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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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anderen. Jenseits aller Vernunft inzwischen, ließen Belgarath und Ctuchik, blind vor Haß, Kräfte frei, die sie alle töten konnten.
    »Garion! Halt dich da raus!« Tante Pols Stimme war so schrill, daß er sie kaum erkannte. »Sie sind noch innerhalb der Grenzen. Wenn du noch irgend etwas hinzufügst, wirst du sie beide zerstören.« Sie winkte den anderen heftig zu. »Geht zurück alle. Die Luft um sie herum ist regelrecht lebendig.«
    Ängstlich zogen sie sich an die Rückwand des Turmzimmers zurück.
    Der Zauberer und der Magier standen nun kaum noch ein paar Schritte voneinander entfernt, ihre Augen schossen Blitze, ihre Macht wogte hin und her. Die Luft zischte, ihre Gewänder qualmten.
    Dann fiel Garions Blick auf den kleinen Jungen. Er beobachtete alles mit ruhigen, verständnislosen Augen. Er zuckte nicht zusammen und wich auch nicht zurück bei den entsetzlichen Geräuschen und Bildern, die um ihn herum tobten. Garion spannte sich, um vorwärts zu stürmen und das Kind in Sicherheit zu bringen, aber im selben Moment wandte sich der kleine Junge dem Tisch zu. Ganz ruhig ging er durch eine plötzlich auftauchende Wand aus grünem Feuer, die vor ihm in die Luft schoß. Entweder sah er sie nicht, oder er fürchtete sie nicht. Er erreichte den Tisch, stellte sich auf die Zehenspitzen, öffnete den Deckel und griff in die Schatulle, die Ctuchik so lange angestarrt hatte. Er hob einen runden, grauen, polierten Stein heraus. Im gleichen Augenblick fühlte Garion wieder das klingende Glühen, so stark, daß es ihn fast überwältigte. Seine Ohren waren erfüllt von dem brausenden Gesang.
    Er hörte, wie Tante Pol nach Atem rang. Den grauen Stein wie einen Ball in beiden Händen haltend, drehte sich der kleine Junge um und ging direkt auf Garion zu. Seine Augen waren voller Vertrauen, das kleine Gesichtchen zuversichtlich. Der polierte Stein reflektierte die zuckenden Blitze des entsetzlichen Kampfes, der im Zimmer tobte, aber es war noch ein anderes Licht um ihn. Tief drinnen stand ein intensiv azurblauer Glanz, ein Licht, das weder flackerte noch sich veränderte, ein Licht, das stetig stärker wurde, als der Junge sich Garion näherte. Das Kind blieb stehen, hob die Hände und hielt ihn Garion hin. Es lächelte und sagte ein einziges Wort: »Botschaft.«
    Ein Bild zuckte durch Garions Geist, ein Bild unkonzentrierter Angst. Er wußte, daß er direkt in Ctuchiks Geist blickte. Da war ein Bild – ein Bild, in dem Garion den glühenden Stein in der Hand hielt –, und dieses Bild entsetzte den Grolim. Garion fühlte, wie Wellen der Angst auf ihn zuströmten. Bewußt und ganz langsam streckte er die rechte Hand nach dem Stein aus, den der Junge ihm hinhielt. Das Zeichen in seiner Hand drängte nach dem Stein, und der Chor in seinem Geist schwoll an zu seinem mächtigen Crescendo.
    Schon als er die Hand ausstreckte, spürte er die plötzliche, irrationale, animalische Panik in Ctuchik. Die Stimme des Grolims war nur noch ein heiserer Schrei.
    »Sei nicht!« schrie er verzweifelt und richtete seine ganze furchtbare Kraft auf den Stein in der Hand des Kindes.
    Für einen schockierenden Moment erfüllte ein tödliches Schweigen den Turm. Selbst Belgaraths Gesicht, gezeichnet von dem entsetzlichen Kampf, drückte Schrecken und Unglauben aus.
    Das blaue Glühen im Herzen des Steins schien sich zusammenzuballen. Dann flammte es wieder auf.
    Ctuchik, mit zerzaustem Haar und Bart, stand mit weit aufgerissenen Augen und vor Grauen offenstehendem Mund da.
    »Ich habe es nicht so gemeint!« heulte er. »Ich habe nicht…«
    Aber eine neue und viel gewaltigere Macht befand sich nun im Raum. Die Kraft strahlte kein Licht aus und drückte auch nicht gegen Garions Geist. Statt dessen schien sie an ihm zu ziehen, als sie sich über dem entsetzten Ctuchik schloß.
    Der Hohepriester schrie wie wahnsinnig. Dann schien er sich erst auszudehnen, dann wieder zusammenzuballen und wieder auszudehnen. Risse erschienen auf seinem Gesicht, als hätte er sich plötzlich in Stein verwandelt, und der Stein würde unter der gewaltigen Kraft, die in ihm aufwallte, zerbersten. In diesen grauenhaften Rissen und Sprüngen sah Garion nicht Fleisch und Blut, sondern nur lodernde Energie. Ctuchik begann zu glühen, heller, immer heller. Er hob flehend die Hände. »Helft mir!« schrie er. Er kreischte ein langes, verzweifeltes »NEIN!« Und dann, mit einem ohrenbetäubenden Geräusch, lauter als jeder Lärm, explodierte der Jünger Toraks ins

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