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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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verschwunden.
    „Tut mir leid. Die verwöhnte-Diva-Nummer zieht bei mir nicht.“
    Einen Moment konnte Tamsin ihn nur verärgert anstarren.
    „Was willst du? Soll ich dich anflehen?“
    Er machte einen Schritt auf sie zu, sie wich zurück, bis sie gegen den Billardtisch stieß. „Schöne Idee“, sagte er. „Aber diesmal nicht.“ Er beugte sich vor, als wolle er sie wieder berühren, griff jedoch an ihr vorbei und nahm etwas von der Tischplatte. „Du meinst also, du könntest dich mit den Besten messen“, fuhr er sanft fort. „Finden wir heraus, ob du zumindest in diesem Fall die Wahrheit sagst.“
    Er reichte ihr den Billardqueue. Zögernd nahm Tamsin den Stab.
    „Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst.“
    „Du möchtest das Trikot zurückbekommen? Dann musst du es gewinnen.“
    Einen winzigen Moment sah Alejandro Panik in ihren Augen aufflackern. Er verspürte Befriedigung in sich aufsteigen.
    „Das ist doch lächerlich!“, fuhr sie ihn an und starrte auf den Queue, als sei er ein geladenes Gewehr. „Jetzt spielen? Mit dir?“ Sie lachte hart auf. „Vergiss es.“
    Eine Schicht aus Eis legte sich um sein Herz. Er bot ihr eine Chance, sich selbst zu beweisen. Eine Chance zu gewinnen hatte sie zwar nicht, dazu spielte er zu gut. Aber für den Versuch hätte er ihr Anerkennung gezollt – und ihr das Trikot zurückgegeben.
    Und Tamsin Calthorpe für irgendetwas Anerkennung zu schenken, ging ihm gehörig gegen den Strich.
    „Hast du Angst zu verlieren?“
    „Der Gedanke zu verlieren, stört mich nicht“, zischte sie. „Sondern die Aussicht, die nächsten Stunden in deiner Gesellschaft zu verbringen.“
    „Mach dir keine Sorgen. So lange wird es nicht dauern, bis ich dich besiege.“
    Er stand nur Zentimeter von ihr entfernt. Nah genug, um zu hören, wie sie nach Luft rang, zu sehen, wie ihre Augen sich verdunkelten und zu spüren, wie ihre Wut durch erotisches Verlangen verdrängt wurde.
    „Mich besiegen?“, wiederholte sie. „Das glaube ich nicht.“
    Fragend zog er die Augenbrauen hoch. „Dann kneifst du?“
    „Oh, nein“, entgegnete sie und nahm den Queue, den er ihr immer noch entgegenhielt. „Ich gehe nirgendwohin. Nicht, bis ich mein Trikot zurückbekommen habe.“
    Scheinbar gelangweilt wandte sie sich um und schlenderte um den Tisch herum. Stirnrunzelnd sah Alejandro ihr nach. Der Anblick ihres nackten Rückens versetzte ihm einen Stich und ließ heißes Blut in seine Lenden schießen. Damit hatte er nicht gerechnet.
    „Also, was spielen wir?“, fragte sie. „8-Ball?“
    In dem Licht über dem Tisch leuchteten ihre platinblonden Haare, sodass sie wie ein rebellischer Engel wirkte. Unverwandt sah sie ihn an, den Kopf leicht gesenkt, die grünen Augen weit geöffnet.
    „Wenn du das möchtest.“
    Tamsin zuckte die Schultern. „Mir egal. Ich dachte nur, du bist vielleicht an diese Variante gewöhnt.“
    Einen Moment setzte ihm ihre Gleichgültigkeit wirklich zu. Für sie war er immer noch der Junge aus der Unterschicht, der Eindringling in die bessere englische Gesellschaft.
    „Ich beherrsche jede Variante, Lady Calthorpe. Was hältst du von Bank Pool ?“
    Die Verachtung in seiner Stimme traf sie mit voller Wucht. Sie umklammerte den Queue, dankbar, sich an etwas festhalten zu können. Bank Pool? Wie, zum Teufel, spielte man das?
    „Nein. 8-Ball Pool ist schon in Ordnung“, erwiderte sie möglichst unbeteiligt. Insgeheim hoffte sie, dass sich all die Nachmittage, die sie als Studentin mit ihren Kommilitonen in Bars verbracht hatte, nun bezahlt machten.
    Ich beherrsche jede Variante, hatte er gesagt, und sie wusste, dass er damit recht hatte. Sie konnte ihn sich ebenso gut in einer Kaschemme in Buenos Aires vorstellen, wie in einem exklusiven Club für britische Gentlemen in Mayfair. Er würde überall zurechtkommen, weil er ein außergewöhnliches Selbstvertrauen ausstrahlte, das ihn jederzeit als geborenen Sieger auswies.
    „Du fängst an.“
    Tamsin legte die rechte Hand auf den Tisch, platzierte den Queue darauf und visierte die weiße Kugel an.
    „Du bist Linkshänderin?“
    „In manchen Dingen.“
    Sie vollführte den Stoß, das Dreieck aus Kugeln stob auseinander. Keine fiel.
    „Bist du sicher, dass Billard zu diesen Dingen gehört?“, spottete er. „Vielleicht bist du mit rechts besser.“ „Danke für den Tipp, aber können wir uns darauf einigen, dass ich dich frage, wenn ich deine Hilfe will?“
    „Ich dachte, ich hätte bereits klargemacht, dass du sie,

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