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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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klingelte es immer noch, ohne dass abgenommen wurde.
    Das war schon der dritte Tag, an dem Funkstille herrschte. Ruel wusste, dass seine einzige verlässliche Informationsquelle in das Maskers gegangen war in jener Nacht, in der es niederbrannte. Genauer gesagt, hatte er den unangenehmen Verdacht, dass sein Informant der Brandstifter sein könnte, der es angezündet hatte.
    Er schob seine Schuldgefühle mit derselben vorsätzlichen Blindheit beiseite, die er auch schon angewendet hatte, um einer vielversprechenden Karriere beim FBI den Rücken zu kehren. Manchmal musste man eben unorthodoxe Methoden anwenden, um einen Serienmörder und Polizistenkiller zu schnappen. Er hatte ihm ja keine Immunität versprochen. Wenn er noch am Leben war, würde Ruels Informant in die Todeszelle wandern, gleich neben Belafini.
    Als es an der Tür klopfte, merkte Ruel, dass er dasaß und dem Freizeichen lauschte. »Herein.«
    Terri Vincent trat ein, in der Hand eine breite, mit Computerausdrucken vollgestopfte Mappe. »Sie wollten mich sprechen, Chief?«
    »Setzen Sie sich, Terri.« Da er wusste, dass sie ein Laster teilten, holte er den Aschenbecher hervor sowie das Päckchen Marlboros, das er in einer Seitenschublade aufbewahrte. »Stört Sie Zigarettenqualm?«
    »Nur, wenn ich passiv nicht genug abbekomme.« Sie schenkte ihm ein ironisches Lächeln und brachte ihr eigenes Päckchen zum Vorschein.
    Er streckte den Arm über den Schreibtisch und gab ihr Feuer, bevor er sich seine eigene Zigarette ansteckte. »Was für Fortschritte haben Sie bei Gamble gemacht?«
    »Ich habe mich mit ein paar Quellen unterhalten und seine finanziellen Unterlagen überprüft.« Sie hielt die Mappe hoch. »Für jemanden, der korrupt sein soll, hat er eine ziemlich weiße Weste.«
    »Wir haben schon einen Zahlungseingang entdeckt«, sagte er.
    »Das ist es ja, Chief. Diese Fünfzigtausend wurden in bar über einen Einwurfkasten eingezahlt. Dafür braucht man nicht mal eine PIN -Nummer.« Sie zog ein Blatt hervor. »Ich habe die Sicherheitsabteilung seiner Bank kontaktiert und sie um die Aushändigung der Überwachungsbänder von dem Tag gebeten, an dem die Einzahlung vorgenommen wurde. Gleich neben dem Kasten ist ein Geldautomat. Kann sein, dass die Kamera denjenigen aufgenommen hat, der das Geld auf sein Konto eingezahlt hat.«
    Er fragte sich, wie schockiert sie wohl wäre, wenn sie sehen würde, dass das auf dem Band Gamble war. »Ich habe heute Mittag den Bericht über den Brand gesehen.« Er stieß eine Rauchwolke aus. »Bewundernswert, wie Sie mit Patricia Brown umgesprungen sind.«
    »Reporter kaufen einem alles über eine heiße Story ab, solange das Etikett echt aussieht.« Wie er es vorausgesehen hatte, entspannte die Zigarette sie ein bisschen. »Sorgen müssen wir uns nur über die Fortsetzung machen.«
    »Wieso das denn?«
    »Ashleigh Bouchard, das Opfer, gehörte zur feinen Gesellschaft. Hübsch, reich, sehr bekannt. Sie verbrennt vor den Augen von zwanzig Leuten, zwei Tage nachdem fünfzehn andere im Maskers eingeäschert wurden.« Sie machte eine wippende Handbewegung. »Zwei nach Aufmerksamkeit schreiende Fälle von Brandstiftung und Mord in zwei Tagen sind nicht gut.«
    »Sie glauben, dass es sich um denselben Brandstifter handelt.« Er betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. Und sie wollte ihm nicht sagen, warum.
    Ihre Entspannung wich. »Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Vielleicht ist es nichts.«
    »Was denn, Terri?«
    »Ashleigh Bouchard. Von ihr und Marshal Gamble war gleich nach dem Brand im Maskers ein Foto in allen Zeitungen zu sehen.« Sie streckte die Hand aus und drückte ihre Zigarette aus. »Allerdings geht er mit vielen Frauen aus, sodass das vermutlich nicht aufgeht.«
    Würde Gamble seine eigene Freundin umbringen, um sie zum Schweigen zu bringen? So konnte Ruel es Terri nicht präsentieren, dann würde sie erst recht in die Defensive gehen. »Wie sehen Sie das Ganze? Als einen Rachemord, um Gamble zu treffen?«
    Sie starrte ihn teilnahmslos an. »Für mich sieht es eher wie Zufall aus, Chief. Pech, Schicksal, wie Sie es auch immer nennen wollen. Ich bin sicher, dass es nichts mit dem Marshal persönlich zu tun hat.«
    Ihre Vorliebe, immer wieder neue Wege zu finden, Gamble zu verteidigen, ging ihm allmählich wirklich auf die Nerven. »Wissen Sie, wann der Marshal sich das letzte Mal mit der Bouchard getroffen hat?«
    Für einen Moment verlor sie die Fassung und biss sich auf die Unterlippe. »Ich glaube, im Januar. Kurz

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