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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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oder Erschöpfung nachzugeben, solange es noch mehr zu tun gab.
    Thorn schlüpfte unter dem Baumstamm hervor, klopfte sich ab, schnippte lässig die Insekten von ihren Kleidungsstücken und ging zwei Schritte auf die Soldaten zu. Der launische Wind drehte sich, und ihr drang Schweißgeruch in die Nase. Sam!
    Sie zögerte nicht, sich auf ihn zu werfen. Sam fing sie mitten in der Luft auf, zog sie an sich und schlang seine starken Arme um sie, als er von den Soldaten zurücksprang und abtauchte. Sie schlugen fest auf dem Boden auf – Sam zuerst, um sie zu schützen. Um sie herum schlugen auf allen Seiten Kugeln ein, die Laub, Erde und Holzsplitter in die Luft wirbelten. Sam wälzte sich rasch mit ihr herum, um sie dahin zu bringen, wo die Bäume besonders dicht zusammenstanden.
    Sowie er sie losließ, kroch sie hinter den dicksten Baumstamm, den sie finden konnte, und machte sich klein.
    Wir müssen uns in Bewegung setzen. Folge den Koordinaten in meinem Kopf. Ich weiß, dass du Teleportation nutzen kannst. Streite dich nicht mit mir, sondern tu es einfach.
    Sam hatte einen derart gebieterischen Tonfall angeschlagen, dass sie normalerweise Anstoß daran genommen hätte, doch ihr gesunder Menschenverstand und ihr Selbsterhaltungstrieb siegten gegen ihren Stolz. Er übermittelte die Koordinaten in ihren Kopf, und sie erkannte die Stelle, die er ihr nannte. Sie zögerte nicht, sondern bewegte sich mit dieser qualvollen, Übelkeit erregenden Geschwindigkeit, die ihr den Atem verschlug und ihren Körper derart brennen ließ, dass sie, sowie sie wieder stillhielt, jedes Mal mit ihrem Verstand überprüfen musste, ob sämtliche Bestandteile ihres Körpers unbeschadet eingetroffen waren.
    Thorn besaß die Geistesgegenwart, vollkommen stillzuhalten und regungslos darauf zu warten, dass er an ihrer Seite eintraf. Sie vermutete, er würde seinen Körper zwischen sie und jegliche Gefahr bringen, und daher ging sie nicht schleunigst in Deckung, da sie befürchten musste, das könnte Sams erfolgreiche Ankunft behindern. Sie fühlte die Woge unglaublich starker übersinnlicher Energien, eine heftige Brandung, die sie erschütterte. Hitze wallte um sie herum, als Sams Körper nahezu transparent schimmerte und eher nach Asche als nach einem Menschen aussah, und dann war er da, real vorhanden und in fester Form, und seine Hand legte sich um ihren Arm, um sie in Deckung zu stoßen.
    Der Hubschrauber mit den iranischen Soldaten war bereits abgeflogen und schoss schnell durch den Himmel, während ein zweiter Hubschrauber seine Verfolgung aufgenommen hatte. Laute Schüsse waren zu hören, Salven, die von einem auf den anderen losgelassen wurden.
    Sam und Thorn schlüpften in das dichte Gestrüpp und pressten sich auf den Boden. Es lag schon eine gewisse Ironie darin, dass sie den größten Teil ihrer gemeinsamen Zeit in so engem Körperkontakt miteinander verbrachten. Wahrscheinlich kannte er ihren Körper wesentlich intimer als jeder, mit dem sie gemeinsam aufgewachsen war, und sie kannte seinen Körper. Sie grinste ihn wieder an, und ihre Augen funkelten schelmisch. Sie konnte nichts dagegen tun. Er gab ihr das Gefühl, so lebendig zu sein wie noch nie, und in seiner Gegenwart prickelten all ihre Nervenenden und sprühten Funken.
    Lebst du noch, Sam?
    Die Stimme schreckte Thorn auf. Sie hörte sie deutlich und wusste, dass sie noch eng mit Sam verbunden war. Sie wusste, dass er sich aus ihrem Inneren zurückziehen würde, und wenn all diese Kraft und Wärme verschwanden, würde sie vollkommen allein sein, total allein. Ihr war nie klar gewesen, wie allein sie sich gefühlt hatte. Sie liebte ihren Adoptivvater und ihre Brüder. Sie neigten nicht zu besonders demonstrativen Bekundungen ihrer Gefühle, aber das tat sie schließlich auch nicht. Trotzdem konnte beim besten Willen keiner von ihnen verstehen, wie sehr sie sich wirklich von ihnen unterschied, wie wahrhaft anders sie war. Sie gehörte nirgendwohin. Sie hatte sich in Gegenwart anderer Menschen nie rundum wohlgefühlt, bis sie Seite an Seite mit Sam gekämpft hatte.
    Seltsamerweise schien sie zu wissen, was er tun würde, und sie vertraute darauf, dass er es hinkriegen würde. Er schien ihr dasselbe Vertrauen entgegenzubringen. Sie war immer jedem in ihrer Umgebung und sogar sich selbst ein Rätsel gewesen, aber Sam hatte all ihre Teile wie ein Puzzle zusammengefügt und das Bild mit Teilen von sich selbst vervollständigt, und sie passten ganz einfach zusammen. Sie holte Atem und

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