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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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machst dich gut auf den Pressefotos, aber du erwartest doch nicht ernsthaft von mir zu glauben, dass du die neuen Trikots und Anzüge eigenhändig entworfen hast. Vor allem was die Bekleidung angeht, ist der Sportsektor ein heiß umkämpfter Markt.“
    „Ja“, stieß Tamsin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Seltsamerweise weiß ich das, und zwar deshalb, weil ich die Ausschreibung gewonnen habe.“
    „Und was qualifiziert dich für diesen Job, Lady Calthorpe? Die Position deines Vaters in der RFU? Oder deine eigene Recherche an den Körpern der Spieler?“
    „Nein“, erwiderte sie, sobald sie sich so weit unter Kontrolle hatte, dass sie ihn nicht anschrie. „Mein ausgezeichneter Abschluss in Textildesign und mein Projekt im vergangenen Jahr, bei dem ich durch den Einsatz von HighTechMaterialien überzeugen konnte.“ Sie schenkte ihm ein eisiges Lächeln. „Dass ich den Auftrag bekommen habe, beruht allein auf meinen Leistungen.“
    „Wirklich? Dann musst du ja sehr gut sein.“
    „Das bin ich.“
    Es hatte keinen Zweck. Sie warf den Queue auf den Tisch und bedachte Alejandro mit einem – wie sie hoffte – desinteressierten Blick. „Du brauchst mir nicht zu glauben. Meine Arbeit spricht für sich.“
    „Ja, für die Trikots gilt das in der Tat.“ Er lachte leise. „Ich besitze eines, erinnerst du dich?“
    Tamsin wurde erneut blass. Ihre Fingernägel gruben sich so fest in die Handflächen, dass es schmerzte. Am liebsten wäre sie auf den weinroten Teppich gesunken und hätte geweint. „Natürlich“, sagte sie. „Wie könnte ich das vergessen?“
    Den Kopf leicht zur Seite geneigt, trat Alejandro auf sie zu. „Ich weiß nicht“, entgegnete er ruhig. „Heute Morgen schienst du noch so versessen darauf zu sein, es zurückzubekommen. Anscheinend ist es doch nicht so wichtig.“
    Mittlerweile stand er unmittelbar vor ihr. Tamsin schloss die Augen. Das Denken fiel ihr schwer, wenn er ihr so nahe war, dass sie den Duft seiner Haut einatmen konnte. Als sie die Augen wieder aufschlug, schaute sie an ihm vorbei.
    „Ich fürchte, es ist sehr wichtig. Ich brauche es.“
    „Wenn du die Designerin bist, solltest du doch über eine ganze Menge Trikots verfügen. Sicher kannst du dieses eine entbehren.“
    „So einfach ist das nicht. Ich …“
    „Nein“, unterbrach er sie. „Hier geht es nicht um das Trikot,
    sondern um eine Frage der Prinzipien … wie immer. Dein Vater will keinen englischen Stoff auf argentinischer Haut, oder?“
    Argentinische Haut. Alejandros Haut.
    „Nein“, flüsterte sie.
    Er streckte die Hand aus, legte sie an ihr Kinn und streichelte zärtlich mit dem Daumen über ihre Wange. Sofort verspürte sie heißes Verlangen in sich aufsteigen. Unwillkürlich schmiegte sie den Kopf an seine Hand. Gleich darauf umfasste er ihr Kinn fester und zwang Tamsin, ihm direkt in die Augen zu blicken.
    „Ich hoffe, du bist eine bessere Designerin als eine Lügnerin.“
    „Ich lüge nicht“, zischte sie und entzog sich seinem Griff. Automatisch rieb sie über die Haut an ihrer Wange, als habe die Berührung sie verbrannt. „Mit meinem Vater hat das nichts zu tun. Es gab ein … ein Problem mit der Produktion der Trikots. Ich habe das erst gestern herausgefunden, als ich auf die Idee kam, die Farbechtheit zu überprüfen. Es hat sich herausgestellt, dass das traditionsreiche Rosen-Emblem, das schon seit Jahren für die Rugbymannschaft verwendet wird, nicht wasserfest ist. Also musste ich den Hersteller anrufen, um über Nacht neue Trikots drucken zu lassen. Aber uns blieb nur Zeit für fünfzehn Stück. Deshalb brauche ich deins zurück. Sonst wird Ben Saunders bei dem Fotoshooting morgen in Twickenham halbnackt sein“, schloss sie und verspürte neue Wut in sich aufflackern, als er ihre Erklärung mit einem Lachen quittierte. „Was ist denn so lustig daran?“
    „Hast du nicht behauptet, gut in deinem Job zu sein? ‚Dass ich den Auftrag bekommen habe, beruht allein auf meinen Leistungen‘“, zitierte er. „Wer waren deine Konkurrenten? Grundschulkinder?“
    „Keine Sorge, ich kann mich durchaus mit den Besten messen“, entgegnete sie. „Es war wirklich nett, dich wiederzusehen, Alejandro, aber ich sollte jetzt zurück auf die Party gehen. Wenn du mir also einfach das Trikot wiedergeben könntest?“
    Während sie sprach, schlenderte sie auf die Tür zu. Doch plötzlich stellte Alejandro sich ihr in den Weg. Jede Spur von Belustigung war aus seiner Miene

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