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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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Hände, die auf einem echten VW Käfer lag, war groß genug, um das ganze Auto zu bedecken. Die Motorhaube des Käfers grub sich in den Bart des Trolls, als würde er dort Zuflucht suchen.
    Anna stieg langsam aus dem Wagen und schlenderte über die Straße, Charles an ihrer Seite. Die Statue war vor kurzem mit Kreide attackiert worden, und das helle Pink und Grün verstärkten nur noch die Eigenartigkeit der Kreatur. Fingernägel und die Falten auf den Gelenken waren auf die Hände der Kreatur gemalt worden. Pinke und grüne Kreideblumen verzierten den Kotflügel des Käfers und auf das Rückfenster– Glas, das mit Zement bedeckt war– hatte jemand › Just Married‹ geschrieben.
    Anna bemerkte am Rande, dass sie beobachtet wurden. Über dem Troll, in der Nische, wo die Brücke auf den Hügel traf, standen drei oder vier Leute, die sie misstrauisch im Auge behielten. Ein Mann legte die Zeitung beiseite, die er gerade gelesen hatte, und kam zu ihnen herunter.
    Er war etwas größer als der Durchschnitt, obwohl er so gebeugt ging, dass er kleiner erschien. Er trug einen runtergekommenen Stoffmantel, der zahlreiche Matschflecken hatte. An den Füßen trug er nicht zueinanderpassende Turnschuhe. Der rechte hatte ein Loch am großen Zeh und der linke an der Ferse, so dass man dreckige, sockenlose Füße erkennen konnte. Die Jeans, die er trug, waren neu und steif, wenn auch genauso schmutzig wie der Mantel. Sie konnte verschiedene, übereinandergetragene Hemden durchblitzen sehen– ein rotes Flannelhemd über einem gelb karierten Hemd, welches das darunterliegende angegraute T-Shirt fast völlig verbarg.
    Anna nahm den Mann zur Kenntnis, aber mit Charles an ihrer Seite stellte der Fremde keine Bedrohung dar– und Anna interessierte sich mehr für den Troll. Also überließ sie den Mann Charles, während sie auf den Käfer kletterte und von dort auf den Arm der Kreatur, um dann noch höher zu steigen, bis sie ihre Hand auf die übergroße Nase des Wesens legen konnte.
    » Sie mag meinen kleinen Troll, hm?«, sagte der Fremde zu Charles. Seine Stimme war so rau, als hätte er jahrelang mindestens eine Schachtel am Tag geraucht. Er roch allerdings nicht nach Zigaretten. Sein Geruch, der durch die Luft zu Anna getragen wurde, war erdig und magisch und gleichzeitig scharf wie der Moschus eines Raubtieres.
    » War es ein echter?«, fragte ihn Anna, sicher auf ihrem Hochsitz, sicher durch Charles’ Nähe.
    Der Fremde sah zu ihr auf und lachte, wobei er spitze, geschwärzte Zähne zeigte, die so scharf waren wie sein Geruch. » Naja, also. Könnte sein, dass der Künstler was gesehn hat. Was, was er nicht hätte sehn sollen, Wolfsschwester.« Er tätschelte den Zementarm, auf dem sie stand, und sie trat misstrauisch einen Schritt zurück. » Aber er hat mir ’nen Freund gebaut, und jetzt sind alle glücklich. Selbst der Graue Lord da unten, sie fand es komisch. Hat mir kaum wehgetan dafür, dass ich gesehen wurde und ihr nichts gesagt habe.«
    Das Feenvolk konnte verstecken, wer sie waren. Konnten aussehen wie jeder andere. Aber der Hunger, der in seinen Augen stand, als er Anna ansah, war so unsterblich wie sie selbst und um einiges älter.
    Ihre Wölfin mochte ihn nicht, und Anna kniff die Augen zusammen und ließ ihn ihr Knurren hören. Er sollte wissen, dass sie keine Beute war.
    Er lachte wieder und schlug sich mit einer Hand, die in einem fingerlosen Handschuh steckte, auf den Schenkel. » Würd’ ich mich so weit vergessen und ’nen Bissen nehmen«– er ließ seine Zähne zusammenklappen und in der Dunkelheit, die unter der Brücke herrschte, sah sie einen Funken–, » würd’ sie mich zu Hackfleisch machen und an die großen Tintenfische verfüttern, die hier in der Gegend leben. Das würd’ sie.« Der Gedanke schien ihn zu amüsieren. » Obwohl ein saftiges Stück Wolfsfleisch es vielleicht wert wäre.«
    » Troll«, sagte Charles.
    Der andere hatte so viel Spaß mit Anna gehabt, dass er die wahre Bedrohung vergessen hatte. So erinnert wirbelte er herum, duckte sich und fauchte.
    Charles nahm einen der einfachen Goldstecker heraus, die er in seinen Ohren trug, und warf ihn dem Mann vom Feenvolk zu. Der fing ihn mit einer unmenschlich schnellen Bewegung auf.
    » Nimm deinen Zoll und geh, Ewiger«, sagte Charles.
    » Hey, Jer«, erklang eine besorgte, dünne Stimme von oben. » Belästige sie nicht, oder die Polizei wirft uns hier raus. Das weißt du.«
    Der Troll in Menschengestalt hielt den goldenen Stecker

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