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Spiel mit mir (German Edition)

Spiel mit mir (German Edition)

Titel: Spiel mit mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sich an den Kellner von der letzten Party erinnern?
    »Mein neuer Assistent, Jon Miller. Du kennst ihn ja bereits.«
    Catherine schlich um ihn herum, und er spürte jeden ihrer bohrenden Blicke. Es war nicht so, dass Jon nichts von seiner Wirkung auf das weibliche Geschlecht wusste, doch Catherine Dumarc war ein ganz anderes Kaliber. Sie war berühmt und konnte jeden Mann haben. Dass sie ihn nun so musterte, schmeichelte ihm sehr. Schließlich blieb sie vor ihm stehen, ihr Blick hing förmlich an seinen Lippen. »Aber ja doch, war er nicht dieser nette Sekretär von … wie heißt die Firma noch gleich?«
    »Nicht ganz«, sagte er und blickte zu seiner Chefin, die nach wie vor hinter ihrem Schreibtisch saß. »Tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie Besuch haben, Miss Watson. Ich komme später noch mal wieder.«
    »Darüber würde ich mich sehr freuen.« Catherine schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Wie, sagten Sie, war Ihr Name?«
    »Jon Miller«, erwiderten Amanda und er gleichzeitig.
    »Jon«, wiederholte Catherine andächtig. Jon nickte beiden Damen zu, ehe er wieder verschwand.

    »Süßer Kerl«, meinte Catherine und setzte sich auf den Schreibtisch. »Ich bin froh, dass du dem Club der Cougar endlich beigetreten bist, meine Liebe. Wurde auch langsam Zeit.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Jon leistet gute Arbeit. Das ist das Wichtigste.«
    »Ach, Darling, jetzt erzähl mir doch keine Märchen. Du hast deinen kleinen Bürohengst doch sicher nicht wegen seiner Qualifikation eingestellt. Du würdest mich enttäuschen.«
    »Catherine, ich bitte dich. Lass uns auf den Punkt kommen. Wie kann ich dir helfen?«
    Ihre Freundin lebte sehr verschwenderisch. Ihre Karriere hatte einen unschönen Knick bekommen, und es schien, als hätte sie ihre Glanzzeit hinter sich. An ihrem Lebensstil hatte sie allerdings nichts geändert, was früher oder später zu finanziellen Flauten geführt hatte. Amanda ahnte, dass sie aus eben diesem Grund zu ihr gekommen war.
    »Wenn du ihn nicht willst, nehm ich ihn.« Catherine spähte durch das Fenster zwischen den Büros. Immer, wenn ihr ein Mann gefiel, bekam sie diesen eigenartigen Blick, der in die Ferne zu schweifen schien. Amanda kannte diesen Blick von früher, und es gefiel ihr gar nicht, wie ihre langjährige Freundin Jon musterte. Sie schlug ein Bein über das andere, wippte mit dem oberen und leckte sich genüsslich über die Lippen. »Was meinst du, hätte ich eine Chance bei ihm?«
    »Was ist mit Jorge?«
    »Jorge? Wer ist das?«
    »Dein Fitnesstrainer?«
    Jorge war laut Catherine ihre große Liebe gewesen. Der einzige Mann auf Gottes weiter Flur, der sie verstand. Das war allerdings ihre Aussage von vor zwei Monaten gewesen. Aber was interessierte Catherine ihr Geschwätz von gestern?
    Catherines Leben war im Gegensatz zu Amandas sehr ausschweifend. An einem Abend hatte sie einen jungen Chauffeur an ihrer Seite, am nächsten ihren Stylisten. Hauptsache, er war jung und attraktiv. Dann fiel er in ihr Beuteschema. So wie Jon. Amandas Magen zog sich zusammen.
    »Ah, der. Der ist … ja, ich weiß es, ehrlich gesagt, gar nicht, wo er sich rumtreibt. Im nächsten Bordell vielleicht? Ist mir auch egal, was der Mistkerl gerade macht.«
    Jorge war also unten durch, und es gab noch keinen Ersatz.
    »Wirklich reizend«, hauchte Catherine, ohne ihren Blick von Jon zu lassen. »Doch, doch. Ich denke, ich habe eine Chance bei ihm«, beantwortete sie sich ihre Frage selbst und sprang auf.
    »Was hast du vor?«
    »Mich ein bisschen mit ihm unterhalten. Das ist dir doch recht, oder? Ich verspreche auch, ich halte ihn nicht lange von der Arbeit ab.«
    Sie stolzierte durch das Büro, wackelte anzüglich mit den Hüften und fuhr sich durch das hochtoupierte Haar, das in den letzten Jahren immer stärker erblondet war. Catherine und Amanda hatten irgendwann die Haarfarben getauscht. Während Amanda von Natur aus blond war, hatte Catherine früher einen sehr schönen dunklen Ton besessen, den sie sich aber mit zunehmendem Alter nach und nach weggefärbt hatte, da Schwarz ihrer Ansicht nach alt machte.
    »Wir sollten lieber über deine Rolle reden.«
    Catherine drehte sich vor der Tür abrupt um und stöckelte zu Amanda zurück. »Du bist ein Schatz«, rief sie überschwänglich und setzte sich auf den für sie angedachten Stuhl.
    »Nicht so schnell, meine Liebe. Noch ist überhaupt nichts sicher.«
    »Natürlich. Wie immer. Aber du legst ein gutes Wort für mich ein, ja?«
    Amanda

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