Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
Cortland Gamble berichtet. Ein Kerl namens … « Sie sah in ihren Notizen nach. »Santino. Ich muss mit ihm reden.«
»Santino arbeitet nicht mehr hier.«
Ein Hund, der seinen Schwanz jagte, machte mehr Fortschritte als sie in diesem Fall. »Haben Sie eine Privatadresse von ihm?«
»Er ist nach Neapel gezogen.«
»In Florida?«
»In Italien.« Mancetti starrte an seiner leicht knollenartigen Nase vorbei auf sie hinab. »Ist das alles, Detective?«
»Nein, noch nicht.« Sie nahm die verschiedenen Türen in Augenschein, die von der Lobby abgingen. Jede davon war entsprechend der verschiedenen Bereiche des Clubs beschriftet: Küche, Gesellschaftsraum, Speisesaal und Büro . Auf einer stand Privat . »Was ist da drin?« Sie deutete mit dem Kopf darauf.
Er lächelte überheblich. »Sobald Sie mir einen Durchsuchungsbefehl vorlegen, führe ich Sie persönlich herum.«
Terri sah auf die Uhr und stellte fest, dass sie nur noch fünf Minuten hatte, bis sie den Schickimickisadisten gegenübertreten musste. »Ich arbeite dran.« Sie kramte eine Visitenkarte hervor und reichte sie ihm. »Sollte sich hier in derZwischenzeit irgendjemand vom Anfall von Massenamnesie erholen, rufen Sie mich an.«
Terri verließ den Club und stieß beinahe mit Gray Huitt zusammen, der gerade um die Ecke bog. »Hey, Doc. Was machst du denn hier? Verfolgst du mich etwa?«
»Nicht nur das.« Er krümmte seine Hände zu bedrohlichen Krallen und baute sich vor ihr auf. »Ich stalke dich.«
»Ich bin leicht gereizt.« Sie klopfte auf ihre Handtasche. »Außerdem habe ich eine geladene Waffe bei mir.«
»Na gut, dann sind wir eben nur gute Freunde.« Er ließ die Hände sinken. »Worüber ärgerst du dich denn so?«
»Dass ich in vier Minuten in Andres Folterkammer erscheinen muss.« Sie begutachtete den maßgeschneiderten Anzug, den er trug. »Du siehst schick aus. Wie kommt’s?«
»Gott, du bist manchmal ein richtiger Cop.« Gray lachte. »Ich bin hergekommen, um jemanden zu benachrichtigen, und in solchen Fällen versuche ich immer, einen offiziellen Eindruck zu machen.« Er inspizierte seinerseits ihre zerknitterte Hose und ihre Lederjacke. »Und du?«
»Ich musste einer Spur nachgehen. Meine Spur ist wieder nach Italien gezogen.« Terri zuckte die Achseln. »Ich muss los. Wir sehen uns, Gray.«
Er zögerte und nickte dann. »Ruf mich später an.«
Gray sah Terri hinterher, die auf ihrer Harley davonbrauste, bevor er den Club betrat. Er hatte vorgehabt, ihr von Luciana Belafini zu erzählen, aber sie hatte es eilig, und er wollte zuerst Ordnung in die Fakten bringen.
Ein übergewichtiger Italiener im schwarzen Anzug empfing ihn in der Lobby. Ein diskreter goldener Anstecker verriet, dass sein Name Mancetti war, darunter war das Wort Manager zu lesen. »Kann ich Ihnen helfen?«
»Ich bin Dr. Huitt. Ich bin hier, um mit Frank Belafini zu sprechen.«
Mancetti verzog das Gesicht. »Haben Sie einen Termin?«
»Ich habe seine tote Schwiegertochter in meinem Leichenschauhaus auf dem Tisch liegen«, sagte Gray höflich. »Zählt das auch?«
»Warten Sie hier.« Mancetti verschwand in einem Raum mit der Aufschrift Privat .
Gray wartete zehn Sekunden, dann folgte er ihm. Der Raum hinter der Tür war eine Kombination aus Bar und Speisesaal und bot Platz für mindestens zweihundert Gäste. Vier Männer besetzten einen Tisch in einer Ecke, und drei davon sahen wie angeheuerte Schläger aus. Mancetti sprach mit dem vierten, einem dünnen Mann mit schütterem Haar, dicken Brillengläsern und einem kräftigen grauen Schnurrbart.
Gray schlenderte hin, ignorierte den wortgewaltigen Protest des Geschäftsführers und wandte sich an den einzigen Mann ohne Muskeln. »Sind Sie Mr Frank Belafini?«
»Der bin ich.« Belafini schickte Mancetti mit einer Handbewegung fort. »Sie sind derjenige, der die Autopsie bei meinem Sohn Stephen vorgenommen hat?«
»Ja.« Gray zog lässig einen Stuhl zurück und setzte sich. »Ich bin nicht hier, um mich über ihn zu unterhalten, sondern über seine Frau.«
Belafini lachte leise. »Was für eine Frau? Sie standen kurz vor der Scheidung.« Er nahm sein Weinglas und trank daraus. »Was will sie denn jetzt wieder? Noch mehr Kohle, um ihre Titten zu richten? Dazu braucht es mehr, als ich habe, Doc.«
Die anderen Männer kicherten.
»Ihre Schwiegertochter war in Behandlung wegen Krebs.« Gray wartete auf eine Reaktion, aber Stephens Vater zuckte nicht mit der Wimper. »Das haben Sie gewusst, oder?«
Belafini
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