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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Sie die Meldung im Fernsehen gesehen?«, fragte sie Douglas.
    »Nein, ich habe den Qualm gesehen.« Das Feuer irritierte ihn. Es schien ein zu großer Zufall zu sein, dass der Mann, der ihn im Hotel besucht hatte, sich hier mit ihm treffen wollte, so nah an dem Brandort.
    »Jemand hat ein Mädchen in ihrem Auto eingeschlossen und es angezündet«, erzählte der Junge ihm mit aufgeregter Stimme. »Sie ist total verbrannt. Das war bestimmt cool.«
    »Justin!« Die Frau wirkte beschämt. »Sag so was niemals! Wenn jemand stirbt, ist das schrecklich. «
    »Tut mir leid, Ma.« Dem Jungen schien es alles andere als leidzutun.
    »Ich muss mich für meinen Sohn entschuldigen«, sagte die Frau zu Douglas und warf ihrem Kind einen strengen Blick zu. »Er sieht etwas zu viel Gewalt im Fernsehen.«
    Der Junge trat von einem Fuß auf den anderen und schob die Unterlippe vor. »Du siehst es dir doch auch an.«
    »Schön, wenn du weiter solchen Unsinn redest, sehe ich mir nur noch den Disney-Kanal an«, prophezeite ihm seine Mutter.
    Douglas ärgerte sich nicht über diesen Streit. Er beneidete die Frau und ihren Sohn. Alles, was er je gewollt hatte, waren eine liebende Frau und eine Familie gewesen, und das war ihm weggenommen worden. Das Geräusch des Auslösers einer Kamera ließ ihn aufblicken, und er sah einen Mann, der das Objektiv auf ihn, die Frau und den Jungen gerichtet hatte. Der Mann wandte sich ab, um Fotos von Leuten auf der anderen Straßenseite zu machen, und Douglas sah die großen gelben Buchstaben ATF auf dem Rücken seiner Jacke.
    Ihm fiel ein, dass das Fotografieren von Zeugen am Tatort zur Standardprozedur bei Brandstiftung gehörte. Brandstifter blieben gern in der Nähe, um zuzusehen, wie alles brannte. Für einen kurzen Moment bekam er Angst. Wenn jemand ihn anhand des Fotos erkannte, würde man ihn ganz oben auf die Liste der Verdächtigen setzen.
    Vielleicht war er deswegen in das Blue Primrose Café eingeladen worden – um die Polizei von dem Brandstifter abzulenken, der das hier getan hatte. Jeden anderen ohne Alibi und ohne die Mittel, sich zu verteidigen, würde diese Aussicht erschrecken. Jeden anderen, der noch nicht völlig am Boden war.
    Douglas musste fast lachen.
    »Ich kann es einfach nicht glauben. Wir haben zwei Jahre gewartet, um eine Wohnung hier zu finden, weil es angeblich eine sichere Gegend sein soll.« Die Frau legte schützend einen Arm um ihren Sohn. »Komm, Schatz, ich mach dir Mittagessen.«
    Douglas wartete, bis sie um die Ecke verschwunden waren, bevor er betont lässig zur Bushaltestelle zurückging. Das Abendessen im St. Williams würde um vier Uhr nachmittags serviert werden, und er wollte sichergehen, dass er rechtzeitig da war und möglichst weit vorne in der Schlange stand. Vorne in der Schlange bedeutete, dass er mehr als einen Esslöffel Soße auf die verkochten Spaghetti bekam, und vielleicht sogar eine Scheibe zwei Tage altes Brot, mit Margarine bestrichen und mit Knoblauchpulver bestäubt, für die besondere, echt italienische Note.
    Schließlich musste man Prioritäten setzen.
    Es überraschte Ruel nicht, als er mittags in den Nachrichten sah, wie Terri Vincent Fragen der Presse beantwortete. Nicht jede Information über ein Verbrechen konnte zurückgehalten werden, bestimmte Fakten mussten den Medien zugänglich sein. Terri hatte dem Reporter nur so viel mitgeteilt, wie offiziell belegt war: eine unspezifische Beschreibung des Vorfalls, Uhrzeit und Ort des Geschehens und wie gut die Einsatzkräfte reagiert hatten. Seine neue Mitarbeiterin besaß im Umgang mit Reportern ebenso viel Geschick wie mit Verdächtigen. Sie meisterte das alles mit Offenherzigkeit und Charme, sagte gleichzeitig aber absolut nichts Konkretes über die Tat.
    Trotzdem hatte er Terri nicht auf den Maskers -Fall angesetzt, damit sie als Gambles private Pressesprecherin fungierte.
    »Ich würde mich gerne mal mit Detective Vincent unterhalten«, sagte er der Abteilungssekretärin auf dem Weg in sein Büro. »Wenn sie sich zurückmeldet, sorgen Sie dafür, dass sie in mein Büro kommt.
    Die Sekretärin hörte keine Sekunde lang damit auf, maschinengewehrartig die Tastatur zu bearbeiten. »Ja, Chief.«
    Er ging in sein Büro und schloss die Tür. Ein Stapel Berichte wartete darauf, durchgesehen zu werden. Außerdem musste er drei Bedarfsanforderungen für neue Überwachungsausrüstung schreiben. Er ignorierte sie und hämmerte eine nicht gespeicherte Nummer ins Telefon.
    Bei seinem Informanten

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