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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Raubtieren, Insekten und menschlichen Gegnern. Sam war schon Hunderte von Malen in Regenwäldern gewesen, doch an einen erbärmlicheren Fußmarsch konnte er sich nicht erinnern. Das Gefühl, im Stich gelassen worden zu sein, war ausgeprägt – weggeworfen von einer undankbaren Regierung, zum Sterben zurückgelassen in einem Land, dem sie zu helfen versucht hatten. Er wusste, wie Azami zumute war, die wie Abfall entsorgt worden war. Mit jedem Schritt, den sie machten, nahm der Zorn zu, aber auch die Beklommenheit.
    Er war ein Mann, der für diesen Mist ausgebildet worden war. Er hatte sich für das Schattengängerprogramm entschieden, in dem Bewusstsein, dass er jederzeit reingelegt werden konnte. Azami war ein Kleinkind gewesen, als Whitney sie aus dem Waisenhaus geholt hatte. Sie war acht Jahre alt gewesen, als Whitney sie in Japan auf der Straße aussetzen ließ. Er hatte an ihr experimentiert, bis er sicher gewesen war, dass sie nur noch für eine Herztransplantation taugte, die sie – da war sich der Arzt sicher gewesen – töten würde. Krank und halbtot hatte er sie in einer Kiste nach Japan fliegen und von Fremden in eine Gasse bringen lassen, die für ihre Zuhälter und Menschenhändler berüchtigt war, damit sie sie dort aussetzten – sie wegwarfen, wie sie ihn gerade weggeworfen hatten.
    Wut schwelte in seiner Magengrube – nicht seinetwegen, sondern Azamis wegen. Durch einen dunklen, feindseligen Dschungel zu laufen konnte nicht schlimmer sein, als es für ein Kind war, lädiert und übel zugerichtet in einem Land aufzuwachen, das es nicht kannte.
    Es war ein viertägiger Fußmarsch nach Matadi, und sie wollten einen Wagen finden, aber sie brauchten eine Route, auf der ein Fahrzeug tatsächlich vorankommen konnte, und die meisten Straßen waren in die Luft gesprengt worden.
    Kadens Stimme zischte eine leise Warnung in sein Ohr. Sam ging in die Knie, das Gewehr im Anschlag. Sie verhielten sich alle vollkommen still. Ihr Späher hatte sie lediglich auf Ärger hingewiesen.
    Eine Rebellenpatrouille bewegte sich wenige Meter von ihnen schemenhaft durch die Bäume. Die Männer liefen an ihnen vorbei und setzten ihren Weg fort. Sam stieß den angehaltenen Atem aus, und seine Muskeln entspannten sich ein wenig. Plötzlich machten die Rebellen Halt, und ein Mann scherte aus und begab sich gleich neben dem Wildpfad, den sie als Weg benutzen, zwischen die Bäume. Er öffnete seinen Hosenschlitz und richtete seinen Blick plötzlich direkt auf Kaden.
    Kaden war nicht mehr als dreißig Zentimeter von ihm entfernt und verschmolz mit den Schatten, wie er es häufig tat. Der Mann blinzelte und wandte den Blick ab. Kaden rührte sich nicht. Er hielt vollkommen still und gab keinen Laut von sich. Über seinem Kopf erwachte ein Ast zum Leben: Eine Schlange hob neugierig ihren Kopf, um den Soldaten anzustarren. Die Bewegung des Reptils lenkte die Aufmerksamkeit des Rebellen auf sich. Er trat einen kleinen Schritt näher und sah mit erhobener Machete die Schlange an. Und dann wurden seine Augen groß, und er stieß restlos schockiert einen schrillen Schrei aus, als er einen Mann so dicht vor sich sah.
    »Feindkontakt auf ein Uhr!«, schrie Kaden, während er dem Soldaten eine Kugel in den Kopf schoss.
    Die Rebellen eröffneten gleichzeitig mit dem Schattengängerteam das Feuer, nicht mehr als fünf Meter von ihnen entfernt. Die gesamte Aktion dauerte fünfundvierzig Sekunden, doch durch die Schüsse und die Schreie der Männer erschien sie ihnen wie eine Ewigkeit in der Hölle. Affen schrien vor Furcht und Zorn und trugen damit ihren Teil zu dem Chaos bei, und ebenso schnell verstummte der Urwald wieder.
    Sieben Rebellen lagen tot am Boden, der Letzte starb gerade. Ryland signalisierte den Männern, die Toten schnell tiefer ins Unterholz zu ziehen, möglichst viele Informationen an sich zu bringen, auch Landkarten. Das Geräusch der Schüsse war meilenweit zu hören gewesen, und sie wollten nicht länger als nötig hierbleiben, nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    Sie brachen rasch auf, um einen möglichst großen Abstand zwischen sich und die toten Rebellen zu bringen, und kamen bis zum Anbruch der Nacht gut voran. Schließlich ließ Ryland sie haltmachen und bedeutete Kaden, einen guten Unterschlupf zu finden, wo sie ein paar Stunden schlafen konnten. Sie mussten sich ausruhen und etwas essen, ehe sie weiterzogen.
    Sam widerstand dem Drang, das Funkgerät einfach nur deshalb zu benutzen, weil er Azamis Stimme

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