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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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dahinschmolz. Von ihren Küssen konnte er nicht genug bekommen. Sie waren das reinste Rauschgift für ihn, und er wurde von Stunde zu Stunde süchtiger danach.
    Einen Moment später stieß sie ihn jedoch fort. »Schluss damit! Wir haben einen langen Tag vor uns.«
    Er zwinkerte ihr zu. »Wie ich sehe, wirst du ein sehr strenger Zuchtmeister sein, meine kleine Venus.«
    »Na, und wie!« Sie strich ihm eine Locke aus der Stirn. »Vielen, vielen Dank noch einmal.«
    »Keine Ursache.«
    Dann ging er leichten Herzens und Schrittes davon. Er kam sich vor wie ein Ritter ohne Furcht und Tadel. Es war ein verdammt gutes Gefühl, jemandem zu helfen. Ihr zu helfen.
    Er hätte sich wahrhaftig mit dem Gedanken anfreunden können, Annabel immer und ewig in seinen Armen zu halten. Wenn er nicht auf der Hut war, wickelte sie ihn ebenso schnell um den kleinen Finger, wie Maria seinen Bruder bezirzt hatte.
    Er schnaubte. Was für eine absurde Vorstellung! Er tat ihr doch nur einen Gefallen. Nein, es war nicht einmal ein Gefallen: Der Zusammenschluss mit Lake Ale war durchaus erfolgversprechend. Es war eine Möglichkeit, die zurückgehenden Absätze wieder anzukurbeln, mehr nicht.
    Und als er das Gasthaus erreichte, war es ihm auch fast gelungen, sich einzureden, dass es tatsächlich so war.

19
    Auf dem Heimweg schwebte Annabel förmlich durch die Straßen Burtons. Es war albern, aber sie konnte nicht aufhören zu lächeln. Dass Jarret sich bereit erklärt hatte zu bleiben und Lake Ale zu helfen, musste doch etwas zu bedeuten haben.
    Ihr Verstand sagte ihr, dass es verrückt war zu denken, dass er sich tatsächlich etwas aus ihr machte, aber ihr Herz wollte es unbedingt glauben. Wer weiß, dachte sie, mit der Zeit …
    Nein, sie durfte sich nicht mit solchen Hoffnungen quälen. Jarret hatte kein Wort von Heirat oder Liebe gesagt. Er hatte lediglich sicherstellen wollen, dass sie es noch einmal tun konnten.
    Als unvermittelt freudige Erregung in ihr aufstieg, schalt sie sich für ihre Lüsternheit, aber sie war machtlos dagegen. Wer hätte gedacht, dass der Liebesakt wirklich so wundervoll war? Das, was davor und danach kam, hatte ihr auch zuvor schon gefallen, doch erst durch Jarret hatte sie erfahren, wie unfassbar grandios der Akt selbst sein konnte.
    Als sie zu Hause ankam und die Tür aufschloss, vergewisserte sie sich mit einem Blick über die Schulter, dass sie niemand gesehen hatte. Dann schlüpfte sie ins Haus und zog die Schuhe aus, um auf Zehenspitzen in ihr Zimmer zu schleichen.
    »Wo warst du?«, ertönte eine Männerstimme aus dem Salon.
    Sie erstarrte, und ihr Herz begann zu rasen. Nicht schon wieder. Oh Gott, nicht schon wieder!
    Dann straffte sie jedoch die Schultern. Sie war kein siebzehnjähriges Mädchen mehr und brauchte keine Angst vor ihrem Bruder zu haben. Sie setzte eine gleichmütige Miene auf und wendete sich ihm zu.
    Hugh saß mit ausgestreckten Beinen auf einem Sessel. Er hatte kein Glas in der Hand, aber er sah schläfrig aus, so als habe er schon eine ganze Weile dort gesessen. Er stand auf und kam mit grimmigem Blick auf sie zu. »Wo warst du?«, wiederholte er.
    »In der Brauerei«, sagte sie.
    Mit dieser Antwort hatte er offenbar nicht gerechnet. »Und was hast du da gemacht?«, fragte er nach einer Pause.
    »Ich habe mich auf die Besprechung morgen vorbereitet. Wir hatten noch keine Zeit, Informationen zusammenzutragen, also musste ich es heute Nacht tun.« Gott sei Dank hatte sie vor dem Dinner bereits einige Akten und Unterlagen mit Mr. Walters für das Treffen herausgelegt. So konnte sie behaupten, sie hätte sich mit diesen Aufzeichnungen befasst.
    Gott, wie sie diese Lügen hasste! Sie verabscheute es, Hugh anzulügen. Sie verabscheute es, Geordie anzulügen und seinetwegen zu lügen. Sie hatte die Heimlichtuerei gründlich satt. Es musste aufhören, ein für alle Mal. So konnte es nicht weitergehen.
    »Warum?«, fragte sie. »Was hast du denn gedacht, wo ich bin?«
    Hugh fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Tut mir leid, Annie. Ich dachte, du und Seine Lordschaft, ihr hättet …« Er sank in sich zusammen. »Es war dumm von mir. Ich sollte es inzwischen besser wissen.« Er warf ihr ein mattes Lächeln zu. »Vergiss, was ich gesagt habe. Es war ein langer Tag, und ich konnte nicht schlafen. Als ich bei dir angeklopft habe und du nicht da warst, habe ich angefangen, mir Sorgen zu machen.«
    Sie schwieg. Er war der Wahrheit schon so nah gekommen, dass sie kein Wort mehr zu sagen wagte. Wenn er

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