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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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während sie ihre Stöckelschuhe gegen Sportschuhe austauschte, ihre Warnblinkanlage anstellte und sich vorsichtig dem Rand der Klippe näherte. An einigen Stellen fiel das Gelände sehr steil ab, aber mit etwas Mühe konnte sie es schaffen, nach unten zu gelangen. Mehrfach rutschte sie aus und verfluchte immer wieder die beiden Männer, wenn sie sich fast hinsetzen musste, um bestimmte Stellen zu bewältigen.
    Um das Wrack des Wagens herum lag überall Glas verstreut. Zum Glück hörte sie ein Stöhnen. Harry war am Leben. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie sich mit Händen und Füßen zu dem Wagen vortastete, der auf dem Dach lag. Harry hing mit dem Kopf nach unten da, und Blut tropfte von seiner Schädeldecke. Seine Augenlider öffneten sich flatternd, und er starrte sie mit einem flehentlichen Blick an. Ohne ihn zu berühren, dachte sie über ihren nächsten Schritt nach. Harry lag im Sterben. Blut sprudelte aus einer Schnittwunde an seinem Bein, und sein Schädel schien auf einer Seite eingedrückt zu sein.
    »Tut mir leid, Harry«, sagte sie und stellte erstaunt fest, dass sie es ernst meinte.
    Sie stolperte um den Wagen herum und riss einen Streifen Stoff von ihrem Rock ab, ehe sie das, was von der Beifahrertür noch übrig war, weiter aufzog, damit sie sich hineinbeugen konnte, ohne mit ihrem Körper etwas zu berühren. Es wäre nicht gut, wenn sie am Schauplatz eines weiteren Unfalls gefunden würde. Sie ignorierte Harrys Stöhnen und öffnete das Handschuhfach. Dort war kein Umschlag. Das Geld war fort.
    Wut wogte in ihr auf, gefolgt von einem Adrenalinschub, der blankem Grauen entsprang. Sie musste dieses Geld finden. Wenn sie ein zweites Mal zu Whitney zurückkehrte und ihm berichtete, ein Unfall hätte eine weitere Person, die seinen direkten Draht nach Washington sicherstellte, getötet und die erste Rate des Schmiergeldes sei auch diesmal verschollen, war sie tot. Er würde sie umbringen. Sie kannte ihn. Whitney duldete keine Fehler.
    Sie fluchte laut. »Wo ist es, Harry? Das Geld. Du verblutest. Sag mir, wo das Geld ist, wenn du meine Hilfe willst.«
    Harrys Blick wandte sich dem leeren Handschuhfach zu. Er wirkte schockiert. Für Sheila bestand kein Zweifel daran, dass er glaubte, dort würde das Geld sein. Sie wand sich aus dem Wagen, als er röchelte, und sah angewidert in die andere Richtung, als Blut aus seinem Mund rann. Sie konnte den Anblick von Blut nicht leiden. Sie hatte in Whitneys Auftrag schon viele Morde angeordnet, aber sie machte sich nie selbst die Hände schmutzig. Sie konnte Harrys Atem hören, mittlerweile ein Todesrasseln, und Galle stieg in ihr auf.
    Das Geld war weg. Sie hatte keine Ahnung, wo es sein könnte, aber es war fort. Sie konnte dieses Autowrack nicht durchsuchen; wie vor ein paar Wochen in der Damentoilette war auch diesmal das Geld spurlos verschwunden. Kein Polizeibeamter hatte zu Protokoll gegeben, er hätte einen Umschlag mit Geld gefunden, als Brendas Leiche zum Coroner gebracht worden war. Sheila wich von dem zerknautschten Wagen und dem Geruch des Todes zurück. Sie wollte nichts lieber als fortlaufen, doch ihr Herz schlug so heftig, dass sie wie erstarrt dastand.
    Wind ließ das Laub an den Bäumen rascheln und brachte die Sträucher in Bewegung. Die Zweige schwankten und knarrten. Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken. Sie sah sich um und hatte plötzlich Angst. Die Nacht hatte Augen, und sie durfte hier nicht gesehen werden. Sie versuchte zu rennen, und ein Schluchzen entrang sich ihr. Sie glitt aus und krallte sich mit den Händen an dem Steilhang fest, um raufzuklettern. So viel Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben gehabt – und zum ersten Mal war es nicht Whitney, vor dem sie sich fürchtete.
    Major Art Patterson pfiff leise vor sich hin, als er die Stufen vor dem Pentagon hinuntersprang. Der Himmel hatte sich taubengrau gefärbt, und es war noch nicht wirklich dunkel, aber auch nicht mehr hell. Er liebte die Tageszeit, zu der Sonne und Mond zusammentrafen. Er blickte nach oben. Ein paar vereinzelte Wölkchen zogen träge vorüber, aber sie waren so dünn, dass man die Sterne, die bereits aufgegangen waren, mühelos erkennen konnte. Er blickte grinsend zu dem Mond und den Sternen auf, während er zu seinem Wagen eilte.
    Das Leben war schön. Er genoss es, für seinen Boss zu arbeiten. General Ranier war ein Viersternegeneral, knallhart, aber gerecht. Patterson stand voll hinter dem Programm, für das der General

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