Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
Herren, es werden Ihre letzten sein.« Sie sprach so leise, und es klang so reizend, dass es einen Moment dauerte, bis die Männer begriffen, was sie damit meinte.
Forbes machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch kein Laut kam heraus. Sorge machte sich auf seinem Gesicht breit. Er presste sich eine Hand auf die Brust.
Der General sah sie finster an. »Was zum Teufel sagen Sie da?«
Doch sie war bereits weg, verließ gemessenen Schrittes die Bar, und die Tür fiel hinter ihr zu.
Die Kellnerin brachte die zweite Runde Getränke an den Tisch. Forbes hatte sich halb aufgerichtet und presste immer noch eine Hand auf sein Herz. Plötzlich fiel er, sank auf die Knie, und sein Sessel kippte um. »O mein Gott«, sagte die Kellnerin. »Bill, ich glaube, er hat einen Herzinfarkt. Ruf einen Krankenwagen.«
Während die Worte aus ihrem Mund herauskamen, versuchte Fielding aufzustehen und ging zu Boden, schlug mit seinem Kopf auf dem Tisch auf und umklammerte mit den Händen so fest die Tischkante, dass der Tisch umstürzte. Mehrere Menschen kamen herbei, um zu helfen. Niemand bemerkte den Mann, der die beiden ersten Gläser vom Boden aufhob, sie in die Tasche steckte und die gerade ausgeschütteten Whiskeygläser neben dem umgekippten Tisch liegen ließ. Er verließ die Bar, als die Sanitäter eintrafen.
Eijis Schritte waren ebenso gemessen wie die seiner Schwester, als er die Bar verließ und den Bürgersteig überquerte. Er bog in die Gasse ein, in der sie ihn erwartete, wieder in Jeans, ihr langes Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Als er durch die Gasse auf sie zuging, drehte er seinen hellen Wendemantel auf die dunkelblaue Seite, strich sein schwarzes Haar glatt und wartete, während Azami geschickt die unauffälligen Schnürsenkel in seinen Schuhen gegen andere austauschte, die leuchtend pink waren. Beide setzten Rucksäcke auf, die sie in der Gasse versteckt hatten. Er legte seinen Arm um ihre Schultern, und als sie eine Straße weiter aus der Gasse herauskamen, hielt Eiji ein Taxi an.
Das Tageslicht wich der Dunkelheit, obwohl das bei dem ständigen Regen im Dschungel keinen großen Unterschied machte. Manchmal ließ der Regen für kurze Zeit nach, und dann begann es erneut, ernsthaft zu regnen. Sie schlugen den Weg zum Hafen ein, wo sie hofften, sich ein Boot beschaffen zu können.
Bei Sonnenaufgang waren sie vier Meilen von der Stadt entfernt, wo sie anhielten, um dort den Tag zu verbringen. In der dichter bevölkerten Region war es viel zu riskant, sich bei Tageslicht voranzubewegen. In der Sonne schwächte sich der Regen zu Dunst ab und verschwand dann allmählich ganz und gar.
»Wir werden hier Rast machen«, entschied Ryland. »Versucht, etwas Essbares zu ergattern, findet Wasser und macht euch ein bisschen frisch.«
Sie alle hatten Feuchttücher und die notwendigsten Hygieneartikel im Gepäck, und es tat gut, einen Teil des Schmutzes von den Kämpfen und dem Fußmarsch abzuwaschen. Das Wasser kam aus einem Bach, der in den nahen Kongo floss. Kyle, Jonas und Gator machten sich auf die Suche nach etwas Essbarem für alle. Kyle gelang es, mit zwei Dutzend Bananen zurückzukommen, und Jonas hatte wilde Yamswurzeln gesammelt. Gator baute ein Fischwehr im Bach und fing ein paar Tilapien.
Sam und Nico gruben ein längliches Loch und machten darin ein Feuer. Unter Verwendung von grünen Zweigen bauten sie einen Rost über dem Feuer und brieten die Fische und die Yamswurzeln. Anschließend lehnten sie sich alle zufrieden zurück und hatten das Gefühl, ein regelrechtes Festmahl genossen zu haben. Die Nahrung war auch sehr nötig gewesen, da es einige Zeit her war, seit sie eine ihrer Rationen verspeist hatten.
»Wir werden unseren Plan ein wenig revidieren und diese Nacht eine neue Strategie einsetzen«, sagte Ryland. Es war offensichtlich, dass Ryland und Kaden einen neuen Plan ausgearbeitet hatten, während die anderen Nahrung organisiert und zubereitet hatten. »Wir werden uns in zwei Teams aufteilen. Die Teams werden unabhängig voneinander zwei verschiedene Routen zum Hafen auskundschaften. Wir fänden gern ein kleines Boot, das uns den Kongo hinunter zum Atlantik bringt. Nach abgeschlossener Aufklärung treffen wir uns an einem festgesetzten Sammelpunkt wieder und entscheiden über unser weiteres Vorgehen. Noch irgendwelche Fragen?« Auch diesmal kam es zu keiner Unterbrechung. »Gut. Dann bringen wir es hinter uns, meine Herren.«
Sam, Nico, Kaden und Jonas brachen auf und bewegten sich
Weitere Kostenlose Bücher