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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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fiel, und ihm die wenigen Sekunden geben, die er brauchte.
    Er stellte fest, dass seine Orientierung ein wenig gelitten hatte, doch es gelang ihm, ins Unterholz zu huschen und sich flach hinzulegen. Sein Herz raste, als er sich abtastete, um sich zu vergewissern, dass er noch heil und ganz war. Blut sickerte aus einer Wunde an seiner Wade, wo ihn ein abgebrochener Ast gepikst hatte. Er kam nicht mit seiner Hand an seinen Rücken, um nach Blut zu tasten, ohne den Strauch in Bewegung zu versetzen, aber es tat so teuflisch weh, dass er keinen weiteren Beweis dafür brauchte, wie ungeeignet Bäume als »Landeplatz« waren. Trotzdem würde er gleich noch einmal einen ansteuern.
    Er betrachtete den Scharfschützen durch das Laub. Dunkles Haar, dunkle Haut, wenn auch nicht schwarz, ein Mann, der eindeutig mit einem Gewehr umzugehen verstand. Sam fand es in solchen Situationen sehr hilfreich, dass sein Sehvermögen gesteigert worden war. Der Scharfschütze war viel höher oben in dem Baum, und die Äste waren dick und zahlreich, was es erleichterte, auf den Baum zu klettern, jede Teleportation in den Baum jedoch enorm erschwerte. Es würde Sekunden erfordern, den Sprung zu machen und den Scharfschützen zu töten, doch die Risiken waren diesmal weitaus größer. Er seufzte. Diesmal würde er Verletzungen davontragen.
    Sam gelangte durch das dichte Geäst an die Stelle direkt hinter dem Scharfschützen, die er sich ausgesucht hatte, ein anderer breiter Ast, aus dem kleinere Äste in alle Richtungen wuchsen. Der Scharfschütze sprach leise in sein Funkgerät. Die Sprache schockierte Sam. Farsi . Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? Was hatte ein iranischer Scharfschütze im Lolo National Forest zu suchen? Wie schafften es Soldaten aus dem Ausland, mit den Waffen, die sie hatten, in die Vereinigten Staaten einzureisen?
    Als seine Füße Halt auf dem Ast fanden, ließ sein Gewicht den Baum erschauern, und das genügte, damit der Scharfschütze den Kopf umdrehte, während er noch in sein Funkgerät sprach. Er war so schockiert, dass er die Augen weit aufriss und das Gespräch abrupt beendete. Sam sprang mit einem Satz nach vorn, trat fest zu, rammte seinen Fuß in den Brustkorb des Mannes und sandte ihn Hals über Kopf aus dem Baum, als er versuchte, sein Gewehr herumzureißen.
    Der Mann fiel mit weit offenem Mund hinunter, doch kein Laut kam hervor. Das Gewehr fiel gemeinsam mit ihm nach unten, doch war es Sam gelungen, einen Blick darauf zu werfen. Für ihn bestand kein Zweifel daran, dass es sich um ein Dragunow-Scharfschützengewehr handelte, das im Iran unter dem Namen Nakhjir-Scharfschützengewehr hergestellt wurde. Dieses Beweisstück brauchte er. Er materialisierte sich neben der Leiche, schnappte sich das Gewehr und projizierte sich wieder an seinen Rückzugsort, ehe er erneut ins Unterholz glitt. Um ihn herum schlugen Kugeln ein, aus verschiedenen Richtungen.
    »Ergib dich!«, bellte eine Stimme. Der Befehl wurde auf Englisch erteilt, aber mit einem starken Akzent.
    Sam krabbelte wie ein Krebs und schmiegte seinen Körper dicht an den Boden, als er auf dem kleinen Wildpfad ins dichtere Gestrüpp kroch. Kugeln schlugen in die Erde ein, ließen die Rinde von Bäumen absplittern, peitschten durch Laub und pfiffen an seinen Ohren vorüber. Eine Kugel versengte seinen Rücken, und eine andere flog so dicht an seinem Arm vorbei, dass sie heiß und schmerzhaft einen Streifen Fleisch abhobelte. Aber er fand die Mulde, die er gesucht hatte, schlüpfte hinein und wühlte sich tief nach unten.
    Der Kugelhagel endete, als hätte jemand einen Befehl erteilt. »Du wirst sterben, wenn du dich nicht ergibst«, warnte ihn die Stimme noch einmal.
    Als Sam keinen Laut von sich gab, wirkte der nächte Kugelhagel noch erboster.
    Wo zum Teufel blieb der Entsatz? Azami? Alles in Ordnung bei dir? Er würde eine Kapitulation riskieren müssen, da er eindeutig getroffen werden würde, wenn das so weiterging.
    Ich schleiche mich von hinten an sie heran und schalte einen nach dem anderen aus. Bist du getroffen?
    Er liebte es, wie ruhig ihre Stimme klang. Sie hätte einen Spaziergang im Park machen können. Noch nicht. Ich werde mich ergeben. Hoffentlich erschießen sie mich nicht. Bleib außer Sicht. Ich werde entkommen, sobald es mir möglich ist.
    Sie könnten dich töten.
    Ihm gefiel der Protest in ihrer Stimme. Das ist wahr, aber ich glaube nicht, dass sie es tun werden. Ich nehme an, sie werden Informationen haben wollen. Falls sie mich

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