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Spiel mit mir (German Edition)

Spiel mit mir (German Edition)

Titel: Spiel mit mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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eine Zigarette an, drückte sie aber gleich wieder im Aschenbecher aus. »Scheiße man, ich will mir das Zeug endlich abgewöhnen.«
    »Hier steht nichts, aber auch wirklich gar nichts drin, was für mich passend wäre«, meinte Emma seufzend. Dann knüllte sie die Zeitung zusammen, um ihren Cappuccino zu trinken. Nirgends gab es einen besseren als hier und dazu den selbstgemachten Kuchen von Dolores, einer der Betreiberinnen des Cafés. Einfach köstlich!
    »Tut mir leid.«
    »Ist ja nicht deine Schuld.«
    Cat spielte mit der Zigarettenpackung, öffnete sie und schloss sie gleich wieder. Als die Bedienung vorbeikam, bestellte sie sich ebenfalls einen Kaffee.
    »Darf ich mal?«, fragte sie und deutete auf die Zeitung, die auf dem Stuhl neben ihr lag.
    »Na klar, vielleicht ist ja was für dich drin.«
    »Wer weiß?«
    Cat breitete die Zeitung auf dem Tisch aus, strich sie sorgsam glatt und überflog nun die Stellenanzeigen. »Das hier ist ’ne gute Sache.«
    »Du hast schon einen Job gefunden?«, staunte Emma und versuchte, die Annonce über Kopf zu lesen.
    »Quatsch, ich bin zufrieden mit meinem. Ich meine das hier.«
    Endlich gelang es Emma, die Buchstaben in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. »Schauspielkurs. Nur 150 Dollar für das Wochenende.«
    »Nimmst du daran teil?«
    Cat nickte und nahm der Kellnerin dankend den Kaffee ab. Danach griff sie nach dem Keks und tunkte ihn in das heiße Getränk.
    »Das bringt einem ’ne ganze Menge. Die ganzen grundlegenden Dinge. Atmung. Sprechtechnik. Ausdruck. Präsenz.«
    »Klingt, als hättest du das schon mal mitgemacht.«
    »Hab ich auch. Letztes Jahr. Und Clarice Halliwell ist einfach ein Profi. Sie stand selbst unzählige Male auf der Bühne und war an vielen Filmprojekten beteiligt. Sie weiß, wovon sie redet. Und sie hat eine tolle Art, das alles rüberzubringen. Danach war ich beim Casting viel besser, hab sogar ’ne kleine Rolle bekommen.«
    »Ist nicht wahr?«
    »Na klar.«
    Davon hatte Cat nie erzählt. Emma nahm ihr die Zeitung aus der Hand und las sich die Anzeige noch einmal durch.
    »Geht nichts über ein bisschen Know-how. Nimm doch auch teil.« Sie schlürfte den Schaum ihres Kaffees ab.
    »Ich würde gern«, gab Emma zu. »Aber bei mir sieht’s finanziell zurzeit nicht gerade rosig aus.«
    »Bei mir auch nicht. Aber dafür habe ich immer ein paar Scheine übrig. Und wer weiß, vielleicht bekommst du schon bald eine Rolle? Dann sind die Geldsorgen eh vorbei.«
    Das wäre zu schön.
    »Ich lass es mir durch den Kopf gehen«, versprach Emma sich selbst. Bisher hatte sie immer nur aus dem Bauch heraus gespielt, aber die Produzenten suchten Profis, keine Laien. Ein solcher Kurs würde sie voranbringen. Nur wie sollte der bezahlt werden? Nachdem sie im »Fever« aufgehört hatte, suchte sie händeringend einen Job, um sich überhaupt über Wasser halten zu können. An solche Extraausgaben war nun überhaupt nicht zu denken.
    »Wenn du Geld brauchst, wüsste ich da was.«
    »Ach ja?«
    Sie blickte zu Cat auf, deren grüne Augen förmlich leuchteten. »Die Burgerbude um die Ecke sucht ein paar Köche.«
    »Aha.« Das klang ja mal wieder nach einem Traumjob.
    »Ich habe nie kochen gelernt.« Nach der Schule war sie nur auf Macs Hof tätig gewesen. Sie konnte keine Ausbildung vorweisen.
    »Du wirst doch wohl ein paar Kartoffelstäbchen frittieren und Burger wenden können.« Cat lachte, und ihr Zopf wippte dabei hin und her.
    »Schon, na klar.« Glaubte sie wenigstens.
    »Na also. Dann lass uns gleich hingehen. Ich kenne den Chef von der Bude ziemlich gut.«
    Sie warf ein paar Münzen auf den Tisch und erhob sich. Emma tat es ihr gleich. Ein bisschen neugierig war sie schon, und genaugenommen war sie sich auch nicht zu schade, solche Jobs zu machen, wenn die Bezahlung stimmte.
    »Kann es sein, dass du da mal selbst gearbeitet hast?«
    »Gut kombiniert, Watson.« Cat lachte glockenhell.
    Die Burgerbude sah man schon von weitem, weil ein riesiger Plastikburger mit zwei Olivenaugen vom Dach herunterlächelte. Tatsächlich hatte das Ungetüm ein Gesicht, das es wohl kundenfreundlicher aussehen lassen sollte.
    Drinnen sah es nicht viel anders aus. Die Deko bestand aus personifiziertem Essen und Pappbechern. Alles war sehr kinderfreundlich eingerichtet und zu Emmas Freude sauber.
    Cat legte ein gutes Wort beim Chef für sie ein, und tatsächlich bekam sie den Job. Aber damit gab sich Cat noch lange nicht zufrieden. Sie handelte einen Vorschuss für Emma aus und

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