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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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den Wächtern in ihren Stahlmasken stehenblieb. »So habe ich meinen Auftrag ausgeführt«, erklärte er und hielt ihnen das Pergament hin.
    Einer der Wächter streckte die Hand danach aus, doch Barak ergriff seinen Arm mit einer Hand. Die andere Hand schloß sich geschickt um die Kehle des überraschten Grolims.
    Die Hand des anderen Wächters zuckte zu seinem Schwert, aber er grunzte und klappte zusammen, als Mandorallen ihm einen spitzen Dolch in den Bauch rammte. Mit tödlicher Konzentration drehte der Ritter die Waffe und stieß die Spitze tiefer in den Körper des Grolims. Der Wächter erschauerte, als die Klinge sein Herz traf. Mit einem langen, gurgelnden Seufzer brach er zusammen.
    Baraks kräftige Schulter spannte sich, und es knirschte, als das Genick des Grolims unter seinem erbarmungslosen Griff brach. Die Füße des Wächters scharrten einen Augenblick lang krampfhaft über den Boden, dann wurde er steif. »Jetzt geht es mir schon besser«, murmelte Barak und ließ den Körper fallen.
    »Du bleibst mit Mandorallen hier«, befahl Belgarath. »Ich möchte nicht gestört werden, wenn ich drin bin.«
    »Dafür sorgen wir schon«, versprach Barak. »Was ist mit denen hier?« Er deutete auf die beiden toten Wächter.
    »Sieh zu, daß du sie los wirst, Relg«, sagte Belgarath zu dem Ulgo.
    Silk drehte sich rasch um, als Relg zwischen den beiden Leichen niederkniete und jede mit einer Hand ergriff. Ein gedämpftes Schaben war zu hören, als er sie niederpreßte und in den Steinfußboden versenkte.
    »Da guckt noch ein Fuß raus«, bemerkte Barak ungerührt.
    »Mußt du davon reden?« fragte Silk.
    Belgarath holte tief Luft, dann legte er die Hand auf den eisernen Türgriff. »Also gut«, sagte er leise. »Gehen wir.« Er stieß die Tür auf.

27
    D er Reichtum ganzer Länder lag hinter der schwarzen Tür. Haufen hellgelber Münzen Gold ohne Zahl – lagen auf dem Boden; dazwischen sorglos verstreut Ringe, Armbänder, Ketten und Kronen, die strahlten und funkelten. Blutrote Goldbarren aus den Minen von Angarak waren an einer Wand aufgestapelt, umrahmten hier und dort offenstehende Kisten, aus denen faustgroße Diamanten quollen, die wie Eis glitzerten. Ein großer Tisch stand in der Mitte des Raumes, auf dem Rubine und Saphire und Smaragde, groß wie Taubeneier, lagen. Bänder und Ketten aus Perlen, rosa, grau und sogar schwarz, hielten die schweren Vorhänge an den Fenstern zurück.
    Belgarath pirschte durch den Raum, seine Bewegungen ließen sein Alter nicht vermuten. Er hatte seine Augen überall. Er ignorierte die Reichtümer und ging über die dicken Teppiche zu dem nächsten Raum, dem Zimmer eines Gelehrten, wo eng zusammengerollte Pergamente auf Gestellen lagen, die bis zur Decke reichten, und die ledergebundenen Rücken der Bücher in langen Reihen auf dunklen Holzregalen strammstanden. Die Tische in diesem zweiten Raum waren bedeckt mit seltsamen Glasapparaturen für chemische Experimente und merkwürdigen Maschinen aus Messing und Eisen, die ganz aus Zahnrädern, Flaschenzügen, Ketten und Rädern bestanden.
    In einem dritten Raum stand ein massiv goldener Thron vor Wandbehängen aus schwarzem Samt. Ein Hermelinmantel lag über einer Armlehne, und auf dem Sitz lagen eine schwere goldene Krone und ein Szepter. In den polierten Steinfußboden war eine Landkarte gearbeitet, die – so weit Garion es beurteilen konnte – die gesamte Welt darstellte.
    »Was ist das für ein Ort?« flüsterte Durnik ehrfürchtig.
    »Ctuchik unterhält sich hier«, erklärte Tante Pol voll Abscheu. »Er hat viele Laster, und er trennt sie fein säuberlich voneinander.«
    »Er ist nicht hier unten«, murmelte Belgarath. »Wir gehen in die nächste Etage hinauf.« Er führte sie wieder in den ersten Raum zurück und eine Reihe von Steinstufen hinauf, die an der runden Außenmauer des Turms entlangliefen.
    Der Raum, in dem die Treppe endete, war voller Greuel. In der Mitte stand eine Streckbank, und Peitschen und Geißeln hingen an den Wänden. Grausame Werkzeuge aus schimmerndem Stahl lagen ordentlich aufgereiht auf einem Tisch an der Wand Haken, nadelspitze Stacheln und scheußliche Geräte mit Sägezähnen, zwischen denen noch Knochen und Fleischfetzen klebten. Der ganze Raum stank nach Blut.
    »Du gehst mit Silk allein weiter, Vater«, sagte Tante Pol. »In den anderen Räumen auf dieser Etage sind Dinge, die Garion, Durnik und Relg besser nicht sehen sollten.«
    Belgarath nickte und ging mit Silk durch die nächste Tür.

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