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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Klamotten mit einem Fass herumlaufen würde.
    Als Terri sich bei den Polizeibeamten meldete, die versuchten, die Menschenmenge unter Kontrolle zu halten, wanderte ihr Blick immer wieder zu dem Fire Marshal zurück, der dabei war, den Tatortermittlern Anweisungen zu geben. Sie hatte sich selbst eingebläut, Cort nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken – Masochismus war nicht ihr Ding, und Cort schien sie jedes Mal dabei zu ertappen, wenn sie zu ihm hinsah – , aber im Moment war er beschäftigt, und sie konnte ihn so lange beobachten, wie sie wollte.
    Wenn es um Cortland Gamble ging, gab es eine Menge, worüber man in Verzückung geraten konnte.
    Terri hatte schon immer auf große Männer gestanden, und der Marshal maß stattliche eins fünfundneunzig, hatte breite Schultern und lange Glieder. Andere Männer seiner Statur schlackerten vielleicht herum wie Menschenaffen, aber er bewegte sich schnell und mit großer Leichtigkeit. Sein braunes Haar war stets kurz geschnitten, sein kantiger Kiefer glatt rasiert und seine Kleidung so makellos, dass er jederzeit für das Titelbild der GQ hätte posieren können.
    Selbstverständlich war alles an Cort Gamble immer perfekt. Alles andere wäre unter seiner Würde gewesen. Manchmal fragte sie sich, ob er auch seine Boxershorts bügelte.
    Außerdem zog der Marshal mit geradezu religiöser Beharrlichkeit sein Fitnessprogramm durch, joggte jeden Morgen und stemmte Gewichte. Terri wusste das, weil sie im selben Fitnessstudio waren, obwohl sie sich gezielt darum bemüht hatte, seine Trainingszeiten rauszufinden, um nicht gleichzeitig mit ihm dort zu sein. Er musste seine Gewichte seit dem Frühjahr heraufgesetzt haben, denn alles an ihm war ein bisschen fester, ein bisschen muskulöser geworden. Als die Hitze ihn dazu brachte, die Jacke abzustreifen, stellte sie fest, dass selbst die Venen an seinen Armen sich mehr hervorhoben.
    Zu blöd, dass die ganze Stärke und äußerliche Schönheit nicht wettmachen, dass du nach wie vor einhundertzehn Kilo Volltrottel bist.
    Als hätte er ihre Gedanken gehört, sah Cort über die Straße hinweg zu ihr hin.
    Ehe er ihr den »Blöde Zicke«-Blick schenken konnte, wandte Terri sich lässig einem Uniformierten zu und erteilte ihm Anweisungen, mit der Befragung der Umstehenden zu beginnen. Während sie sprach, hatte sie ein merkwürdiges Gefühl, als sträubten sich ihre feinen Nackenhärchen und als schnürte sich ihr Brustkorb zusammen. Ein Blick über die Schulter bestätigte, dass Cort sie immer noch beobachtete – mit einem noch aggressiveren Ausdruck als dem »Blöde Zicke«-Blick.
    Sie hatte keine Ahnung, warum. Wie er ja schon deutlich gemacht hatte, wollte er sie nicht hier haben.
    Sie kannte Cortland Gamble seit zehn Jahren, seit sie von der Polizeiakademie abgegangen war. Sein Bruder Jean-Delano war in ihrer Klasse gewesen, und der gesamte Gamble-Clan war bei der Abschlussfeier aufgekreuzt. Da J. D. und seine Brüder drei der bestaussehenden Männer der Stadt waren, hatte jede Frau bei der Zeremonie ein Auge auf sie geworfen.
    Terri hatte J. D. gut leiden können, selbst dann noch, als sie sich beim Schießwettbewerb den ersten Platz teilen mussten. Als er sie zu sich gerufen hatte, um sie seiner Familie vorzustellen, war sie darauf vorbereitet gewesen, seinen großen Bruder auch zu mögen.
    Und jetzt sieh dir an, wohin das geführt hat, chérie.
    Vor Terris Gesicht tauchte ein Mikrofon auf. »Detective Vincent, können Sie unseren Zuschauern irgendwelche Einzelheiten über die Opfer dieser schrecklichen Tragödie erzählen?«
    »Nicht, solange Sie mir dieses Ding vor die Nase halten, Trish.«
    Patricia wich zurück, aber nur ein kleines Stück. »Kommen Sie schon, Detective, Sie wären nicht hier, wenn diese Menschen nicht ermordet worden wären. Sagen Sie mir irgendwas.«
    »Na gut.« Terri beugte sich vor und senkte ihre Stimme zu einem Murmeln. »Gelb ist wirklich nicht Ihre Farbe.«
    Sie ließ die Reporterin wutschnaubend stehen, überquerte die Straße und lief um das Gebäude herum in die Seitenstraße, wo die Leichen aufgereiht waren. Ein jung wirkender Feuerwehrmann stand Wache, während zwei Techniker der Gerichtsmedizin dabei waren, die Überreste in Säcke zu packen. Die Hände des jungen Mannes waren zu Fäusten geballt, und sein vom Rauch geschwärztes Gesicht wies um die Augen herum ungleichmäßige saubere Flecken auf.
    Terri ging als Erstes zu ihm und zückte ihre Dienstmarke. »Detective Vincent, Morddezernat.«

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