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Spiel mit mir (German Edition)

Spiel mit mir (German Edition)

Titel: Spiel mit mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Jedes einzeln gefertigt. Und jedes mit einem anderen Farbmuster. Einzigartig auf der Welt.« Sie hob den Kasten hoch und holte die Handschellen heraus. Sie wirkten sehr klein, als wären sie für Frauenhandgelenke gemacht. Und sie waren schwerer als erwartet. Das Gewicht der Edelsteine machte sich bemerkbar.
    Amanda wog sie in den Händen, besah sie sich von allen Seiten und verliebte sich in dieses einzigartige Schmuckstück. Genauer gesagt, konnte sie es nicht erwarten, sie für Jon anzulegen oder besser noch, sich anlegen zu lassen.
    »Ich nehme sie«, entschied sie, ohne nach dem Preis zu fragen, denn der spielte in diesem Fall keine Rolle.
    Zufrieden mit ihrem Einkauf, fuhr sie zum Büro. Doch dort erwartete sie eine böse Überraschung, als der Pförtner ihr die Tageszeitung in die Hand drückte.
    *
    Sie waren Freundinnen. Nicht mehr und nicht weniger. Über das kleine Intermezzo von vor zwei Wochen verloren weder Cat noch Emma ein Wort. Nur manchmal hatte Emma noch das Gefühl, ein sehnsüchtiges Funkeln in den Augen ihrer Freundin zu erkennen, wenn diese sich unbeobachtet glaubte.
    Von ihrer gemeinsamen Mitbewohnerin Ireen hatte sie erfahren, dass Cat gern zweigleisig fuhr, sich sowohl für Männer als auch für Frauen interessierte, jedoch selten eine Bindung einging. Vielleicht war das gar nicht so unklug. Auf diese Weise ersparte sie sich eine Menge Probleme und unnötigen Schmerz, wenn sich jemand als Wolf im Schafspelz entpuppte.
    Emma jedenfalls hatte noch immer an der Sache mit Alan zu knabbern. Die alten Gefühle kamen immer wieder hoch, besonders in einsamen Nächten, in denen sie keinen Schlaf fand. Ja, Cat machte das schon ganz richtig, indem sie sich vor allem um die Befriedigung ihrer körperlichen Bedürfnisse kümmerte. Emma wünschte, sie hätte es Cat gleichtun können, denn sie sehnte sich nach körperlicher Nähe, nach zärtlichen Berührungen, nach den kräftigen Händen eines Mannes. Aber ihr Herz, so schien es, gehörte immer noch Alan, auch wenn ihr Verstand das weder verstehen konnte noch wahrhaben wollte. Doch seit wann waren Gefühle logisch?
    »Ich habe euch was an den Kühlschrank geheftet«, sagte Ireen und biss in ihr Brötchen. Emma, die gerade dabei war, sich Kaffee einzuschenken, nahm den Artikel ab und las ihn durch.
    »Gesucht werden junge Frauen zwischen siebzehn und fünfundzwanzig für eine Liebeskomödie.« Ein Open Call. Wenn das nicht etwas für sie war. Ihr Agent hatte sich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gemeldet, vielleicht hatte Jack sogar das Interesse an ihr verloren, weil er merkte, dass sie nirgends unterzubringen war? Für einen Open Call brauchte man keinen Termin beim Casting-Direktor. Jeder konnte kommen, der sich dazu berufen fühlte. Allerdings sollte das Casting schon heute Vormittag stattfinden.
    »Cat ist schon vor einer Stunde los.«
    »Cat weiß von dem Casting?«
    »Na klar, ich hab’s doch für euch beide angeheftet.«
    So weit reichte die Freundschaft dann wohl doch nicht, dass Cat sie geweckt hätte. Wenn es um Castings ging, war sich jeder selbst der Nächste.
    Emma warf einen Blick auf die Uhr. Sie hatte noch gut anderthalb Stunden Zeit. Es würde knapp werden, verdammt knapp, aber es war noch zu schaffen.
    Sie eilte ins Bad, machte sich in Sekundenschnelle fertig, band sich eine Schleife ins Haar und rannte fünfzehn Minuten später aus dem Haus, um noch den Bus zu erwischen. Je nachdem, was beim Casting gefordert würde, würde sie eine alte Szene vorspielen oder eben improvisieren. Zu irgendetwas musste der Schauspielkurs schließlich gut gewesen sein.
    Der Weg zum Casting-Studio war gut ausgeschildert, und so kam Emma gerade noch rechtzeitig zur Anmeldung, wo sie einen Fragenbogen ausfüllen musste und eine Nummer ausgehändigt bekam, die sie sich an ihre Bluse steckte. Danach setzte der gewohnte Casting-Trott ein, warten, warten und nochmals warten. Und das bis zum späten Nachmittag, ohne dass der Warteraum merklich leerer geworden wäre. Da es sich um einen Open Call handelte, war der Andrang größer als bei anderen Castings. Es ging nur schleppend voran. Viele Darstellerinnen warfen schon vorher das Handtuch, ohne überhaupt vorgesprochen zu haben. Es wurde unerträglich heiß. Emma versuchte Cat in der Menge auszumachen, doch sie konnte sie nirgends entdecken. Vielleicht hatte sie auch längst aufgegeben, denn die Hitze staute sich, einige Mädchen bekamen sogar Kreislaufprobleme.
    Emma zog ihr T-Shirt hoch und band es

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