Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
bemerken. Der Hunger nach rohem Fleisch war für ihn nichts Neues. Er wusste, was er war, und normalerweise konnte er es auch akzeptieren; soweit akzeptieren, dass er und Bruder Wolf auf eine Art und Weise zusammenarbeiten konnten, die kein anderer Werwolf sonst beherrschte.
Oben an der Treppe hielt Ian die Eingangstür auf– während er ein wenig zur Seite versetzt stand, um sich selbst so gut wie möglich vor dem Geruch des Todes zu schützen. Er hielt seine Aufmerksamkeit auf seinen Alpha gerichtet.
» Sir«, sagte er. » Niemand war da, seitdem Sie gegangen sind. Wir haben vorne und hinten Wachen aufgestellt, wie Sie befohlen haben. Und Ihren Anweisungen gemäß sind die Franzosen im Hotel untergebracht.«
» Gut.«
» Ja, Sir.« Ian schien ein wenig gestresst zu sein. Spontan berührte Anna seine Hand.
Er atmete ein paarmal tief durch und starrte sie an.
Angus tätschelte ihm freundlich die Wange. » Omega-Wölfin, mein Junge. Verteilt Frieden und Glück in der Welt.«
Er machte eine Geste, woraufhin Anna Ian losließ und Charles ins Haus folgte.
» Wenn Dana das arrangiert hat, dann weiß sie bereits Bescheid«, sagte Anna, als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte.
» Ja«, sagte Charles. » Trotzdem macht es keinen Sinn, es herumzuposaunen. Falls sie es noch nicht weiß.« Er blieb im Flur stehen und schaute sie an. » Du kannst Leute besser einschätzen als ich. Glaubst du, dass Dana Vampire anheuern würde? Glaubst du, dass die Vampire auf eigene Faust arbeiten könnten?«
In ihren Augen unterschätzte er sich, aber trotzdem lauschte sie auf ihre Instinkte.
» Sie gehört zu den Grauen Lords. Sie spielt gerne Spielchen– sie… es gefällt ihr, sich selbst unattraktiv erscheinen zu lassen. Was wahrscheinlich bedeutet, dass sie ohne den Schutzzauber entweder grauenhaft hässlich ist oder atemberaubend schön.« Sie schloss die Augen und bemühte sich, alle Puzzleteile zusammenzusetzen. » Auf keinen Fall würde sie einen Vampir anheuern. Sie würde ihnen ihre Geheimnisse nicht anvertrauen.« Das stimmte. » Sie… Sie hätte kein Problem damit, jemand anderen ihre Drecksarbeit erledigen zu lassen– aber nicht für Geld, zumindest glaube ich das nicht. Jemand, der ihr etwas schuldet– Gefolgsleute aus dem Feenvolk vielleicht. Erpressung. Aber keine Söldner.«
» Ich stimme zu«, sagte Charles.
» Was die Vampire angeht… Als sie sich auf uns gestürzt haben, war da kein Gefühl, keine persönliche Beteiligung. Es war einfach ein Job. Aber dann haben wir ein paar von ihnen getötet, und das hat es persönlich werden lassen, richtig? Also haben sie Sunny getötet und dort liegen lassen, wo sie war… um mit den Werwölfen eine Rechnung zu begleichen.«
» Angus?«, fragte Charles. » Dana lebt hier. Du kennst sie besser als wir.«
» Ich verstehe Frauen überhaupt nicht«, widersprach Angus. » Nimm noch Feenvolk dazu und ihr könnt mich vergessen.« Es folgte eine kurze Pause. » Aber ich glaube, Kaninchen hat sie festgenagelt. Das mit den Vampiren scheint mir auch logisch.«
» Anna«, sagte Charles milde, bevor Anna selbst protestieren konnte. » Nicht Kaninchen.«
» Wenn du meinst.«
Charles insistierte nicht, er sprach einfach das nächste Thema an. » Die Vampire haben einen Weg, ihren Duft vor uns zu verbergen. Das hält uns tagsüber von ihren Schlafplätzen fern.«
Angus erstarrte. » Du glaubst, das hier ist ein Vampirmord? Vier Vampire gegen Chastel und Michel?«
» Die Bestie war verletzt.« Charles vermied es gewöhnlich, die Namen von Toten zu verwenden. Sie mit einem Spitznamen zu bezeichnen war anscheinend in Ordnung. » Michel… ist um einiges weniger dominant als dein Tom. Sein Herz ist am rechten Fleck, aber er ist kein Krieger. Sonst hätte ihn die Bestie schon längst umgebracht. Wo waren die anderen französischen Wölfe?«
» Auf einer LAN-Party, die die ganze Nacht ging.«
» Eine LAN-Party?« Anna wusste ansatzweise, was das war. » Ist das nicht so eine Party, wo sich die Computerfreaks treffen und zusammen an jeder Menge Rechnern spielen?«
Angus nickte. » Alan dachte, es wäre interessant– so konnten sie ihre Aggressionen ausleben, ohne jemanden zu töten.« Er hielt inne. » Und tatsächlich ist niemand gestorben– zumindest nicht dort. Wie auch immer, Alan und ein paar seiner Familienangehörigen, diverse aus meinem Rudel und… ich glaube, einer der Spanier, haben sich die Mühe gemacht, eine LAN-Party mit einem Ego-Shooter zu
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