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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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Supermarkts waren mit
Plakaten bepflastert, die alle möglichen Sonderangebote, von Bier bis
Ahi-Tunfisch, anpriesen. Neben dem Supermarkt stand ein Fertigbauschuppen mit
einem Stofftransparent, auf dem »Ace Tanner — Hubschraubertouren und
Flugschule« stand.
    Glenna sah mich hinübergucken.
»Eigentlich heißt er Russell Tanner«, sagte sie. »Er ist berühmt hier. Viele
Fotografen und Filmleute, darunter auch ich, nutzen seine Hilfe, um an Orte zu
kommen, die anders nicht zugänglich sind. Die Straße endet ein paar Meilen
hinter dem wellbrightschen Anwesen, und dann kommt man nicht mehr weiter, es
sei denn zu Fuß, per Boot oder per Hubschrauber.«
    Hy äugte interessiert zu dem Schuppen
hinüber. Er besaß einen Flugstundennachweis für Hubschrauber, wenn auch meines
Wissens keinen aktuellen.
    Ich sagte: »Falls du vorhast, mit einem
von diesen Dingern zu fliegen —«
    »Du hast unbegründete Vorurteile gegen
Hubschrauber.«
    »- dann nicht mit mir.«
    »Wollen wir wetten?« Er grinste
durchtrieben.
    Als ich mich umsah, hatte Glenna sich
einen Einkaufswagen geschnappt und karrte ihn in Richtung Supermarkt. »Kommen
Sie«, rief sie. »Sie haben noch genügend Zeit, Russ kennen zu lernen.
Vielleicht ist er sogar heute Abend auf der Party im Pali House.«
    Ich rannte hinter ihr her. »Welche
Party?«
    »Oh, das habe ich ganz vergessen. Celia
Wellbright, Peters Mutter und die Grande Dame des Wellbright-Clans, gibt um
acht eine Cocktailparty zur Feier der Ankunft meines Sicherheitsteams.«
    »Sicherheitsteams?«
    »Peter und ich haben beschlossen, Sie
beide als unser Sicherheitsteam zu deklarieren. Und ich habe auch durchblicken
lassen, daß Hy Mitinhaber von RKI ist. Die Firma ist hier auf den Inseln wohl
bekannt, und ich hoffe, dass seine Anwesenheit denjenigen, der hinter diesen
Sachen steckt, abschreckt. Na, jedenfalls, Celia hat es zum Anlass genommen,
eine Party zu geben — dafür ist ihr jeder Vorwand recht. Also kommen Sie,
lassen Sie uns Gin und Tonic kaufen. Ich habe so eine Ahnung, dass wir einen
schönen, großen, kalten Drink gebrauchen können, ehe wir den Pali
raufmarschieren.«
     
    Natürlich war Hy plötzlich
verschwunden, und als wir aus dem Laden kamen, fanden wir ihn drüben beim
Schuppen, im Gespräch mit einem Mann, der eine Pilotensonnenbrille und einen
Tarnoverall trug. Sein Gesicht war dunkel gebräunt, mit ausgeprägten
Wangenknochen, gerader Nase und vollen Lippen — eine ansprechende Kombination
von Ost und West. Das glänzend schwarze Haar hing ihm fast bis auf die breiten
Schultern. Ich sah Glenna an, und sie sagte: »Russ Tanner.«
    Beim Klang seines Namens drehte sich
der Mann zu uns um und rief: »Hey, Sweet Pea, was für mich in der Tüte da?«
    Sie nahm eine Flasche Bier heraus und
tat so, als wollte sie sie in seine Richtung werfen. Er fuchtelte abwehrend mit
den Armen und wandte sich wieder Hy zu. »Da sagt der Typ zu mir: ›Woher weiß
ich, ob Sie das Ding wirklich dort runtersetzen können?‹ Und ich sage: ›Mann,
ich setz Ihnen das Ding auf eine Nadelspitze, ohne auch nur einen von den
tanzenden Engeln aus dem Takt zu bringen.‹ Da war er still. Er rätselt vermutlich
immer noch dran herum.«
    »Haben Sie oft solche Passagiere?«
    »Ziemlich oft. Können es einfach nicht
dem Piloten überlassen, müssen unbedingt zeigen, was sie alles nicht wissen.
Was kann man von Polos schon erwarten?«
    »Polos?«
    »So nenn ich sie. Tragen alle diese
Polohemden mit so kleinen Aufnähern. Bestellen sie wohl aus irgendeinem
Nobelkatalog, bei Bean oder wo. Polohemden, Shorts, Bootsschuhe. Brille — meistens
Gleitsichtgläser. Geföhntes Haar. Sie kennen die Sorte. Da sind mir meine
Filmleute lieber, solche wie unsere Sweet Pea da. Filmleute, das sind alles
Verrückte.«
    Hy sah mich an und lächelte leise.
Dasselbe hatte ich schon oft über Hubschrauberpiloten gesagt.
    »Und wer ist das?«, fragte Tanner,
wobei er auf mich deutete und die Sonnenbrille abnahm. Seine Augen waren von
einem auffallenden Blau.
    Glenna machte uns miteinander bekannt
und setzte hinzu: »Sharon ist Privatdetektivin. Und Fliegerin.«
    Tanner musterte mich vom Scheitel bis
zur Sohle, Neugier im Blick. »Sind Sie am Knüppel so gut wie der da?« Er zeigte
mit dem Daumen auf Hy.
    Ich sagte: »Nicht so erfahren,
lehrbuchmäßiger.«
    Hy sagte: »Sie ist noch besser.«
    »Schon mal einen Hubschrauber
geflogen?«
    »Nein.«
    »Kommen Sie irgendwann mal rüber zu
meinem Heliport. Ich geb Ihnen eine

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