Brand gesteckt. Als hätten sie seine Gedanken vorausgeahnt.
    »Nehmt euch zwanzig von den Hundsköpfigen und lauft sofort dorthin!«, befahl er. »Seht zu, was noch zu retten ist.«
    Dann wurde das eben ihre Lehrzeit. In Anbetracht dessen, was sie noch vorhatten, war das nicht einmal das Schlechteste.
     
    Die Verteidiger jubelten, als die Gog/Magog sich plötzlich, mitten im Gefecht, zurückzogen und den Anschluss zum Heer suchten, das zum Stillstand gekommen war. Laut rufend stürmten die Bodentruppen nun voran, auf die Mauer von Morgenröte zu, während die Reiterei von Delios sich schon hinter diese zurückzog. Prinz Laycham und seine Schar folgten und galoppierten, eine Staubwolke hinter sich herziehend, durch das riesige Torportal.
     
    »Endlich!«, seufzte Zoe, die alles beobachtet hatte. »Mein Prinz ist in Sicherheit – vorerst.«
    »Also«, sagte Veda. »Ihr seid jetzt am Zug.«
    Sie flog davon, rief die Flugschar zu sich, die sich rasch bei ihr versammelte, und sie hielten den Rücken der Bodentruppen frei. Schon fingen die ersten Krieger an, ein provisorisches Lager vor der Mauer aufzubauen.
    »Warum gehen sie nicht auch rein?«, fragte Zoe verwundert.
    »Tja, die Iolair und Leonidas' Reiter sind sich noch nicht recht grün«, antwortete Laura kopfschüttelnd. »Die werden wohl heute Nacht hier draußen bleiben und auf unser Signal warten.«
    »Manche können eben nicht über ihren Schatten springen«, meinte Arun leichthin. »Abgesehen davon ist drin gar nicht genug Platz für die Flugschar. Notfalls können sie sich ja schnell nach innen zurückziehen, aber ich glaube, die Gog/Magog haben erst mal genug.« Er deutete nach oben. »Und da oben ist die beste Wache, die wir bekommen können.«
    Der Titanendactyle kreiste in großer Höhe langsam über dem Heer des Feindes. Dass er schnell herabstoßen konnte, hatten sie erlebt. Für diese Nacht würde es wohl Ruhe geben.
    Illusionen machten sie sich natürlich nicht, dort draußen lagerten immer noch mehr als hunderttausend Gog/Magog – grob geschätzt, es konnten auch doppelt so viele sein –, also würden sie letztendlich eines Tages trotz Magie und Unterstützung aus der Luft den Palast schlichtweg überrennen.
    Aber nicht heute.
     
    Die Cyria Rani flog über die Verteidiger hinweg, bald würde sie die Mauer erreicht haben.
    Arun wandte sich Laura zu. »Es wird Zeit, den Pfad zu finden.«
    Sie nickte. »Hilfst du mir wieder, Hanin?«, bat sie.
    »Wir können dich dabei unterstützen«, sagte Cedric.
    Naburo hob zustimmend die Hand.
    »Darüber wollte ich sowieso mit euch reden.« Laura blickte in die Runde. »Also ... ich bin ja jetzt fast angekommen. Ihr ... ihr müsst mich nicht begleiten. Ich meine, Milt und Finn, klar, wir waren von Anfang an zusammen ...«
    »He, und ich?«, rief Zoe empört.
    Laura lächelte sie entschuldigend an. »Zoe ... du musst bei deinem Prinzen bleiben. Ich glaube, dein Blaues Mal bringt sonst alles durcheinander.«
    »Ja, schon gut.« Das ehemalige Model winkte ab. »Diese Regeln habe ich inzwischen kapiert. Wir beide sind nicht denselben Weg gegangen, du und die zwei da aber schon. Also funktioniert es nur so.« Sie funkelte Milt und Finn an. »Aber wagt es ja nicht ... Ihr wisst schon. Und nur ein einziger Kratzer! Ich werde es nachprüfen! Dann verarbeite ich euch zu Hackfleisch und werfe euch den Gog/Magog vor. Kapiert?«
    »Voll und ganz.« Die beiden Männer grinsten.
    Lauras Blick schwenkte zu den Elfen. »Wir sind nicht alle von Anbeginn denselben Weg gegangen. Einen Teil davon, wofür ich euch sehr dankbar bin. Aber ... ihr habt keine Veranlassung ...« Sie sprach nicht weiter, wartete darauf, dass ein anderer den Satz vollendete.
    Keiner rührte sich. Niemand stimmte ihr zu.
    »Wir gehen mit«, sagte Spyridon schließlich.
    Yevgenji nickte. »Du sollst den ganzen Spaß allein haben? Kommt überhaupt nicht infrage!«
    Naburo legte die Hand an den Dolch in seinem Gürtel. »Die Weiße Flamme wurde dafür geschaffen. Hanin und ich sind ihre Diener. Wir können gar nicht anders.«
    Cedric sprach für die drei Sucher. »Wir haben unsere Aufgabe, den Schattenlord zu identifizieren, immer noch nicht erfüllt. Wir haben ebenfalls keine Wahl.«
    »Tja, und ich«, sagte Arun lächelnd, »ich bin nun einmal sentimental. Ich habe mich mit

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