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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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wurde Anna klar, dass die Sache kein gutes Ende nehmen würde. Charles hatte vielleicht Freunde in der spanischen Gruppe, und eventuell würde ihn sogar der britische Wolf unterstützen. Aber trotzdem, wenn sie sich einmischten, dann würden sie damit erklären, dass Charles schwach war. Sie hatte unendliches Vertrauen in Charles’ Fähigkeiten, den Boden mit dem französischen Wolf zu wischen, aber selbst das wäre in gewisser Weise eine Niederlage. Das war ein öffentlicher Ort– ein Kampf würde bedeuten, dass die Polizei kam und eine Enthüllung ganz anderer Art ins Haus stand als die, die Bran plante.
    Vielleicht konnte sie helfen, die Situation zu entspannen. Sie hatte mit Asil gearbeitet, einem alten Wolf in ihrem neuen Rudel, um besser zu verstehen, was sie tun konnte. Seine tote Gefährtin war wie Anna eine Omega gewesen, also wusste er, wie ihre Fähigkeiten funktionierten– was mehr war, als alle anderen von sich behaupten konnten. Selbst Bran, der Marrok, hatte nur eine vage Idee. Mit Asils Hilfe waren ihr einige interessante Dinge gelungen.
    Charles sagte nichts zu Chastel. Er stand nur da, die Arme locker neben dem Körper, sein Gewicht auf die Fußballen verlagert, während er darauf wartete, dass Chastel seine Entscheidung traf.
    Nur Charles erlaubte ihr, ihre Furcht zur Seite zu drängen– Charles, ihre Wölfin und die Tür.
    Sie stellte sich einen Ort tief im Wald vor, wo der Schnee sanft auf dem Boden lag und ihr Atem in der Luft Wolken bildete. Dort war es ruhig und sicher. Friedlich. Ein Flüsschen voll fetter Forellen plätscherte unter einer dünnen Schicht Eis entlang. Vor ihrem inneren Auge folgte sie einer Forelle, die wie ein silberner Schatten durch das schnell fließende Wasser glitt.
    Als sie das Bild klar und perfekt vor Augen hatte, schob sie dieses Gefühl nach außen.
    Ihre Macht traf zuerst den britischen Wolf; sie konnte es daran sehen, dass seine Schultern sich entspannten. Er erkannte, was sie tat, hob eine Augenbraue in ihre Richtung, dann nahm er seine Kaffeetasse (oder vielleicht war es auch Tee– tranken Engländer nicht alle Tee?) und nippte daran. Ein paar der Spanier begannen, langsamer zu atmen und die Anspannung im Raum ließ merklich nach.
    Charles drehte sich um, seine Augen ein reines, leuchtendes Gold– und knurrte. Knurrte sie an.
    Was Anna allein in einem Raum zurückließ, der mit dominanten Wölfen und Gewalt erfüllt war. Die Gerüche waren ihr so vertraut, dass ihr gesamter Körper plötzlich vor Phantomschmerzen zitterte und ihr das Atmen schwerfiel.
    Sie floh durch die Tür, die sie geschlossen gehalten hatte, floh, bevor ihre blinde Panik der Zunder wurde, der eine Orgie der Gewalttätigkeit entzündete. Sie hatte so etwas schon gesehen, aber noch nie in der Öffentlichkeit.
    Der Franzose sagte etwas Unhöfliches, als die Tür sich hinter ihr schloss, aber sie achtete nicht darauf. Panik, roh und hässlich, machte es ihr schwer zu atmen, während die Macht der Gewohnheit ihren gesunden Menschenverstand zu überwältigen drohte.
    Sie musste etwas anderes finden, worauf sie sich konzentrieren konnte. Also sah sie sich um.
    Die Gäste im Hauptraum des Restaurants waren immer noch unnatürlich still– und inzwischen waren es viel weniger als zu dem Zeitpunkt, als Charles und sie das Restaurant betreten hatten. Die meisten schauten auf den Boden, eine unfreiwillige Reaktion auf so viele Alphas, zumindest nahm sie das an. Selbst Menschen konnten es fühlen, obwohl sie hoffentlich nicht wussten, was die Beklommenheit auslöste.
    Obwohl sie alle im Nebenzimmer waren, hatte ihre Gegenwart eine Präsenz, so wie auch das Wasser des Puget Sound eine Präsenz hatte. Während Charles an ihrer Seite gewesen war, war es ihr möglich gewesen, es zu verdrängen– aber jetzt belastete es sie. Sie hörte das Klopfen ihres Herzens laut in den eigenen Ohren.
    Aber die Wölfe waren auf der anderen Seite der Tür– und Charles würde nicht zulassen, dass sie ihr auch nur ein Haar krümmten.
    Sie blieb vor der Restauranttür stehen.
    Sie konnte zurück in ihr Hotelzimmer gehen und dort warten. Die nächtliche Stadt machte ihr keine Angst– alle Schurken waren hier. Aber das wäre feige. Und Charles würde den falschen Eindruck bekommen.
    Jetzt, wo sie den Ort des Geschehens verlassen hatte und der erste Fluchtinstinkt überwunden war, konnte sie sich zusammenreimen, warum Charles sie angeknurrt hatte: Er hatte sie aufhalten müssen. Er hatte nicht zulassen können, dass

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