Spiel mit mir (German Edition)
nickte. Im Moment war ihr alles recht, um ihre Freundin von Jon abzulenken. In ihrer Brust brodelte das quälende Gefühl von Eifersucht, denn auch in Jons Blick hatte sie alles andere als Desinteresse wahrgenommen.
»Ich liebe dich, Amanda.« Sie hauchte ihr einen Luftkuss zu. »Daran merkt man, wer seine wahren Freunde sind. So, jetzt muss ich aber los. Ich habe noch einen Termin bei meinem Coiffeur.«
Amanda atmete auf, als Catherine aufsprang und wieder zur Tür eilte, ohne dabei noch einmal Jons Namen auch nur zu erwähnen. Ihre manikürte Hand legte sich auf die Klinke, aber noch bevor sie diese herunterdrückte, drehte sie sich erneut zu Amanda um. »Liebes, man merkt dir an, wie sehr du den Kleinen willst.«
Amanda schnappte erschrocken nach Luft. War das wirklich so offensichtlich? Ihre Freundin lachte und schüttelte leicht den Kopf.
»Lass ihn dir von niemandem wegschnappen, hörst du? Greif zu.« Ihre Hand glitt durch die Luft und hielt etwas Imaginäres fest. »Schalt den Verstand aus!«
Amanda schmunzelte. Catherine hatte ihr nur etwas vorgespielt, um sie anzustacheln. Und der Plan ihrer Freundin war aufgegangen. Was für ein Luder!
»Ich werde angreifen.«
»So ist es gut, Darling. So kenne ich dich. Bye bye.« Sie schickte noch ein Luftküsschen auf den Weg und verschwand. Amanda sank nachdenklich in ihren Bürosessel zurück und beobachtete Jon, der in seine Arbeit vertieft schien, durch das Fenster. Catherine hatte sie natürlich durchschaut. Wie immer. Es schien fast, als kannte ihre Freundin sie besser als sie sich selbst. Und natürlich hatte sie auch in anderer Hinsicht recht. Ihr Körper wollte von Jon berührt, gehalten und genommen werden. Warum also länger warten? Ich bin alt genug. Und Jon ist es auch, sagte sie sich.
Sie schob ihren Stuhl zurück und erhob sich, strich sich über das Haar, zupfte an ihrem Kostüm und verließ ihr Büro. Ihre Knie fühlten sich weich an, aber das ignorierte sie. Zielstrebig ging sie weiter, wischte die feuchten Hände an ihrem Blazer ab. Nur wenige Schritte trennten sie von dem jungen Mann, der ihre Gefühlswelt und auch ihren Hormonhaushalt völlig durcheinanderbrachte. Vor der Tür hielt sie noch einmal inne, atmete tief durch und klopfte an, was sie sonst nie tat, wenn sie vor der Tür eines Angestellten stand.
»Ja?«, vernahm sie seine überraschte Stimme von drinnen.
Also Augen zu und durch.
Amanda trat ein, ging um seinen deutlich kleineren Schreibtisch herum, auf dem sich die Briefe stapelten, und griff nach Jons Hemdkragen.
»Amanda … was?«
Sie hielt es nicht länger aus, alles in ihr strebte ihm entgegen, das Blut rauschte wild in ihren Ohren, und sie erstickte seine Stimme rasch mit einem ungestümen Kuss, bevor sie es sich anders überlegte. Amanda spürte, wie sein Widerstand nachließ, wie sich seine Hände auf ihren Rücken legten, sie festhielten, als fürchtete er, sie könne ihm noch einmal entrinnen.
Es war ein langer, sehr intensiver Kuss. Ihre Lippen bebten aneinander wie Schmetterlingsflügel. Und als sich ihre Münder wieder trennten, rang er nach Atem.
»Wow. Das kam überraschend«, gab er zu und stand auf. Wie ein Hüne ragte er nun über ihr auf. Und seine Augen – bei Gott – sie hatten nie stärker gefunkelt. Als befände sich in ihnen ein Meer aus Sternen, die gerade aufgegangen waren.
Ohne Vorwarnung packte er sie bei den Schultern und drückte sie rücklings auf seinen Schreibtisch. Briefe und Büromaterialien fegte er einfach weg, beugte sich über sie und setzte den Kuss fort.
Seine Lippen benetzten ihren Hals, saugten sich an ihm fest, zugleich packte er ihre Arme bei den Handgelenken und drückte sie ihr über dem Kopf zusammen. Dort hielt er sie mit nur einer Hand fest, und zwar so stark, dass sich Amanda nicht aus seinem Griff befreien konnte. Sie staunte über seine enorme Kraft und noch viel mehr darüber, wie sehr es sie antörnte, ihm in diesem Moment völlig ausgeliefert zu sein.
Seine zweite Hand ging auf Wanderschaft. Er öffnete die goldenen Knöpfe ihres schicken Blazers, um den roten Stoff zur Seite zu schieben und unter ihrer Bluse zu verschwinden. Er fand schnell, wonach er suchte, und Amanda erzitterte innerlich, als er ihren Busen umfasste, ihn massierte, besitzergreifend und doch zärtlich.
»Das gehört jetzt alles mir«, verkündete er und küsste sie erneut. Seine Zunge glitt tief in ihren Mund, tänzelte um die ihre, rieb sie mit der Zungenspitze. Ja, genau das war es, was sie
Weitere Kostenlose Bücher