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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Spielweise war es schwer abzuschätzen.
    Er atmete tief durch. Es war noch nie seine Art gewesen, auf Nummer sicher zu gehen.
    Mit klopfendem Herzen legte er die Neun auf den Tisch. Miss Lake sah ihn verdutzt an und spielte die Herzzehn.
    Er starrte niedergeschmettert die Karten an. Er hatte sich verrechnet, und nun war er geliefert.
    Der letzte Stich war nur noch Formsache. Sie hatte das verfluchte Spiel gewonnen, was bedeutete, dass sie die ganze Partie gewonnen hatte. Und damit auch die Wette.
    Verdammter Mist, verdammter!

5
    Annabel blickte fassungslos auf die Karten und traute ihren Augen nicht. Mr. Masters jubelte vor Freude, und die Männer, die mit ihm gewettet hatten, stöhnten. Lord Gabriel, der auf seinen Bruder gesetzt hatte, gab einen Fluch von sich, der nicht für die Ohren einer Dame geeignet war.
    Lord Jarret stierte nur auf den Tisch, mit ausdrucksloser Miene.
    Die hatte er schon das ganze Spiel über zur Schau getragen. Er hatte keine Reaktion auf seine Karten gezeigt und es damit unmöglich gemacht, seine Strategie zu durchschauen.
    Als er mit Ausspielen an der Reihe gewesen war, war sie sicher gewesen, dass das Spiel wieder unentschieden enden würde. Sie hatte genau gewusst, welche Karten er noch hatte, und hatte angenommen, er kenne ihre auch. Schließlich hatten seine Freunde darauf hingewiesen, dass er berühmt dafür war, sich jede gespielte Karte zu merken.
    Warum war er also mit der Herzneun herausgekommen? Hatte er vielleicht gedacht, sie erinnere sich nicht daran, welche Karten bereits gespielt worden waren?
    Nein, das ergab keinen Sinn. Als er die Neun ausgespielt hatte, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als die Farbe zu bedienen, was wiederum bedeutete, dass sie gar nicht anders gekonnt hatte als zu gewinnen.
    Hatte er sie etwa gewinnen lassen? Das schien die einzige logische Erklärung zu sein. Aber warum hätte er es tun sollen, wo er ihrem Geschäftsangebot doch so ablehnend gegenüberstand?
    Nein, es gab nur eine Erklärung: Er hatte es umgehen wollen, mit ihr das Bett zu teilen.
    Sie dachte an ihre Diskussion zurück. Als er seinen unerhörten Vorschlag gemacht hatte und sie darauf eingegangen war, hatte er äußerst beunruhigt gewirkt. Und ein Mann wie er war sicherlich zu stolz, um einen Rückzieher zu machen.
    Hatte er sich etwa überlegt, dass er es nur vermeiden konnte, mit ihr gegen ihren Willen ins Bett zu gehen, wenn er verlor? Wenn ja, dann war er gar nicht so ein Schuft, wie sie vermutet hatte. Oder er fand sie unattraktiv, was ihr jedoch nicht so vorgekommen war. Gewiss, sie war nicht mehr blutjung, aber sie stand auch noch nicht am Rand des Grabes, und ein echter Schuft wäre sicherlich nicht so anspruchsvoll, oder?
    Dennoch, wenn er sich im Falle seines Sieges ehrenhaft hätte verhalten wollen, hätte er einfach darauf verzichten können, ihren Einsatz einzufordern. Oder er hätte Mutters Ring nehmen können.
    Womöglich hatte sie ihn tatsächlich besiegt.
    Im Schankraum herrschte eine angespannte Stille. Alle warteten darauf, dass sie oder Lord Jarret etwas sagten.
    »Allem Anschein nach wird sich die Brauerei Plumtree mit Lake Ale zusammentun, Lord Jarret«, erlaubte sie sich schließlich anzumerken, weil sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte.
    Seine Augen schimmerten grünlich im Kerzenlicht, als er sie ansah. »So ist es.«
    Nicht einmal sein Ton verriet etwas über seine Gemütslage. Es war äußerst enervierend. »Danke, dass Sie sich an unsere Vereinbarung halten. Dass Sie überhaupt mit mir Karten gespielt haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen.«
    Ah, nun lag doch ein Hauch von Verärgerung in seiner Stimme.
    Er stand abrupt auf. »Wo haben Sie Quartier bezogen, Miss Lake?«
    Überrascht von der Frage sah sie ihn verdutzt an. »Im Spur Inn.«
    »Das ist in der High Borough Street, nicht wahr?« Als sie nickte, setzte er sich seinen Hut auf und nahm seinen Überzieher vom Garderobenhaken. »Ich werde Sie begleiten.«
    »Nicht nötig, ich kann eine Droschke nehmen.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Ich kann sie mitnehmen«, warf Mr. Pinter ein.
    »Nein«, sagte Lord Jarret bestimmt. Als Mr. Pinter Anstalten machte zu protestieren, fügte Lord Jarret hinzu: »Miss Lake und ich müssen ein paar Dinge besprechen. Unter vier Augen.«
    Sie stand argwöhnisch vom Tisch auf. Sie war davon ausgegangen, dass ihr Gespräch erst am nächsten Morgen stattfand.
    »Aber danach kommst du doch wieder, oder?«, fragte Mr. Masters, der sich diebisch über seine

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