Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
sagte ein paar Worte auf Italienisch, und die drei Männer standen vom Tisch auf und gingen zur Bar. Zu Gray sagte er: »Ich weiß es. Und?«
»Sie ist im Maskers -Brand umgekommen.«
Die Neuigkeit hatte eine außergewöhnliche Wirkung auf Belafini. Seine Hand krampfte sich um das Kristallglas, bis der Stiel zerbrach und sich der Wein auf die ganze Tischdecke ergoss. »Was zum Henker hatte sie da zu suchen?«
»Das wollte ich eigentlich Sie fragen.«
»Ich hab die Schlampe vor zwei Wochen aus meinem Haus geworfen. Sie hat Stephen krank gemacht mit ihrem Scheiß.«
»Sie hatte Brustkrebs. Sie hatte das Recht dazu.«
»Sie war sowieso fast tot, aber sie versuchte, meinen Jungen in den Wahnsinn zu treiben, während er versucht hat, sie zu heilen. Hat sich die Titten abschneiden lassen, konnte keine Kinder kriegen, zu was war sie denn noch nütze?« Er machte ein angewidertes Geräusch. »Stephen war besser dran, wenn sie ihm nicht am Hals hing und ihm was vorheulte.« Er kniff die Augen zusammen und sah Gray an. »War er wegen ihr dort? Hat dieses kranke Miststück ihn umgebracht?«
Gray vermutete, dass einer oder mehrere der drei Schläger auf ihn schießen und seine Leiche im Fluss versenken würden, wenn er Belafini jetzt einen Fausthieb versetzen würde. Trotzdem dachte er darüber nach, dem alten Mann das Gesicht einzuschlagen. »Keine Ahnung.« Er hatte nicht vor, Belafini zu fragen, was mit Lucianas Überresten geschehen sollte. »Hatte sie Familie, die ich kontaktieren sollte?«
»Nein, die sind auch alle tot. Sie wollen wissen, was Sie mit der Leiche machen sollen, was? Für das, was sie meinem Jungen angetan hat, sollte sie für immer in der Hölle schmoren.« Belafini wischte sich geistesabwesend den Wein von der Hand. »Warum ist er trotzdem noch zu ihr gegangen, nach dem, was ich ihm gesagt habe?«
»Was haben Sie Ihrem Sohn denn gesagt, Mr Belafini?«
»Das geht Sie nichts an, verflucht noch mal.« Er nickte einem seiner Männer zu, der kam und sich neben Gray stellte. »Sie sollten jetzt gehen, und lassen Sie sich hier nicht wieder blicken.«
»Ich komme bestimmt nicht wieder.« Falls doch, würde er seine Theorie überprüfen müssen, was passierte, wenn er den Alten schlug. Dann fiel ihm etwas Besseres ein. »Eins sollten Sie noch wissen.«
»Was denn?« Er nahm sein Wasserglas und trank.
»Wir haben ihre Leichen zusammen gefunden. Sie hielten einander fest«, log er und lächelte in das Gesicht des alten Mannes hinab. »Ihr Sohn ist in ihren Armen gestorben.«
Wegzugehen verschaffte Gray fast genauso viel Genugtuung wie Belafini würgen und husten zu hören.
»Hast du vor, den Rest des Sommers in deinem Zimmer zu verbringen?«, rief Claire Navarre durch die Tür. »Falls ja, könnte ich eine Durchreiche für die Tabletts mit deinem Abendessen einbauen lassen. Es wäre viel einfacher für die Bediensteten, wenn sie sie einfach durchschieben könnten.«
»Das kannst du dir sparen. Ich hab keinen Hunger.« Beim Gedanken an Essen vergrub Moriah ihr Gesicht im Kissen.
»Ach, Moriah.« Claires Stimme wurde sanfter. »Ich weiß, dass du immer noch erschüttert bist über die Sache mit unserer armen Ashleigh, aber Liebling, du kannst dich doch nicht so vom Rest der Welt abschotten.«
Die Welt war zu einem furchtbaren Ort geworden, wo Autos verbrannten, in denen Freunde saßen. Oh doch, das kann ich.
»Die Polstons kommen zum Abendessen«, sagte ihre Mutter. »Du erinnerst dich doch noch an ihren Sohn Lewis, oder? Er war ziemlich angetan von dir.«
Lewis Polston war ein kleiner, asthmatischer Perversling, der versucht hatte, Moriah mit seiner verschwitzten Hand unter den Rock zu gehen, als er das letzte Mal mit seinen Eltern bei den Navarres zum Essen war und neben ihr gesessen hatte. Ashleigh hatte ihn den »feuchtkalten Grapscher« genannt, und sie hatten sich zusammen kaputtgelacht über seine wiederholten Versuche, bei jeder gesellschaftlichen Gelegenheit auf Tuchfühlung zu gehen.
»Moriah, bitte antworte mir.«
»Ich will jetzt den fe… niemanden sehen, Mutter.«
»Komm wenigstens runter und sieh dir die Blumen an, die gerade gekommen sind«, beharrte Claire. »Ich vermute, dass Cortland Gamble sie geschickt hat. Er war so nett zu dir nach dem Gottesdienst, nicht wahr? Du solltest ihn anrufen und dich bei ihm bedanken.«
Die Schuldgefühle brachten sie dazu, sich umzudrehen und an die Decke zu starren. Cort war wunderbar gewesen, aber ihn zu sehen, hatte sie nur an Ashleighs
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