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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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„Ich habe nicht getroffen. Du bist dran.“
    Sich innerlich verfluchend, richtete er sich auf und trat steif an den Tisch heran. In seinen Gedanken war er mit so vielen anderen Dingen beschäftigt gewesen, dass er das Spiel fast vergessen hätte. Es überraschte ihn, wie wenig Kugeln noch auf dem Tisch lagen. Sie war geschickter, als er angenommen hatte. Als nun er sich seinerseits vorbeugte, sah er aus den Augenwinkeln, dass sie ein Stückchen blaue Kreide aufhob und die Queuespitze damit einrieb. Anschließend hielt sie den Queue wie ein Requisit aus einem Film für Erwachsene mit beiden Händen fest und blies aus nächster Nähe über die Spitze, um den überflüssigen Kreidestaub zu entfernen.
    Der Anblick war pure Folter.
    „Ich muss dir gratulieren. Du bist eine gute Spielerin.“
    Er sprach mit tödlicher Ruhe, nur die Wucht, mit der er den Stoß ausführte, verriet seinen Zorn. Die verbleibenden Kugeln prallten mehrfach von den Banden ab und kamen nur langsam wieder zur Ruhe.
    „Danke.“
    Alejandro wandte den Kopf ab, als Tamsin sich unmittelbar vor ihm über den Billardtisch beugte und ihm ihren nackten Rücken präsentierte.
    „Damit meinte ich nicht deine sportlichen Fähigkeiten.“
    Gegen seinen Willen wanderte sein Blick zurück zu ihr. Ihre Haut wirkte so makellos und rein wie flüssige Sahne. Die einzelnen Knochen ihrer Wirbelsäule waren zu sehen und weckten in ihm den Wunsch, die Finger darüber gleiten zu lassen, bis zu der Stelle, an der sie unter dem grauen Kleid verschwanden.
    „Nein?“ Ihre Stimme klang kühl. Sie spreizte die Beine ein wenig, verlagerte ihr Gewicht in den High Heels, um einen besseren Stand zu bekommen. Er hatte geglaubt, ihre Beine seien ebenfalls nackt, doch nun konnte er erkennen, dass sie seidene Strümpfe trug. Strümpfe mit einem breiten Saum aus Spitze, der sich jetzt unter ihrem Kleid abzeichnete.
    „Was meintest du dann, Alejandro?“
    „Deine Verführungstechnik“, erwiderte er mit brutaler Direktheit. „Allerdings ist deine Theorie dahinter mangelhaft. Wenn du glaubst, dass ich nach dem letzten Mal auch nur das geringste Interesse habe …“
    „Du Mistkerl!“
    Er fing ihr Handgelenk auf, als sie den Arm hob, um ihm eine Ohrfeige zu versetzen. Ihr Atem ging heftig, ihre Brust hob und senkte sich rasch.
    „Oh, nein“, flüsterte sie, wobei ihre Stimme ein wenig zitterte.
    „Nach dem letzten Mal glaube ich nicht, dass dafür auch nur die geringste Chance besteht, Alejandro. Dein mangelndes Interesse war so offensichtlich, dass mir keinerlei Zweifel blieben. Aber mach dir keine Sorgen“, fuhr sie mit blitzenden grünen Augen fort. „Ich bin sicher, das ganze Küssen und Umarmen auf dem Spielfeld wirkt auf die meisten Menschen wie harmlose Kameradschaftlichkeit.“
    Er verstärkte seinen Griff und spürte, wie sie zusammenzuckte. „Sei vorsichtig, Tamsin.“
    Sie lachte spöttisch. „Warum? Weil du nicht willst …“
    Weiter kam sie nicht. Der Angriff kam für sie völlig überraschend. Nie hätte sie damit gerechnet. In einer blitzschnellen Bewegung presste er seine Lippen fest auf die ihren. Der Rest ihres kindischen Spotts verlor sich in einem heißen leidenschaftlichen Kuss.
    Es war, als würde sie über eine Klippe fallen und herausfinden, dass sie die Fähigkeit besaß zu fliegen. Die Schwerkraft hörte auf zu existieren. Die Welt bestand nur noch aus Dunkelheit und Feuer und dem Rauschen ihres Blutes in ihren Ohren. Alejandro hatte die Hände auf ihre Schultern gelegt und drückte Tamsin eng an seinen muskulösen Körper. An die unwiderlegbaren Beweise seiner Erregung.
    Seiner definitiv sehr intensiven Erregung.
    Tamsin konnte sich nicht erinnern, den Queue fallen gelassen zu haben, doch sie musste es getan haben, denn nun fuhr sie mit den Händen über seine Schultern, den Nacken, die dichten, schwarzen Haare. Sein Geschmack, sein Duft erfüllte ihre Sinne. Männlich und erdig. Der Kuss wurde immer stürmischer, wilder, verzweifelter, fantastischer.
    Er drängte sie rückwärts, bis sie gegen den Billardtisch stieß. Instinktiv stemmte sie sich hoch, sodass sie auf der Tischplatte saß, spreizte die Beine und zog Alejandro an sich. Sie schmeckte Blut auf ihren Lippen, mit den Fingern streifte er so fest über ihre Haut, dass es wehtat. Es kümmerte sie nicht.
    Wenn er jetzt aufhörte, würde sie schreien.
    Plötzlich hörte sie ihren und seinen heftigen Atem. Ihr ganzer Körper bebte vor Verlangen, sie öffnete sich dem Mann ihrer Träume

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