Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
enthielt. »Inzwischen tut ihr Leid, dass du nicht mit ihr geschlafen hast.«
    »Glaubst du?«
    Der leicht amüsierte Klang seiner Stimme rief ein diffuses Gefühl des Ärgers in Eve wach. »Und du findest das natürlich toll.«
    »Männer sind nun mal Schweine.« Er grinste und strich mit seinen Fingern über ihre Wange. »Eifersüchtig, liebste Eve?«
    »Wenn ich auf alle Frauen eifersüchtig wäre, mit denen du im Bett gewesen bist oder die sich wünschen, dass du es tust, hätte ich bis an mein Lebensende ein giftgrünes Gesicht.«
    Sie wollte sich abwenden, als er sie am Arm zurückhielt, und so fauchte sie nur: »Nimm deine Hände weg.«
    »Ich glaube nicht.« Zum Beweis seiner Behauptung nahm er noch ihren anderen Arm und zog sie eng an seine Brust. Seine Miene war belustigt, zugleich jedoch so zärtlich, dass sie völlig wehrlos war, als er ihr erklärte: »Eve, ich liebe dich.«
    »Ja, ja.«
    Er neigte seinen Kopf, biss sie zärtlich in die Unterlippe und stellte lachend fest: »Du bist wirklich unglaublich romantisch.«
    »Weißt du, was dein Problem ist, Kumpel?«
    »Warum sagst du es mir nicht?«
    »Du bist ein wandelnder Orgasmus.«
    Zu ihrer großen Freude riss er verdutzt die Augen auf. »Das klingt nicht wirklich schmeichelhaft.«
    »Das war auch der Zweck.« Sie schaffte es nur selten, die Gelassenheit ihres Mannes zu durchbrechen und ihn tatsächlich zu treffen, deshalb genoss sie so etwas doppelt. »Ich werde noch mit Mansfields Garderobiere sprechen, um zu sehen, ob sie die Geschichte bestätigt. Dann bin ich für heute Abend hier im Theater fertig. Auf dem Weg nach Hause kann ich anfangen, mir ein paar Hintergrundinformationen zu den Leuten zu besorgen.«
    Er holte ihre beiden Mäntel und fand dabei allmählich sein Gleichgewicht wieder. »Ich glaube, du wirst auf der Fahrt nach Hause zu beschäftigt sein, um irgendwelche Recherchen anzustellen.«
    »Und womit?«
    Ehe sie sich ihren Mantel schnappen konnte, um ihn selber anzuziehen, hielt er ihn ihr bereits auf. Sie rollte mit den Augen, wandte ihm den Rücken zu, schob den ersten Arm in den dicken Wollstoff und rang, als er ihr flüsternd einen besonders einfallsreichen Vorschlag unterbreitete, erstickt nach Luft.
    »Das kannst du unmöglich im Fond einer Limousine machen.«
    »Wollen wir wetten?«
    »Zwanzig Dollar.«
    »Abgemacht.« Entschieden nahm er ihre Hand und führte sie hinaus.
    Sie verlor, doch waren ihre zwanzig Dollar bestens angelegtes Geld.
    Wär's abgetan, so wie's getan ist, dann wär's gut, man tät es schnell. Nun, es ist getan, und zwar gut und schnell. Und nun, da ich allein bin, wage ich aus dem schottischen Drama zu zitieren. Mörder. Oder lediglich Vollstrecker, so wie Christine Vole in unserem klugen Stück?
    Es ist närrisch von mir, meine Gedanken aufzunehmen. Doch sind diese Gedanken derart lau, enorm und leuchtend bunt gefärbt, dass es mich überrascht, dass die Welt sie nicht aus meinem Schädel bersten sieht. Ich hoffe, dass diese Gedanken vielleicht ruhiger werden, wenn ich sie laut ausspreche, während mich niemand hört. Ich muss diese Gedanken zum Verstummen bringen, muss sie tief in meinem Innersten begraben. Dies ist eine riskante Zeit. Ich brauche Nerven wie aus Stahl.
    Die Gefahren wurden vor der Tatvollbringung sorgfältig abgewogen. Doch woher sollte ich wissen, wie hätte ich mir je vorstellen können, wie es wäre, ihn tot und blutend mitten auf der Bühne liegen zu sehen? So still. Er lag so völlig still im grellen Rampenlicht.
    Es ist das Beste, nicht daran zu denken.
    Jetzt ist es an der Zeit, an mich selbst zu denken. Vorsichtig, clever und vor allem ruhig zu sein. Mir ist kein Fehler unterlaufen. Und so muss es auch bleiben. Ich werde meine Gedanken tief in meinem Herzen begraben, damit sie niemand hört.
    Dabei würde ich am liebsten lautstark jubilieren.
    Richard Draco ist tot.

3
    A ngesichts des Zustands der Geräte, die sie auf der Wache zur Verfügung hatte, ersparte sich Eve die Frustration und führte die Suche nach Hintergrundinformationen in ihrem privaten Arbeitszimmer durch. Roarke war halt ein Mann, der sein Spielzeug liebte, und im Vergleich mit dem Computer und dem Kommunikationssystem in ihrem heimischen Büro nahm sich der Müll auf dem Revier wie ein trauriges Überbleibsel aus dem vergangenen Jahrtausend aus.
    Was es auch beinahe war.
    Sie stapfte mit der zweiten Tasse Kaffee durch den Raum und lauschte dem Computer, der die offiziellen Daten von Areena Mansfield

Weitere Kostenlose Bücher