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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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gewonnene Wette freute. »Nachdem dich dein Glück wieder verlassen hat, möchte ich es noch einmal mit dir und Gabe aufnehmen.«
    »Und du möchtest dich noch eine Weile in Schadenfreude ergehen«, bemerkte Lord Jarret trocken.
    »Absolut! Diese Geschichte wird dir noch eine ganze Weile nachhängen.«
    »Das befürchte ich«, entgegnete Lord Jarret ohne jede Verbitterung. Wenn er wütend war, dann verbarg er es jedenfalls sehr gut. »Leider musst du dir deine Häme für ein andermal aufsparen, alter Knabe. Ich komme nur zurück, um mit Pinter zu sprechen. Dann werde ich nach Hause gehen. Ich muss morgen früh aufstehen, wenn ich nach Burton fahren will.«
    Während sie ihn mit offenem Mund anstarrte, kam er um den Tisch herum und bot ihr seinen Arm. »Kommen Sie, Miss Lake, machen wir uns auf den Weg.«
    Kaum waren sie auf der Straße, fragte sie: »Wieso haben Sie gesagt, Sie wollen nach Burton fahren? Dazu besteht keine Notwendigkeit. Verhandeln Sie einfach mit der East India Company und bringen Sie die Reederei dazu, unser Oktoberbräu zu verschiffen. Sichern Sie ihnen zu, dass Sie dafür bürgen oder so etwas.«
    Er sah sie kalt an. »Bei unserer Wette ging es darum, dass ich Lake Ale helfe, und nicht, dass ich vor allem die Augen verschließe, was im Betrieb Ihres Bruders vorgeht. Ich setze doch nicht die guten Beziehungen meiner Familie zu der Reederei aufs Spiel! Ich muss natürlich mehr über Lake Ale wissen: wie die gegenwärtige Lage aussieht, wie viel Bier überhaupt produziert werden kann, welche Pläne Ihr Bruder –«
    »Aber Sie können nicht nach Burton kommen!«, rief sie.
    Er kniff die Augen zusammen. »Warum nicht?«
    »Ich … ich … nun … Wie soll Ihre Brauerei ohne Sie auskommen?«
    Wenn er Hugh traf und merkte, dass sie seine »Erkrankung« nur erfunden hatte und er nichts von ihrem Vorhaben gewusst hatte, würde er von ihrer Vereinbarung zurücktreten, Wette hin oder her.
    Er führte sie behände um eine Pfütze herum. »In der Brauerei wird es keine Probleme geben. Ich werde meinem Braumeister und Croft Anweisungen hinterlassen, und sie werden alles regeln, bis ich zurückkehre. Ich werde ja nur ein paar Tage weg sein.« Er sah ihr prüfend ins Gesicht. »Gibt es etwas, das Sie mir verschweigen?«
    Sie zwang sich, ihm fest in die Augen zu sehen. »Natürlich nicht. Ich möchte Ihnen nur keine Unannehmlichkeiten bereiten.«
    Er lachte spöttisch. »Dafür ist es zu spät. Sie wollten meine Hilfe, und nun bekommen Sie sie. Ich freue mich, Sie und Ihre Angehörigen nach Burton zu begleiten, wann immer Sie abzureisen wünschen.«
    Sie dachte darüber nach. Wenn er mit ihnen reiste, hatte sie die Situation besser unter Kontrolle, als wenn er irgendwann unangekündigt in der Brauerei auftauchte. Aber am allerbesten war es natürlich, wenn er in London bleiben würde.
    »Verzeihen Sie, Sir, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich mit mir, meiner Schwägerin und meinem Neffen in eine rumpelnde Postkutsche zwängen wollen«, sagte sie.
    »Ich mir auch nicht. Deshalb nehmen wir unsere Reisekutsche.«
    »Oh, nein, das kann ich nicht –«
    »Mein ältester Bruder ist der Einzige, der sie benutzt, und er ist noch mindestens zwei Monate mit seiner frisch Angetrauten außer Landes.« Er sah sie von der Seite an. »So sparen Sie auch das Fahrgeld.«
    Ihre Wangen röteten sich. Das käme ihr sehr entgegen, auch wenn sie es nur ungern zugab. Sie und Sissy hätten nicht im Traum gedacht, dass die Unterkünfte in London so teuer waren. Sie hatten herzlich wenig Geld für die Rückfahrt übrig und konnten es sich nicht mehr leisten, in einer Postkutschenstation zu übernachten, wie sie es auf der Hinfahrt getan hatten.
    Sie hatte sich wahrlich nicht auf die anderthalbtägige anstrengende Rückreise in einer Postkutsche mit Sissy und einem mürrischen Zwölfjährigen gefreut. Wenn sie das Angebot annahm, konnten sie eine Zwischenübernachtung bezahlen, auch für Seine Lordschaft.
    Also schluckte sie ihren Stolz hinunter. »Vielen Dank, das ist sehr freundlich von Ihnen. Und wir kommen selbstverständlich für Ihr Reisequartier auf.«
    »Unsinn! Da ich mich Ihnen gewissermaßen aufdränge, werde ich diese Kosten übernehmen. Ich freue mich, dass ich die Gelegenheit habe, den Rest Ihrer Familie kennenzulernen, denn schließlich werde ich mit Ihrem Bruder zusammenarbeiten.«
    Sie geriet abermals in Panik. »Inwiefern?«
    »Nun, wir müssen die Vertragsbedingungen aushandeln. Wenn Lake Ale das Bier

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