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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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dachte, du hättest es dir anders überlegt.“
    „Was denn überlegen?“, fragte sie spitz. „Du bietest mir doch eine unglaublich großzügige Gelegenheit, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.“
    „Bist du fertig?“, überging er den Kommentar.
    „Nein. Komm mit nach oben.“
    Zähneknirschend folgte Alejandro ihr die Stufen hinauf und versuchte, nicht auf ihren runden Po zu schauen, der sich ganz reizend unter der schmal geschnittenen Jeans abzeichnete.
    Die Treppe führte in ein großes Wohnzimmer mit einer breiten Fensterfront. An einem Ende befand sich eine offene Küche mit blau-grünen Schränken. Das andere wurde von einer gemütlichen Sofalandschaft eingenommen. Die Wände waren in einem hellen Cremeton gestrichen, der den Raum auch an einem grauen Wintermorgen wie heute hell und freundlich wirken ließ.
    In dem Zimmer herrschte unglaubliche Unordnung.
    „Bist du ausgeraubt worden, oder sieht das hier immer so aus?“, fragte er. Neben dem Telefon stapelten sich auf einem kleinen Tischchen Dutzende ungeöffnete Umschläge. Nicht wenige zierte ein roter Stempel. Dringend.
    Sich vorsichtig einen Weg über Kleider, Zeitschriften und Schuhe bahnend, folgte er Tamsin zu der Tür, durch die sie wortlos verschwunden war. Prickelnde Hitze breitete sich in ihm aus, als er erkannte, dass er in ihrem Schlafzimmer stand.
    „Nein und nein“, sagte sie pikiert, hob einen Haufen Winterkleidung auf und stopfte ihn in die Schublade einer Kommode. „Eine unglaublich arrogante Person hat mich gezwungen, um die halbe Welt zu reisen und ist dann auch noch zu früh gekommen, um mich abzuholen.“
    Alejandro schaute auf seine Armbanduhr. „Zehn Minuten. Das kann man wohl kaum zu früh nennen. Ich dachte, du würdest die Nacht über packen.“
    „Ach ja?“, fuhr sie ihn an. „Das gehört zu den Dingen, die mir an dir wirklich auf die Nerven gehen, Alejandro. Du hast kein Recht, irgendetwas über mich anzunehmen. Woher willst du wissen, dass ich keine anderweitigen Pläne für die Nacht hatte? Warum sollte ich mein Leben auf den Kopf stellen und alle Termine absagen, nur weil es dir beliebt, mit den Fingern zu schnippen?“
    Ohne sich anmerken zu lassen, was die Vorstellung, wie ihre ‚anderweitigen Pläne‘ für die Nacht aussehen könnten, in seinem Inneren anrichtete, beugte Alejandro sich vor und hob einen fuchsiaroten Seidenfetzen vom Boden auf. Es war ein Strapsgürtel.
    „Sieht nicht so aus, als hättest du gestern Nacht irgendetwas abgesagt“, meinte er spöttisch. Es verschaffte ihm eine kleine Befriedigung, als ihre Augen sich vor Entrüstung weiteten.
    „Falls du es unbedingt wissen musst, ich habe die Nacht allein in meinem Studio verbracht und all die Sachen zusammengesucht, die ich für meine Arbeit brauche. Deshalb hatte ich keine Zeit zum Aufräumen oder zum Packen. Schließlich hast du mich doch aus dem Grund engagiert: Um die Trikots der argentinischen Rugbymannschaft zu entwerfen. Wenn du jemand mit den häuslichen Fertigkeiten von Schneewittchen haben willst, hättest du in Disneyland nachfragen sollen.“
    Da war was dran. Vielleicht hätte er genau das tun sollen. Denn nach allem, was er gestern Nacht herausgefunden hatte, war Schneewittchen als Designerin von Sportkleidung ungefähr genauso geeignet wie Lady Tamsin Calthorpe, scheute aber, im Gegensatz zu dieser, vermutlich harte Arbeit nicht.
    Gegen den Türrahmen gelehnt, die Hände tief in die Taschen gesteckt, beobachtete Alejandro sie aufmerksam. Seit der Pressekonferenz wusste er immerhin, dass sie eine hervorragende Lügnerin war. Tatsächlich würde es ihm schwerfallen zu unterscheiden, wann sie die Wahrheit sagte und wann nicht. Der Flug nach Buenos Aires dauerte fünfzehn Stunden. Eine solche Herausforderung würde ihm die Zeit aufs Angenehmste vertreiben.
    Er seufzte ungeduldig. Dann fiel sein Blick auf das Bett. Kopf und Fuß des alten Messinggestells waren mit paillettenbesetzten Tüchern, Perlenketten und BHs verziert, unzählige Seidenkissen teilten sich den Platz auf der Liegefläche mit weiteren Kleidungsstücken. Die intime weibliche Atmosphäre weckte unerwünschte Erinnerungen an Dinge, die er allzu gerne vergessen wollte. Ein Parfümflakon auf dem Nachttisch ließ ihn fast den zarten Duft wahrnehmen, der sie umgeben hatte, als sie in seinen Armen lag, der Lippenstift daneben beschwor das Bild ihrer Lippen herauf, rosa und einladend, unmittelbar bevor er sie geküsst hatte.
    Alejandro stieß sich vom Türrahmen

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