Spiel mit mir (German Edition)
Aber das wäre in diesem Moment gänzlich unpassend. Trotzdem regte sich etwas in seiner Hose.
»Ich erwarte eine Lieferung. Nimm sie bitte entgegen und bring sie heute Abend zu mir nach Hause.«
»Wieso? Fahren wir nicht zusammen?« Er hätte das Szenario in der Garage gern noch mal wiederholt.
»Ich habe noch einige Termine außerhalb. Bis später dann.« Nun klang ihre Stimme wieder sanfter, und sie hauchte ihm ein Luftküsschen zu.
Die Lieferung wurde gegen 15 Uhr gebracht, und Jon nahm sie wie verabredet auf dem Heimweg mit. Immer wieder warf er einen Blick auf den flachen Karton, den er auf dem Beifahrersitz abgelegt hatte, und fragte sich, was wohl darin war. Schon ging seine Phantasie mit ihm durch. War es Spitzenunterwäsche? Oder etwas noch Verruchteres?
Zu seiner Enttäuschung war Amanda noch gar nicht zu Hause, als er die Villa betrat. Er legte den Karton auf dem Wohnzimmertisch ab und schlich immer wieder um das Päckchen herum, mit sich ringend, ob er vielleicht doch einen Blick hineinwerfen sollte. Schließlich entschied er sich, es bleiben zu lassen. Amanda würde sicher bald hier sein, und dann würde er erfahren, was sie bestellt hatte.
Allerdings traf Amanda erst kurz nach Mitternacht ein, und Jon war da schon längst auf der Couch eingeschlafen. Ein zärtliches Küsschen auf seine Stirn weckte jedoch schnell seine Lebensgeister.
»Das ist ja … wirklich verdammt spät geworden …«
»Ein längeres Gespräch mit meinem alten Freund Steven. Es geht um ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt.«
»Klingt geheimnisvoll.«
»Ich bin geheimnisvoll.« Sie öffnete seine Krawatte und hauchte ihm einen Kuss auf den Hals.
»O ja, Chefin, das kann man wohl sagen, denn ich rätsele schon die ganze Zeit, was in diesem verfluchten Päckchen ist.«
Sie setzte sich auf seinen Schoß, und er glaubte, ihre Hitze durch seine Hose hindurch spüren zu können.
»Soll ich es dir vorführen?«
»Unbedingt!«
Sie küsste ihn und verschwand mit dem Päckchen im Nebenzimmer. Jon lehnte sich zurück und versuchte, seine Phantasie zu bremsen. Er erwartete alles, von romantischer Unterwäsche bis hin zum Lack-Catsuit, aber was sie dann tatsächlich trug, verschlug ihm den Atem.
Sprachlos kam er auf sie zu und musterte sie von allen Seiten. Ein Traum in Rot, der bis zu ihren Fußknöcheln reichte, den Rücken aber frei ließ und ihre Brüste mit runden, rot schimmernden Körbchen stützte. Amanda sah wie eine Göttin aus. Elegant, stolz, unnahbar.
Eine lange Perlenkette klimperte bei jeder Bewegung von Amanda verführerisch. Der Schmuck sah wertvoll aus. Wie alles an ihr.
»Wow«, brachte er endlich hervor. »Das ist … ein Traum.« Seine Stimme zitterte leicht, das war er eigentlich nicht gewohnt. Er war ein Typ, der immer die Kontrolle behielt. Außer in diesem Fall.
Amanda lachte, drehte sich einmal um sich selbst, so dass der Rockteil des Kleides mitschwang und ihre grazilen Beine für einen kurzen Augenblick frei gab.
»Das ist von LaRouge.«
Der Name war offenbar Programm, und das Kleid musste ein Vermögen gekostet haben.
»Aber es ist nur geliehen«, erklärte Amanda, als hätte sie seine Gedanken erraten. »Sie haben mich gebeten, es auf der Midnight Gala am kommenden Wochenende zu tragen. Die Kette wird aber noch ausgetauscht. Ich bekomme ein sehr edles Collier, auch von LaRouge, geliehen. Nur für diesen Anlass. Und jetzt halt dich fest. Es hat einen Wert von einer halben Million Dollar.«
Das war in der Tat so beeindruckend, dass Jon kaum Worte fand, sein Erstaunen auszudrücken.
Eine halbe Million. So viel würde er vermutlich nie auf einmal besitzen.
»Du gehst auf die Midnight Gala?« Soviel er wusste, war dies eine Preisverleihung ähnlich wie die Golden Globe Awards.
»Das bringt mein Job hin und wieder so mit sich.«
Sie griff nach der Fernbedienung, schaltete die Stereoanlage ein. Dann legte sie Jon die Arme um den Hals. Und im Rhythmus der leisen Musik fingen sie zu tanzen an. Engumschlungen. Er spürte jeden Zentimeter ihres Körpers an seinem und bewegte sich ganz automatisch im Takt der Musik mit.
»Und wo findet die Gala statt?«
»In New York.«
Ein leises »Wow« entfuhr ihm. New York war sein persönlicher Traum. Schon lange hatte er diese Stadt sehen wollen, doch irgendwie war immer etwas dazwischengekommen. Die Vorstellung, mit Amanda dorthin zu fliegen, war sehr reizvoll, vor allem romantisch. Er stellte sich vor, wie sie im Bett ihres Hotelzimmers
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