Spiel mit dem Mörder
Arbeit nachgegangen, Commander.«
»Das ist allerdings richtig.« Er drückte einen Knopf des Links, das vor ihm auf dem Tisch stand, und brachte das Läuten dadurch zum Verstummen. »Dallas, dies ist weder ein gewöhnlicher noch ein sozusagen ungewöhnlicher Mord. Es ist, wie meine Enkel sich ausdrücken würden, eine wirklich heiße Story, und Sie sind ein Teil davon. Bereiten Sie sich also bitte sorgfältig auf die Pressekonferenz um vierzehn Uhr vor. Glauben Sie mir, die involvierten Schauspieler werden vor den Kameras alle irgendwelche Rollen spielen. Sie können gar nicht anders, und dadurch wird die ganze Sache zusätzlich kompliziert.«
Er lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. »Mir ist außerdem bewusst, dass Sie kein besonderes Interesse an all dem Medienrummel haben. Trotzdem müssen Sie ihn besonders in diesem Fall als festen Teil Ihrer Arbeit sehen. Geben Sie vor der Pressekonferenz keine Interviews, und sprechen Sie vorher mit keinem Journalisten über diesen Fall.«
»Nein, Sir.«
»Ich möchte, dass die Sache möglichst schnell erledigt wird. Ich habe bereits darum gebeten, dass die Autopsie sofort vorgenommen wird. Das Labor ist in Alarmbereitschaft. Wir werden uns bei unserer Arbeit streng an die Vorschriften halten, aber gleichzeitig versuchen, möglichst schnell irgendwelche Resultate zu erzielen. Hat Areena Mansfield schon einen Anwalt?«
»Noch nicht.«
»Interessant.«
»Ich glaube nicht, dass es noch lange dauern wird, bis sie sich einen nimmt. Sie war erschüttert, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sich, sobald sie wieder zu sich kommt, vertreten lassen wollen wird. Ihre Garderobiere hat bestätigt, dass sie bei jedem Kostümwechsel mit Areena in deren Garderobe war. Aber das muss nicht viel heißen. Die Frau betet die Mansfield nämlich an. Außerdem sammel ich Hintergrundinformationen über sämtliche Schauspieler und Angestellten des Theaters. Das wird ein bisschen dauern, weil es jede Menge Verdächtige in dieser Sache gibt. Gleich heute Morgen fangen wir mit den Verhören an.«
»Ist es richtig, dass es fast dreitausend Zeugen gibt?«
Bereits bei dem Gedanken fing Eves Schädel an zu brummen. »Ich fürchte, ja, Commander. Natürlich konnten wir die Zuschauer nicht lange in dem Theater festhalten. Wir haben uns ihre Namen und Adressen geben lassen, und dann konnten sie gehen. Ein paar der Leute haben bereits Aussagen bei der Presse gemacht, wie Sie lesen durften. Bisher allerdings ist das, was ich gehört habe, nur unwichtiges Zeug.«
»Lassen Sie die Zeugen aus dem Publikum trotzdem kurz befragen. Ich teile Ihnen dafür ein paar Kollegen aus anderen Bereichen zu. Wir sollten die Zahl der Zeugen möglichst schnell herunterfahren.«
»Ich fange gleich damit an.«
»Tragen Sie diese Arbeit jemand anderem auf«, wies Whitney sie fast rüde an. »Sie haben keine Zeit, um selbst solche Laufarbeit zu übernehmen. Sagen Sie Feeney, dass er so viel wie möglich über die Schauspieler und Angestellten des Theaters in Erfahrung bringen soll. Wie gesagt, ich will, dass dieser Fall zügig abgeschlossen wird. Er soll seine momentane Arbeit vorläufig zurückstellen, denn diese Sache hat Priorität.«
Das wird ihm nicht gefallen , dachte Eve, freute sich jedoch, diesen Teil der Arbeit dem elektronischen Ermittler aufhalsen zu können. »Ich werde es ihm ausrichten, Commander, und ihm eine Liste mit den Namen schicken.«
»Und von allem geht sofort eine Kopie an mich. Übrigens, nach der Pressekonferenz geben Sie ohne meine Zustimmung ebenfalls kein einziges Interview. Sie machen sich am besten darauf gefasst, ständig etwas über sich und Ihren Mann im Fernsehen oder in den Zeitungen zu sehen, bis der Fall abgeschlossen ist. Falls Sie Verstärkung brauchen, geben Sie mir Bescheid.«
»Vielen Dank, aber ich fange erst mal mit den Leuten an, die ich habe.«
»Ich erwarte Sie um dreizehn Uhr dreißig noch mal hier, damit wir kurz besprechen können, was Sie den Journalisten mitteilen.«
Damit war Eve entlassen, und sie verließ das Büro und schwang sich auf das Gleitband in Richtung der Etage, in der ihre eigene Abteilung lag. Dabei zog sie ihr Handy aus der Tasche und rief Captain Feeney in der Abteilung für elektronische Ermittlungen an.
»He, Dallas. Ich habe gehört, dass du gestern Abend eine wirklich mörderische Theateraufführung gesehen hast.«
»Die Kritiken waren tödlich. Okay, Schluss mit lustig. Ich habe direkte Anweisung vom Commander, dir
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