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Spiel Der Sehnsucht

Spiel Der Sehnsucht

Titel: Spiel Der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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modisch beschuhten Füßen in Flammen gesetzt hatten. Wie von selbst legten ihre Arme sich um seine breiten Schultern, spielten ihre Finger in seinen dunklen Locken.
    Ihre Lippen trafen sich zu einem schier endlosen Kuß.
    Vielleicht waren es auch viele Küsse, zahllose Küsse.
    Ivan küßte Lucy, Lucy küßte Ivan. Seine Zunge tauchte tief in ihren Mund ein, dann, sie wußte nicht wie, befand sich plötzlich ihre Zunge in seinem Mund. Sie forschte und schmeckte und entdeckte das unvergleichliche Gefühl des Begehrens.
    Als sie schließlich gezwungen waren, Atem zu schöpfen, war Lucy zu erschüttert, um Verlegenheit oder Scham zu empfinden. Was zwischen ihnen geschehen war, hatte sie bisher noch nie erlebt, es war, als seien die entgegengesetztesten Gefühle wie Angst, Schrecken und Freude zu einer einzigen köstlichen Empfindung verschmolzen.
    Ivan lockerte seinen Griff und legte seine Hände um Lucys Oberarme. Doch er zog sie nicht mehr so nahe an sich heran, sondern versenkte seinen glänzenden, blauen Blick in ihre Augen. »Nun, meine liebe Miss Drysdale, meine lustvolle Lucy. Werden Sie Ihre junge Schutzbefohlene auch lehren, einen Mann so intensiv zu küssen, wie Sie es tun?«
    Lucys Hochgefühl erstickte unter diesen spöttischen Worten wie unter einem eisigen Lufthauch. Sie entwand sich seinen Händen, und er ließ sie ohne Widerstand los.
    Sie konnte kaum atmen. Ihr Herz raste so wild, daß sie fürchtete, es würde platzen. Doch irgendwie schaffte sie es, ihm zu antworten. »Falls Sie sich nun genug amüsiert haben, darf ich wohl gehen.«
    »Ihr Haar ist durcheinander.« Ivan lehnte sich an den Eichentisch und kreuzte nachlässig die Arme vor der Brust.
    Mit schmerzhafter Klarheit bemerkte Lucy, daß er bei weitem nicht so schwer atmete wie sie. Hatte ihn dieser Kuß denn nicht erregt?
    Mit bebender Hand strich sie ihr Haar zurück. Es war mehr durcheinander als nur ihr Haar, stellte sie bei sich fest. Was sie eben mit diesem Mann getan hatte, war über alle Maßen töricht gewesen - und unverzeihbar, falls ihre Arbeitgeberin, Lady Westcott, davon erfahren würde.
    Lucy zwang sich, eine ungerührte Haltung anzunehmen. »Beenden Sie jeden Tanz auf diese Weise, Lord Westcott? Sie entführen Ihre Tanzpartnerin in ein abgele-genes Zimmer und küssen sie um den Verstand? Oder versuchen es zumindest?« setzte sie hinzu, als sie den selbstzufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht sah.
    Doch ihr Versuch, den Erfolg seiner Küsse herabzu-mindern, entlockte ihm nur ein Grinsen. »Ich habe einen Ruf als Wüstling zu verteidigen.«
    »Sie werden nicht lange ein freier Wüstling bleiben, wenn Sie sich weiterhin so unvorsichtig betragen. Eine aufmerksame Anstandsdame und ein zorniger Vater würden ausreichen, Sie zu einer möglicherweise unge-wollten Verbindung zu zwingen.«
    Ivan stieß sich vom Tisch ab und richtete seine Halsbinde. »Es gehört weit mehr dazu als eine neugierige Anstandsdame und ein verärgerter Vater, um mich zu irgend etwas zu zwingen, Lucy. Bedenken Sie das, ehe Sie mir Valerie in den Rachen werfen.«
    »Valerie?« rief Lucy. »Sie scherzen. Ich könnte mir für sie keinen schlimmeren Ehemann vorstellen als einen gefühllosen Wüstling. Und für Sie bin ich immer noch Miss Drysdale!«
    Sie begab sich zur Tür. Doch als er ebenfalls darauf zuging, mußte sie ihre Panik niederkämpfen, um nicht ihr Heil in aufgeregter Flucht zu suchen. Als er neben ihr stand, vergaß sie beinahe zu atmen.
    Seine Augen glitzerten wie Saphire. »Wenn ich Lady Valerie will, so werde ich sie dazu bringen, mich auch zu wollen, seien Sie dessen versichert!«
    Gerade so, wie ich dich dazu gebracht habe, mich zu wollen.
    Es brauchte diese Worte nicht auszusprechen. Es war, als klängen sie laut durch die angespannte Atmosphäre in der Bibliothek. Als habe er Öl ins Feuer gegossen, flammte Lucys Temperament auf.
    »Lady Valerie ist für solche wie Sie nicht zu haben und wird es niemals sein!« rief sie wutentbrannt.
    Ihre Worte entlockten Ivan nur ein höhnisches Lachen.
    »Fordern Sie mich heraus, Lucy? Denken Sie wirklich, Sie könnten ein unbedarftes Mädchen wie Valerie vor meinem Zugriff retten? Eine von drei Töchtern vor dem Hei-ratswunsch eines Mannes mit meinem Vermögen, meinen Titeln? Sogar wenn ich ein rohes, sabberndes Schwein wäre, Valeries Familie wäre glücklich über einen Heiratsantrag von mir. So ist eben der Lauf der Welt, so geht es zu auf dem Heiratsmarkt. Das wissen Sie doch sicher.«
    Leider hatte er

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