Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
D.schienihrVersetzungsgesuchnichterwähntzuhaben.AndererseitswarJ. D.jaauchindenFlitterwochen.ErhatteSableDuchesnegeheiratet,dieLiebeseinesLebensunddieFrau,wegendererbeinahesuspendiertwordenwäre.ErhatteBessereszutun,alsüberseinenBruderundseinePartnerinnachzudenken, zum Beispiel seine neue Braut über den Strand jagen.
»Entweder willst du mich oder nicht, Marshal.« Mit den Ellenbogen schob sie seine Hand einfach weg. »Entscheide dich.« Sie streifte sich den Helm über und zog den Kinnriemen fest.
Als sie auf das Motorrad stieg, beugte er sich vor. »Ich will dich nicht.«
Sie klappte das Visier hoch und schenkte ihm einen letzten, langen Blick. Sie brauchte sich nicht vorzustellen, wie er nackt aussah. Dank einer langen, heißen Nacht, in der er betrunken bei ihr vorbeigekommen war, wusste sie es.
Ich habe dir vertraut, und so redest du mit mir. Als wäre ich Abschaum.
Es hatte eine Weile gedauert – die Hoffnung starb zuletzt – , bis Terri nach ein paar Wochen endlich eingesehen hatte, warum Cort Gamble sie seitdem behandelte wie eine blutende AIDS -Patientin: Er bereute es, die Nacht mit ihr verbracht zu haben. Die Nacht, in der er all ihre Fantasien hatte wahr werden lassen, die Fundamente ihrer Welt erschüttert und sie dann allein in einem kalten, leeren Bett hatte aufwachen lassen.
Dass er sie am Morgen danach alleingelassen hatte, war nicht das Schlimmste gewesen. Das hatte sie vorher auch schon erlebt. Auch nicht, wie er sie seitdem behandelte – jeder machte mal Dinge, die er später bereute. Sie musste es wissen, denn er gehörte zu ihren Dingen.
Nein, Cort hatte ein Recht auf seine Gefühle. Terri war ein großes Mädchen, sie kam damit klar. Sie war nie der Meinung gewesen, dass er ihr irgendwas schuldig war.
Aber das hier – dass er ihr seine Verachtung geradezu unter die Nase rieb – , das konnte sie wirklich nicht gebrauchen.
Das war das Allerschlimmste.
»Kein Problem«, sagte sie sehr sanft, ehe sie das Motorrad startete und in die Nacht hinausfuhr.
2
Die Nachricht von den fünfzehn Todesopfern im Maskers Tavern wurde durch die Associated Press im Handumdrehen verbreitet und über Nacht zur nationalen Schlagzeile gemacht. Sie wurde bei CNN bis ins kleinste Detail aufgerollt und bildete die Hauptmeldung in jeder Morgensendung im ganzen Land.
Patricias Prophezeiung traf genau zu: Blut verkauft sich gut.
Cort verließ das French Quarter erst, nachdem er seine Brandstiftungseinsatztruppe positioniert hatte und der Unglücksort abgesichert war, und dann musste er das Gebäude, in dem sein Büro lag, durch den Hintereingang betreten, um die Presse zu umgehen, die die Vorderseite belagerte.
Corts Assistentin Sally, eine freundliche und tüchtige junge Frau, die vorher in der Notrufzentrale gearbeitet hatte, wartete dort schon mit einer dampfenden Tasse Kaffee, einem Stapel Nachrichten und einem handgeschriebenen Terminplan.
»Der Bürgermeister will Sie um zehn mit einem vorläufigen Bericht in seinem Büro sehen«, sagte sie, als sie ihm den Kaffee reichte. »Fragen Sie nicht nach den Anrufen von Zeitungen und Fernsehsendern. Und mit Dan Rather oder Peter Jennings wollen Sie wohl nicht sprechen, oder?«
»Nein.« Cort sah auf seine Uhr und stellte fest, dass es noch nicht mal sieben war. »Wer hat Sie denn so früh hierhergeschleift?«
»DerNachtschichtleiter.ErhasstdasTelefon,undanscheinendklingeltesseitfünfUhrmorgensununterbrochen.«SiefolgteihminseinBüroundlegteihmdiezuerledigendenSachenaufdenSchreibtisch.»Irgendjemand,mitdemSiereden wollen ?«
»Gil McCarthy. Und mit jedem aus der Einsatztruppe.« Er trank von Sallys exzellentem Kaffee und fügte dann widerwillig hinzu: »Detective Vincent vom Morddezernat.«
»J. D.s Partnerin?« Sally hob die Augenbrauen. »Die redet noch mit Ihnen?« Sie gab einen Laut von sich, als grenzte das an ein Wunder.
Was, rückblickend betrachtet, wahrscheinlich auch so war. »Stellen Sie sie einfach durch.«
»Aye, aye, Captain.« Auf dem Weg nach draußen schloss sie seine Jalousien.
Cort schaltete den Computer an und begann den vorläufigen Bericht zu tippen, den der Bürgermeister in zwei Stunden auf seinem Schreibtisch haben wollte. Als Brandinspektor war Cort dafür zuständig, alle Brände innerhalb der Stadtgrenzen zu überwachen, die verschiedenen Brandarten auszuwerten und einzuschätzen, ob ein bestimmtes Muster vorlag, das auf Vorsatz oder böse Absicht hinweisen konnte.
Im Maskers -Fall hatte er herzlich wenige
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