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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Arbeitsplatz.
    Er runzelte die Stirn. Das ging ihn nichts an. Es war nicht seine Aufgabe, sämtliche kränkelnden Brauereien im Lande zu retten. Er hatte schon genug zu tun, wenn er die seiner Großmutter retten wollte.
    Genau das hatte er immer vermeiden wollen: dass etwas zu viel Bedeutung für ihn bekam. Er wollte nicht enden wie Großmutter. Sie hatte dafür gekämpft, ihre Tochter gut zu verheiraten, doch ihr Schwiegersohn hatte ihre Tochter unglücklich gemacht. Sie hatte sich jahrelang abgerackert, um die Brauerei an die Spitze zu bringen, und plötzlich hatte eine Entscheidung der Russen auf der anderen Seite der Erdkugel sie und ihren Familienbetrieb in Schwierigkeiten gebracht.
    Das kam dabei heraus, wenn man sich mit Leib und Seele für etwas einsetzte. Selbst wenn man alles richtig machte, konnte einem das Schicksal den Boden unter den Füßen wegziehen.
    Aber nun hatte er keine andere Wahl. Er hatte ein schlechtes Blatt bekommen und musste das Beste daraus machen. Die Brauerei musste überleben, wenn seine Familie überleben sollte, und es sah so aus, als sei er der Einzige, der dafür sorgen konnte.
    Nein, der Betrieb musste mehr als einfach nur überleben – er musste ihn profitabler machen, damit er am Ende des Jahres ohne Schuldgefühle gehen konnte. Damit er wieder in sein Spielerleben zurückkehren konnte, in dem es nur monetäre Risiken gab und er nicht Gefahr lief, dass ihm irgendjemand oder irgendetwas zu wichtig wurde. In dem ihm klar war, dass das Leben unberechenbar war und man sich auf nichts verlassen konnte.
    Miss Lake musste sich einen anderen Narren als Partner für den riskanten Plan suchen, den sie und ihr Bruder ausgeheckt hatten.
    Ich bitte Sie lediglich darum, Ihrer Großmutter meinen Vorschlag zu unterbreiten.
    Er schnaubte. Seine Großmutter hatte sicherlich noch viel weniger für ihren Plan übrig als er. Aber er hatte Miss Lake versprochen, mit der alten Dame darüber zu reden, also würde er es auch tun.
    Es klopfte, und als er aufsah, stand sein Freund Giles Masters im Türrahmen.
    Er sprang lächelnd auf. »Was zum Teufel machst du denn hier?«
    Als angesehener Rechtsanwalt verbrachte Masters seine Tage damit, Fälle zu verhandeln – fast am anderen Ende der Stadt.
    »Ich bin gekommen, um dich von alldem hier wegzuholen«, sagte Masters und breitete die Arme aus. »Dein Bruder hat mir gesagt, du willst heute nicht an unserem Whist-Abend teilnehmen, und das ist inakzeptabel.«
    »Das sagst du nur, weil ich in der letzten Zeit immer verloren habe und du mir auch mal etwas Geld abluchsen willst.«
    Masters schlug sich auf die Brust. »Kann sich dein ältester und bester Freund nicht einfach nur wünschen, dass du an einem Abend mit geistreicher Konversation und männlichen Freizeitbeschäftigungen mit von der Partie bist?«
    »So nennst du das also?« Jarret sah ihn schief an. »Als wir das letzte Mal in einer der Brauereischänken gespielt haben, habt ihr euch betrunken, du und Gabe, und darum gewetteifert, wer am lautesten furzen kann. Du hast gewonnen, soweit ich mich erinnere. Sehr zum Schaden aller Anwesenden.«
    »Ja, aber währenddessen war ich unglaublich geistreich. Du siehst also: geistreiche Konversation und männliche Freizeitbeschäftigungen.« Er wies auf die Tür. »Und jetzt komm mit! Diejenigen von uns, die tagsüber ernsthaft schuften müssen, brauchen dringend Unterhaltung, und wir dulden keine Absagen von Leuten wie dir, die sich nur nebenbei in einem Beruf versuchen.«
    Aus irgendeinem Grund gefiel es Jarret nicht, als Dilettant betrachtet zu werden. »Wie sollen wir überhaupt Whist spielen, wenn uns der vierte Mann fehlt?«, sagte er verdrossen. »Und ich mache nur ungern die Pferde scheu, aber auch wenn Oliver aus Amerika zurückgekehrt ist, wird er uns wahrscheinlich nicht mehr so oft am Spieltisch Gesellschaft leisten. Er ist jetzt leider ein anständiger Ehemann.«
    Masters seufzte. »Genau wie mein Bruder. Ein guter Junggeselle ist schwer zu finden. Deshalb muss der Rest von uns ja auch zusammenhalten.« Er grinste. »Außerdem haben wir einen vierten Mann. Gabe hat Pinter zum Mitmachen überredet.«
    »Pinter? Und der verdammte Kerl hat nicht das Gesicht verzogen und behauptet, Kartenspielen sei ein frivoler Zeitvertreib?«
    »Er ist gar nicht so übel, weißt du? Er hat wirklich Sportsgeist, und ab und zu beweist er sogar Sinn für Humor. Komm mit, dann kannst du dich selbst davon überzeugen.«
    Jarret warf einen Blick auf die Papierstapel auf

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