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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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ab und stapfte zum Fenster hinüber. „Wahrscheinlich ist es sinnlos, dir zu sagen, du sollst dich beeilen.“
    Ungerührt faltete Tamsin ein langärmliges Leinenshirt auf dem Bett zusammen. „Wenn du mir helfen würdest, würde es schneller gehen“, meinte sie. „Oder ist jemandem zu helfen unter deiner Würde?“
    „Das kommt darauf an“, erwiderte er sarkastisch, „ob die Person, der ich helfe, im Nachhinein behauptet, alles sei ihr Werk.“
    „Schon gut“, murmelte sie und zog ein weiteres schlichtes weißes Leinenoberteil aus dem Schrank. „Bemüh dich nicht.“
    „Vergiss das hier nicht.“ Alejandro hob den Strapsgürtel vom Bett auf. Seine Augen funkelten belustigt. Tamsin riss ihm das zarte Wäschestück aus der Hand und verfrachtete es in eine Schublade.
    „Ich glaube nicht, dass ich das brauchen werde“, sagte sie eisig, sammelte einen hellblauen Satin-BH und einen rosa gestreiften Slip ein und warf sie zu dem Gürtel. „Oder die hier. Ich komme, um zu arbeiten, Alejandro, erinnerst du dich? Ich dachte, das hätten wir absolut klargestellt.“
    Demonstrativ nahm sie drei einfache weiße Baumwollhöschen und die dazu passenden BHs aus dem Schrank und packte sie in die Reisetasche. Dann zog sie den Reißverschluss zu.
    „Fertig.“
    „Mehr nimmst du nicht mit?“
    Ungläubig starrte er die Tasche an. Tamsin zuckte die Schultern, um ihr eigenes Unbehagen zu verbergen. Vor einer halben Stunde war die Tasche fast aus allen Nähten geplatzt, nun bot sie noch reichlich Platz. Aber mit Mr. Missbilligend neben sich, würde sie nichts einpacken, was auch nur im Entferntesten als verführerisch ausgelegt werden könnte.
    „Ich denke, die Sachen werden reichen. Schließlich habe ich ja nicht vor, lange zu bleiben. Und ganz sicher habe ich nicht vor …“
    Er lachte. „Dich zu amüsieren?“
    „Genau.“
    „Bist du sicher, dass du nicht doch deine Meinung ändern und noch etwas einpacken willst?“ „Nein. Gehen wir.“
    „Wein, Lady Calthorpe?“
    Tamsin nickte steif. Sie mochte es gar nicht, mit ihrem Titel angesprochen zu werden, ließ sich ihre Verärgerung aber nicht anmerken. Stattdessen beobachtete sie, wie Alberto, der uniformierte Steward, blassgoldenen Wein in zwei hohe Gläser einschenkte.
    Seit über einer Stunde befanden sie sich jetzt in der Luft. Sie fühlte sich nervös und zappelig, daran konnte auch die unglaublich luxuriöse Einrichtung von Alejandros Jet nichts ändern. Bislang hatte sie desinteressiert in einem Magazin geblättert, vom Inhalt allerdings nichts wirklich mitbekommen. Nur das Titelblatt des Berichts, in dem Alejandro seit dem Start las, war ihr mittlerweile seltsam vertraut.
    Nachdem der Steward sich zurückgezogen hatte, sagte sie: „Könntest du deinen Angestellten bitte mitteilen, dass absolut keine Notwendigkeit besteht, mich ständig mit ‚Lady Calthorpe‘ anzusprechen?“
    Alejandro blickte auf. „Natürlich. Wenn dir das lieber ist, gebe ich es weiter.“ Seine Miene gab nichts von seinen Gedanken preis. Warum nur überkam Tamsin dennoch das Gefühl, dass er sich insgeheim über sie lustig machte? Die Wut, die in den letzten Stunden leise in ihr geköchelt hatte, stand kurz davor überzukochen.
    „Hast du ein Problem damit?“
    Er lehnte sich, anscheinend völlig entspannt, in seinem Sessel zurück. „Ganz und gar nicht“, entgegnete er und warf den Bericht auf den Sitz neben sich. Dann entfaltete er eine schneeweiße Servierte auf seinem Schoß. „Ich finde es nur ein bisschen … seltsam, dass du auf einmal deine adeligen Beziehungen herunterspielen willst.“
    „Seltsam?“, fauchte sie. „Inwiefern seltsam?“
    Alejandro trank einen Schluck Wein. „Nun, du hast keine Bedenken, sie zu benutzten, um deine Ziele zu erreichen.“
    Alberto kam zurück und servierte zwei große Teller, auf denen köstlicher Hummer auf grünem Salat angerichtet war. Tamsin wartete, bis er wieder gegangen war.
    „Stellen wir doch eines von Anfang an klar. Ich liebe meine Familie. Ich bin stolz auf meine Herkunft, aber ich habe sie nie missbraucht, um irgendwelche Türen zu öffnen.“
    Das entsprach nicht dem, was er gestern erfahren hatte. Bei einem sehr guten Portwein hatte ihm der Funktionär der RFU anvertraut, dass es gar keine anderen Mitbewerber bei der Ausschreibung für die neuen Trikots gegeben hatte.
    „Du glaubst mir nicht, oder?“
    Er lächelte. „Nicht wirklich. Ich bin jedoch bereit zu glauben, dass du das wirklich denkst, weil du einen Job und

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