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Spiegelschatten (German Edition)

Spiegelschatten (German Edition)

Titel: Spiegelschatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Eifel. Die Räume in der City wurden ebenfalls genutzt, doch die Stimmung dort war nicht mit der hier zu vergleichen.
    Vielleicht würde er nie wieder so sicher sein wie in diesem Moment, wo sämtliche Zweifel von ihm abgefallen waren. Und deshalb wollte er ihn auskosten.
    Er würde Schauspieler werden, egal, was geschehen mochte. Er würde es schaffen.
    *
    Kriminalhauptkommissar Bert Melzig packte gerade seine Tasche, als das Telefon klingelte. Er hatte den Kindern versprochen, heute zum Frühlingsfest der Musikschule zu erscheinen.
    Sein Sohn spielte seit einem Jahr Trompete, seine Tochter seit zwei Jahren Klavier. Beide hatten einen kleinen Auftritt, zu dem sie ihren Vater mit einem gemeinsam verfassten Brief hochoffiziell eingeladen hatten.
    Beginn war achtzehn Uhr. Bert hatte vor, sich in seiner Wohnung ein wenig frisch zu machen, noch eine Kleinigkeit zu essen und dann aufzubrechen. Keinesfalls wollte er zu spät kommen und sich mit eingezogenem Bauch, Entschuldigungen flüsternd und vor Verlegenheit schwitzend an all denen vorbeidrücken, die pünktlich erschienen waren.
    Auch Margot würde dort sein und sogar die Schwiegereltern. Geballte Familienpower gegen den abtrünnigen Ehemann und Vater. Dagegen hatte er nicht die geringste Chance.
    Gereizt nahm er ab.
    In einer Wohnung in der Krementzstraße hatten sie eine Leiche gefunden. Dr. Leonard Blum, Assistent an der Uni Bonn.
    Seufzend gab Bert seinem Kollegen Rick Holterbach Bescheid. Dann wählte er die Nummer, die lange Zeit auch seine eigene gewesen war.
    Kurz hatte er überlegt, seinen Sohn auf dem Handy anzurufen, diesen Einfall jedoch im nächsten Moment verworfen. Er würde Margot nicht feige ausweichen. Sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ, als sie seine Frau geworden war. Die Arbeit ging immer vor. Bei einem Arzt oder einem Feuerwehrmann war es nicht anders.
    Sie meldete sich mit diesem säuerlichen Unterton in der Stimme, der ihn nach so vielen unglücklichen Ehejahren rasend machte. Es ärgerte ihn, dass sie nicht einmal auf die Idee kam, sein Anruf könnte einen anderen Grund haben als den, wieder einmal ein Treffen mit den Kindern abzusagen.
    » Sie haben eine Leiche gefunden«, teilte er ihr mit.
    » Hinter der du dich, wie jedes Mal, wunderbar verstecken kannst«, gab Margot zur Antwort.
    » Margot…«
    Er wollte keinen Streit. Nicht schon wieder. Er hatte genug davon, sich mit ihr auseinanderzusetzen und dabei zu wissen, dass sie nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen würden. Nicht mehr in diesem Leben.
    » Das kannst du deinen Kindern selbst erklären«, fertigte sie ihn ab und rief die Tochter ans Telefon.
    » Papa?«
    » Hallo, mein Mäuschen.«
    » Ich bin so aufgeregt. Hoffentlich mach ich nicht zu viele Patzer.«
    » Du kriegst das hin. Da bin ich mir ganz sicher.«
    » Und wenn nicht?«
    » Wenn du einen falschen Ton erwischst, spielst du einfach weiter, als wär nichts geschehen. Keiner reißt dir deswegen den Kopf ab.«
    Bert hörte sie erleichtert ausatmen und fürchtete sich vor der nächsten Frage.
    » Wann kommst du, Papa?«
    » Du, Liebes, ich muss dir etwas gestehen…«
    Plötzlich war sein Sohn am Telefon.
    » Du kannst nicht kommen«, konstatierte er ohne Umschweife.
    » Ich… wieso… wo ist deine Schwester?«
    » Sitzt in der Ecke und heult.«
    » Aber ich habe ihr doch noch gar nicht gesagt, dass…«
    » Das hat sie auch so kapiert.«
    So leicht war es für seine Kinder, ihn zu durchschauen. Bert schämte sich. Sie hätten einen anderen Vater verdient, dachte er. Einen, der frühzeitig nach Hause kommt und den Kopf frei hat. Der sich ihre Sorgen anhört und ihre Freude mit ihnen teilt. Einen, der nicht überlegen muss, wenn man ihn nach den Hobbys seiner Kinder fragt und nach den Namen ihrer besten Freunde.
    » Es tut mir so leid.«
    » Schon gut, Papa.«
    Das Verständnis seines Sohnes war für Bert schwerer zu verkraften, als es ein massiver, wütender Vorwurf gewesen wäre.
    Schrei mich an, dachte er. Fang an zu toben. Knall das Telefon gegen die Wand. Aber sei nicht so verdammt verständnisvoll. Ich bin der Erwachsene von uns beiden. Ich muss der Verständnisvolle sein. Du kannst nicht einfach in meine Rolle schlüpfen.
    » Ich mache es wieder gut. Ehrenwort. Sobald ich…«
    » Ist okay, Papa. Wirklich.«
    Aber es war nicht okay. Es war absolut nicht okay. Bert fühlte, wie ihm vor Hilflosigkeit der Schweiß ausbrach.
    » Erzählt ihr mir, wie es war?«
    » Versprochen.«
    » Und toi, toi, toi für euren

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