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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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große Mann sich zwischen den Tischen hindurchschob und sich seiner Anna näherte. Aber in der Körpersprache des Menschen lag keine Bedrohung. Charles hatte das Gefühl, dass der große Mann viel Zeit damit verbracht hatte, weniger… tödlich zu wirken, nicht wie jemand, der sich bewegte wie ein Kämpfer und fünfzehn Zentimeter größer war als alle anderen. Charles fühlte mit ihm– obwohl er selbst gelernt hatte, den Effekt, den er auf andere Leute hatte, auszunutzen, statt zu versuchen, ihn zu vertuschen.
    Bevor sie mit dem Lied zum Ende kam, bemerkte sie, dass ein großer Mann unglücklich neben dem Klavier stand, mit hängenden Schultern und offensichtlich bemüht, nicht angsteinflößend zu wirken. Er hatte damit ihrer Meinung nach nur teilweise Erfolg.
    Er hatte eine Narbe am Kinn und an einigen seiner Fingerknöchel und war, ihrer Schätzung nach, ungefähr drei Zentimeter größer als Charles. Vielleicht hätte sie sich Sorgen gemacht, wenn sie noch ein Mensch gewesen wäre, aber an seiner Haltung konnte sie sehen, dass er keine Bedrohung für sie war. Leute logen nur selten mit ihrer Körpersprache.
    Er wartete offensichtlich darauf, mit ihr zu sprechen, also ließ sie das Lied nach den letzten Takten ausklingen. Aus irgendeinem Grund war sie nicht in der Stimmung für fröhliche Lieder, also war es vielleicht auch besser so.
    Ein paar Leute bemerkten, dass sie aufgehört hatte, und applaudierten. Der Rest legte das Besteck ab und tat es ihnen gleich, dann aßen sie weiter.
    » Entschuldigen Sie, Miss. Mein Opa möchte wissen, ob sie »Mr. Bojangles« spielen könnten– und ob es Ihnen etwas ausmachen würde, wenn er dazu singt.«
    » Kein Problem«, sagte sie, lächelte ihn an und hielt ihre Schultern entspannt, so dass er sehen konnte, dass er ihr keine Angst einjagte.
    »Mr. Bojangles« war von einer Menge Leute gesungen worden, aber der schmächtige alte Mann, der aufstand und schwer auf seinen Stock gestützt zu ihr herüberkam, ähnelte ziemlich den letzten Bildern von Sammy Davis Jr., der ihre Lieblingsversion des Songs eingespielt hatte– bis hin zur dunklen Tönung seiner Haut.
    Seine Stimme, als er sprach, war um einiges kräftiger als sein zerbrechlicher Körper.
    » Ich werde etwas für euch singen«, erklärte er dem Publikum– und der Klang seiner Stimme ließ jeden im Raum von seinem Teller aufsehen. Er hielt kurz inne und nutzte die Situation aus. » Ihr werdet entschuldigen müssen, dass ich nicht mehr tanze.« Anna wartete, bis das Lachen verklungen war, bevor sie anfing.
    Normalerweise versuchte sie verzweifelt ihre Version den Vorstellungen der anderen Person anzupassen, wenn sie zum ersten Mal mit jemandem spielte, den sie nicht kannte, besonders wenn es ein Stück war, mit dem sie vertraut war. Aber diesmal war es, abgesehen vom Anfang, Magie.
    Charles machte sich ein wenig Sorgen, als der alte Mann seinen Einsatz verpasste, wurde besorgter, als er ihn nochmal verpasste und dann nochmal– und schloss die Augen, als er zur absolut falschen Zeit anfing zu singen.
    Aber Anna überspielte es mit einem Einsatz, der komplizierter war als alles, was sie bis jetzt getan hatte, und ihm wurde klar, dass sie besser Klavierspielen konnte, als er aufgrund der bisher gewählten Stücke vermutet hatte.
    Die Stimme des alten Mannes war genau richtig. Sie, das alte Klavier und Annas süßes Selbst verbanden sich zu einem von diesen seltenen Momenten, wenn Gesang und Musik perfekt harmonierten und mehr erschufen.
    »Mr. Bojangles« war ein Lied, das sich seine Zeit nahm, zum Ziel zu kommen und Bilder vom Leben eines alten Mannes zeichnete. Alkoholismus, Gefängnis, der Tod eines geliebten Freundes– nichts von diesen Dingen hatte Mr. Bojangles besiegt, der selbst in den dunkelsten Stunden noch ein Lachen und einen Tanz für einen Mithäftling übrig hatte.
    He jumped so high …
    Es war das Lied eines Kriegers. Ein Lied des Triumphes.
    Und am Ende wagte der alte Mann entgegen seiner anfänglichen Worte ein paar Tanzschritte. Seine Bewegungen waren steif von schmerzenden Gelenken und Muskeln, die nicht mehr die Kraft von einst hatten. Aber trotzdem waren sie elegant und voller Freude.
    He let go a laugh … he let go a laugh …
    Als Anna das Lied mit einer kleinen Verzierung beendete, verbeugte sich der alte Mann, und sie tat dasselbe.
    » Danke«, sagte sie zu ihm. » Das hat wirklich Spaß gemacht.«
    Er nahm eine ihrer Hände in seine und tätschelte sie. » Ich danke Ihnen, meine Liebe. Sie

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