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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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ihr auf die Schliche kam, würde er Jarret mit bloßen Händen erwürgen.
    »Aber du solltest nicht so spät in der Nacht allein in die Brauerei gehen«, ermahnte er sie. »Es ist gefährlich.«
    Sie sah ihn schief an. »Ich gehe seit Jahren dorthin, und nachts ist ohnehin niemand da.«
    Hugh runzelte die Stirn. »Wenn dir ein Mann hinterherschleichen würde, könntest du Schaden nehmen.« Er trat näher an sie heran. »Annie, ich weiß, dass du in letzter Zeit viel zu viel Verantwortung tragen musstest, aber das wird sich ändern. Ich will mich dir und Sissy und den Kindern gegenüber anständig verhalten. Wenn es schon Geordie aufgefallen ist …« Er straffte die Schultern. »Ich verspreche, dass ich mich besser um euch kümmern werde. Und das bedeutet, dass du nachts nicht mehr allein in die Brauerei gehst, verstanden? Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustieße.«
    »Aber Hugh …«
    »Es ist mir ernst. Schwör mir, dass du nicht mehr allein in der Stadt umherläufst. Es ist zu gefährlich, selbst in Burton. Versprich es mir!«
    Ihr zog sich vor Enttäuschung der Magen zusammen. Warum erinnerte er sich ausgerechnet jetzt daran, dass er eine Familie hatte?
    Wenn er nachts durchs Haus streifte, um ihr aufzulauern, konnte sie sich nicht mit Jarret treffen. Aber ihr Bruder hatte sie bei sich aufgenommen und ihrem Sohn seinen Namen gegeben. Sie konnte ihm und Sissy unmöglich Schande machen.
    Sie seufzte. »Ich verspreche es.«
    »Gut«, sagte er und warf ihr ein zögerndes Lächeln zu. »Gut.« Dann streckte er die Hand nach ihr aus. »Und nun komm, wir sollten noch ein wenig schlafen, bevor wir uns mit Lord Jarret treffen. Wir wollen uns doch bei diesem Handel nicht von ihm übervorteilen lassen, nicht wahr?«
    Sie musste an sich halten, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen. Wenn Hugh wüsste, dass es um ein Haar gar keinen Handel gegeben hätte! Noch ein Geheimnis, das sie bewahren musste.
    Als sie wenig später zu Bett ging, fiel ihr ein, dass sie Jarret so schnell wie möglich sagen musste, dass aus ihrem Treffen nichts wurde. Sie bekam ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Und wenn er daraufhin seine Meinung änderte?
    Nein, so etwas durfte sie nicht denken. Er hatte gesagt, dass ein Wiedersehen keine Bedingung für seine Hilfe war, und sie glaubte ihm.
    Sie starrte an die mit Stuck verzierte Decke, und ihr entfuhr ein zittriger Seufzer. Sie wollte ihn wiedersehen. Wollte spüren, wie ihre Körper miteinander verschmolzen, wollte seinen Herzschlag an ihrer Brust spüren. Nach einer Weile schlief sie mit der Erinnerung an das Gefühl ein, wie er ihr zärtlich über die Wange strich.
    Am nächsten Morgen ging es hektisch zu. Sie hatte eine Möglichkeit ersonnen, ein paar Minuten mit Jarret allein sein zu können, aber ansonsten hatte sie nur wenig Zeit, um sich auf die Besprechung vorzubereiten. Um zehn Uhr, als sie sich alle im Büro der Brauerei versammelten, war sie völlig erschöpft.
    Jarret sah so übermüdet aus, wie sie sich fühlte. Er entschuldigte seine Müdigkeit damit, dass er bis spät in die Nacht Karten gespielt habe, doch sie wagte kaum, ihn anzusehen, weil sie Angst hatte, etwas preiszugeben.
    Zum Beispiel, wie ihr dabei zumute war, sich in dem Raum aufzuhalten, wo sie sich zuletzt umarmt hatten. Oder wie sehr es sie schmerzte, die Tür zu der Kammer anzusehen, in der ihr heimliches Treffen stattgefunden hatte, und zu wissen, dass es das erste und letzte Mal gewesen war.
    »Wie ich Miss Lake bereits beim Dinner erläutert habe«, sagte Jarret, »würde ich gern die Geschäftsbücher sehen, bevor wir über irgendetwas reden. Ich muss sicher sein, dass Sie in der Lage sind, dieses Vorhaben auch umzusetzen.«
    Hugh sah sie überrascht an. »Annie, du hast mir nichts davon gesagt, dass er die Bücher sehen will.«
    »Habe ich nicht?«, sagte sie mit gespielter Verwunderung. »Ich könnte schwören, dass ich es dir gesagt habe. Entschuldige bitte, die letzte Nacht war ein bisschen viel für mich. Ich habe zu wenig geschlafen.«
    »Das würde ich auch sagen.« Hugh wendete sich Jarret zu, der ihren Wortwechsel argwöhnisch verfolgt hatte. »Meine törichte Schwester war hier, um Informationen für Sie zusammenzutragen, Sir. Mitten in der Nacht, ganz allein! Ich habe ihr gesagt, dass es zu gefährlich ist, aber sie will nicht auf mich hören.«
    Sie setzte ein Lächeln auf. »Mein Bruder hat auf mich gewartet und mich gescholten, als ich nach Hause kam. Er ist sehr besorgt um

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