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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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sie.
    »Gut.« Er langte über den Schreibtisch und ergriff ihre Hände. »Du hast etwas Besseres verdient als ein Leben als arme Verwandte. Du bist eine wunderschöne, lebensfrohe Frau. Du hast es verdient zu leben, wie es dir gefällt.«
    »Ich lebe, wie es mir gefällt.«
    Er sah sie durchdringend an. »Wirklich? Es gefällt dir, nachts allein im Bett zu liegen? Allein mit deinen Erinnerungen? Es gefällt dir, anderer Leute Kinder zu hüten?«
    Sie sah ihm fest in die Augen. »Und wessen Kinder würde ich andernfalls hüten? Deine?«
    Er ließ verdutzt ihre Hände los und lehnte sich mit einer Mischung aus Verärgerung und Verunsicherung im Gesicht zurück.
    »Siehst du, Jarret?«, sagte sie leise. »Aus uns kann nichts werden. Wir wollen unterschiedliche Dinge. Du möchtest dich treiben lassen, wohin die Reise auch führt, und ich möchte meine Wurzeln tief in die Erde graben. Du bist ein Fluss, und ich bin ein Baum. Der Baum kann dem Fluss nicht folgen, und der Fluss kann nicht bei dem Baum bleiben.«
    Er stieß einen derben Fluch aus. »Dann ist es also vorbei mit uns? Willst du das wirklich?« Seine Stiefelspitze berührte ihren Schuh, und als sein Bein sacht das ihre streifte, erschauderte sie wohlig. »Keine nächtlichen Liebkosungen mehr. Keine Himmelsreisen mehr.«
    »Natürlich will ich das nicht!«, rief sie aus, enttäuscht über sein Unvermögen, über seine fleischlichen Begierden hinauszublicken. »Aber ich werde mein Leben nicht an einen Mann verschenken, der nichts von sich preisgibt, der keine Ziele hat, außer die Pläne zu durchkreuzen, die seine Großmutter für ihn hat, und der denkt, dass sinnlose Beschäftigungen ihn auf Dauer glücklich machen.«
    »Mit dem Glück ist es so eine Sache«, knurrte er. »Sieh dich an – du dachtest, du würdest glücklich werden, als du dich Rupert hingegeben hast. Stattdessen hat es dein Leben ruiniert. Wir müssen einfach die Freuden des Lebens genießen, wann immer wir Gelegenheit dazu haben. Sich mehr zu erhoffen, ist ein fruchtloses Bestreben.«
    »Sagt der Fluss.« Sie lächelte ihn traurig an. »Nicht nur kann der Baum dem Fluss nicht folgen; er kann auch nicht in ihm baden, denn dann verrottet er und stirbt. Ich will nicht nach London gehen, um zu verrotten, Jarret.«
    Um zu verbergen, wie sehr er sie verletzt hatte, stand sie auf und ordnete die Papiere, die sie für die Besprechung brauchten. »Wenn mein Bruder gleich zurückkehrt, muss er sehen, dass wir während seiner Abwesenheit fleißig waren, sonst wird er misstrauisch. Also gehen wir am besten die Kostenanalyse durch, die ich Mr. Walters habe anfertigen lassen.«
    Er schwieg, aber sein Unmut war ihm deutlich anzumerken. Annabel schenkte dem jedoch keine Beachtung. Wenn er wieder weg war, hatte sie immer noch ein Leben. Sie würde ihren Sohn und ihre Familie nicht verlassen, nur weil Jarret sich eine Weile mit ihr vergnügen wollte. Sollte er doch zu seinen Londoner Huren gehen!
    Bei diesem Gedanken verspürte sie einen stechenden Schmerz in der Brust. Aber das war nichts von Dauer. Jarret war nichts von Dauer. Und sie wollte sich nicht so sehr von ihm einnehmen lassen, dass sie am Ende rettungslos verloren war.

20
    Jarret war davon ausgegangen, dass Annabel mit der Zeit einlenken würde. Jeden Tag rechnete er damit, dass sie ihn beiseitenahm, um ihm zu sagen, dass sie es sich anders überlegt habe und sich nachts mit ihm auf ein paar lustvolle Stunden treffen wolle. Jeden Abend im Gasthaus hoffte er darauf, dass sie in seinem Zimmer auftauchte.
    Doch das tat sie nicht.
    Der rationale Teil von ihm konnte verstehen, warum. Sie lebte das Leben einer ehrbaren Frau. Sie schien in Burton ein hohes Ansehen zu genießen, auch wenn ihren Nachbarn manchmal das Verständnis für ihre Bemühungen um die Brauerei ihres Bruders fehlte. Und obwohl Hugh Lake sich nicht um seine Familie gekümmert hatte, wie es sich gehörte, waren die Lakes einander eng verbunden und sehr zugetan.
    Er war der Fremdling, der Außenseiter, und zum ersten Mal in seinem Leben störte es ihn. Er konnte es nicht ertragen, dass Annabel ihn nur noch wie einen Geschäftspartner behandelte, wo sie doch schon so viel mehr füreinander gewesen waren.
    Und das hätten sie immer noch sein können, wenn sie nicht so störrisch gewesen wäre. Nun gut, er hätte ihr wirklich nicht vorschlagen sollen, mit ihm nach London zu gehen. Es war völlig inakzeptabel gewesen, von ihr zu verlangen, sich derart zu erniedrigen.
    Aber er wollte noch

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