Spiel mit mir (German Edition)
dabei die Zunge heraushängen lassen, so dass es bei einigen aussah, als würden sie ein Eis schlecken.
Nur wenn Cat diese Übung machte, klang es gänzlich anders, nämlich so, als hätte sie gerade den wildesten und leidenschaftlichsten Sex ihres Lebens.
»Sehr gut, das macht ihr sehr gut. Bleibt entspannt, die Schultern locker, nur der Bauch arbeitet. Seid euch immer bewusst, das Schauspiel lebt von eurer Leidenschaft, ihr müsst eins werden mit eurer Rolle, sie so gut kennen wie euch selbst, vielleicht sogar besser. Jede Bewegung, jede Betonung, all das macht euren Charakter greifbar, schafft eine Verbindung zum Zuschauer.«
»Kannst du mal fühlen, ob ich es richtig mache?«, fragte Cat und stellte sich vor Emma. Sie nickte und legte ihre Hand auf den Bauch ihrer Freundin, während diese tief ein- und wieder ausatmete. Cats Bauch wölbte sich unter ihren Fingern, wurde ganz fest und zog sich dann wie ein Blasebalg zusammen. Emma spürte die harten Bauchmuskeln, war überrascht, wie trainiert Cat war, und wünschte, sie hätte auch eine ähnliche Konstitution.
»Sehr gut«, lobte sie Mrs. Halliwell und schob Emma noch etwas näher an Cat heran. »Keine Scheu vor Intimität. Fasst euch an, erkundet euch, so lernt ihr mehr über eure Partnerin und über euch selbst.«
Cat lachte, und Emma spürte jede noch so kleine Erschütterung, die dabei durch ihren Körper ging. »Mrs. Halliwell hat recht, wie immer.« Danach tauschten sie die Positionen.
»Du hast schöne Haut«, stellte Cat fest und streichelte sacht um Emmas Bauchnabel.
»Danke.« Emma war von dem Lob überrascht, fühlte sich aber zugleich geschmeichelt.
»Atme mehr in den Bauch hinein. Noch mehr«, forderte Cat sie auf und drückte mit ihrer Hand dagegen. Es war anstrengend, doch allmählich bekam sie ein Gefühl dafür, worum es ging. Sie ließ die Luft herabströmen, tief in ihren Körper, der sich anspannte, der hart und fest wurde. Fordernd trieb ihr Unterleib gegen Cats Hand, die ihrerseits den Druck verstärkte, als handelte es sich um einen Wettkampf.
Zum Schluss wurden spontane Improvisationsübungen und Rollenspiele gemacht, die auf den nächsten Tag einstimmten, bei dem es vor allem um das Rollenstudium gehen sollte.
Emma stellte mit Entsetzen fest, wie gut die Mädchen bereits jetzt waren. Sie spielten so überzeugend, dass sie sich neben ihnen blass und unauffällig fühlte. Unbegabt. So viel Energie, so viel Kraft steckte in jeder Darbietung. Es war unglaublich und weckte Zweifel in ihr.
»Du darfst dich nicht niedermachen«, sagte Cat, nachdem sie die Highschool gegen 20 Uhr verließen und noch gemeinsam über den Walk of Fame schlenderten, um den Abend ausklingen zu lassen. »Zweifel führen zu Blockaden, und die hemmen dich nur noch mehr. Lass dich einfach fallen.«
Das war leichter gesagt als getan. Die anderen hatten fast wie Profis gewirkt, sie nur wie eine blutige Anfängerin.
»Die Mädchen sind so gut, weil sie sich fallen lassen können«, beharrte Cat und deutete zu den Sternen unter ihnen, auf denen die Namen berühmter Schauspieler verewigt waren. »Du willst deinen Namen doch auch eines Tages hier sehen, oder nicht?«
Emma lachte, doch ihr Lachen verwandelte sich in ein Seufzen. Sie hatte immer geglaubt, dass sie das Talent hatte. Dass sie es schaffen konnte, weil sie das Schauspielern liebte. Nun war sie sich nicht mehr so sicher, ob ihr Traum nicht besser ein ebensolcher bleiben sollte.
»Ich zeige dir heute Abend noch eine Übung«, meinte Cat plötzlich und zwinkerte ihr zu. »Dann wirst du sehen, wie viel Energie in dir steckt.«
Zwei Stunden später trafen sie sich wie verabredet in Cats Zimmer. Sie hatte das Licht gedämmt und unzählige Teelichter aufgestellt. Wohlklingende asiatische Musik drang aus den Lautsprechern ihres tragbaren Kassettenrekorders, und der Duft von Räucherstäbchen erfüllte die Luft.
»Wow, du hast dir ja richtig Mühe gegeben«, war Emma beeindruckt.
Cat, die im Schneidersitz auf dem Boden saß, reichte ihr die Hand und zog Emma zu sich nach unten. »Setz dich gemütlich hin und schließ die Augen, hör einfach nur auf die Musik.«
Emma tat, was Cat von ihr verlangte, und tatsächlich bewirkten die sanften Klänge, dass sie sich schnell entspannte.
»Atme ruhig und gleichmäßig, konzentrier dich ganz auf dich selbst, lass los, gleite dahin, Zeit spielt keine Rolle«, flüsterte Cat in einem beruhigenden Tonfall. Sie meditierte oft, wollte dann nicht von Emma oder ihrer
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