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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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erst zwei Schritte im Hauptraum des Restaurants, als er anhielt. Er bemerkte nur am Rande, dass Chastel das Gebäude verließ– weil Anna doch nicht gegangen war.
    Er hatte gedacht, sie wäre inzwischen auf halbem Weg zum Hotel. Stattdessen saß sie auf einem niedrigen Barhocker, der unter ihr schwankte, und spielte das berühmte alte Klavier, mit dem Rücken zu ihm und dem Rest des Restaurants. Das Stück, das sie spielte, war nicht kompliziert, aber es war fröhlich. Vertraut. Er runzelte die Stirn, aber er konnte es nicht einordnen, außer dass es ein Kinderlied war.
    Automatisch scannte er den Raum auf mögliche Bedrohungen, fand aber keine. Die einzigen Anwesenden hier waren Menschen– und während er sie beobachtete, entspannten sie sich durch die Musik. Jemand lachte, und ein anderer rief nach mehr Spareribs.
    Sie war nicht gegangen. Und das hieß, dass er noch aufräumen konnte. Er würde nur ein paar Minuten brauchen, dann konnte er wiederkommen und sie beschützen… Charles hielt inne und atmete tief durch. Bruder Wolf dachte, er konnte das wieder einrenken, indem er sie vor Gefahr beschützte– er verstand Frauen nicht besonders gut. Dass Anna immer noch hier war, war ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass Charles auch sie nicht so gut verstand, wie er gedacht hatte.
    Sie warf einen Blick auf ihr Publikum und sah, dass die gedrückte Stimmung im Restaurant sich ein wenig aufgehellt hatte. Sie hatte auch keine Geräusche gehört, die auf einen Kampf hingewiesen hätten, also konnte sie hoffen, dass Charles die Sache im Griff hatte. Als Nächstes brauchte sie ein moderneres Stück, etwas, das zu dem Publikum in den mittleren Jahren passte, für das sie spielte– was auf dem Klavier meistens Elton John oder Billy Joel bedeutete, beides Klavierspieler, die auch singen konnten. Sie leitete von den letzten Noten von »Maple Leaf« zu »The Downeaster › Alexa‹« über. Es war eigentlich kein › fröhliches‹ Stück, aber es war schön.
    Charles brauchte nicht lange, um die anderen Wölfe zu beruhigen. Ohne Chastel mit seinem Drängen und Hetzen gab es niemanden, der an einem öffentlichen Kampf interessiert war.
    Er bestellte Essen für alle– die Spezialität des Hauses waren Spareribs All-you-can-eat – und bat sie, einen Moment zu warten, während er sicherstellte, dass es seiner Gefährtin gutging. Die französischen Wölfe waren ein wenig unruhig, da sie wussten, dass Chastel zur Kenntnis nehmen würde, wie lange sie noch ohne ihn geblieben waren– aber niemand erhob Einspruch. Alphas verstanden den Drang, sich um die Seinen zu kümmern.
    Anna war zu einem melodischen Stück übergegangen. Ohne den Gesang brauchte Charles ein paar Takte, um das Lied zu identifizieren. Er mochte Billy Joel, aber »The Downeaster › Alexa‹« gehörte nicht zu seinen Lieblingsliedern. Es erinnerte ihn zu sehr an all die Leute, die er gekannt hatte, die ins Schwimmen gekommen waren, als die Zeit Veränderungen gebracht hatte, die ihre Leben zerstört hatten. Das Lied sprach zu ihm mit den Namen der Toten und beschwor entmutigende Erinnerungen herauf, die besser vergessen blieben– aber es war schön.
    Ihre Hände glitten graziös über die angeschlagenen Tasten und schickten Musik und noch etwas mehr hinaus in den Raum. Es war unterschwellig, aber er bemerkte es an den Unterhaltungen und der Art, wie sich ein älterer Mann, der über seinem Teller zusammengesunken war, langsam mit leuchtenden Augen aufrichtete und dem großen jungen Mann neben sich etwas zuflüsterte. Der Mann antwortete leise, und der Alte schüttelte den Kopf.
    » Geh und frag sie«, sagte er, immer noch ruhig, aber jetzt laut genug, dass Charles auch über die Musik hinweg die Worte verstehen konnte. » Ich wette, dass ein Mädchen, das den Ragtime spielen kann, auch noch ein paar andere alte Lieder kennt.«
    » Sie ist ganz allein, Gramps. Ich werde ihr Angst einjagen. Tante Molly…«
    » Nein. Nein. Molly wird es nicht tun. Sie will nicht, dass ich mich lächerlich mache– oder anstrenge. Mach du es. Jetzt.« Und der zerbrechliche Alte schob den großen Mann quasi von seinem Stuhl.
    Charles lächelte. So sollte es sein. So viele Leute machten es falsch, behandelten die Älteren wie Kinder, verhätschelten und ignorierten sie. Er wusste es besser, und der große Mann auch. Die Ältesten waren näher am Schöpfer aller Dinge und man sollte sich ihnen beugen, wann immer sie ihren Willen kundtaten.
    Er verspannte sich ein wenig, als der

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