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Spiel mit mir (German Edition)

Spiel mit mir (German Edition)

Titel: Spiel mit mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Im Schaufenster entdeckte sie eine weibliche Puppe in heißen Dessous, deren Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt waren. Doch es waren nicht einfach nur Handschellen, es waren echte Schmuckstücke, Kunstwerke, verziert mit unzähligen Edelsteinen in allen erdenklichen Farben. Ein Anblick, bei dem gewiss so manches Frauenherz höherschlug. Amandas tat dies jedenfalls. Ganz besonders dann, wenn sie sich vorstellte, vor Jon zu knien, an seinem Schwanz zu lutschen, während er ihr ebendiese Schmuckstücke anlegte.
    Bisher hatte sie es nicht gewagt, diesen besonderen Laden zu betreten, aber heute würde sie es tun. Nach dieser Nacht wollte sie Jon eine ganz besondere Freude machen. Und was wäre besser geeignet, als den Geliebten mit aufregenden Spielzeugen zu überraschen?
    Um nicht erkannt zu werden, setzte sie im Laden ihre Sonnenbrille auf. Eine junge Frau in einem engen Lackdress kam lächelnd auf sie zu und bot ihre Hilfe an, aber Amanda wollte sich erst einmal nur umsehen.
    Das Innenleben von »Jewels« war ein einziger Kontrast. So spärlich war die Beleuchtung im Laden, dass sie über den Rand ihrer Sonnenbrille hinweggucken musste, um etwas zu erkennen. In einer Gruft hätte es wohl kaum finsterer ausgesehen. Doch überall hingen Edelsteine an den Wänden oder an Strippen als Vorhänge. Der Boden war aus Glas. Unter sich entdeckte sie ein ganzes Meer aus Juwelen. Manche leuchteten wie Sterne.
    Amanda war nicht sicher, ob der Schmuck echt war. Doch die Preise waren ziemlich hoch, und so ging sie davon aus, dass der Betreiber auch bei seinen Dekorationen nicht gegeizt hatte. Sie schritt durch einen langen Flur, dessen Wandbegrenzungen aus Gitterstäben bestanden, die ein wenig den Eindruck eines Gefängnisses vermittelten. Hinter den Gitterstäben fanden sich dieselben perfekt geformten Plastikkörper, die sie bereits am Eingang bewundert hatte. Sie trugen Latexmasken, Stachelhalsbänder und Hundeleinen, hohe Stiefel, Nylonanzüge oder hielten selbst die Peitsche in der Hand.
    Der Flur endete in einem düsteren Raum, auf dessen Eingangsschild »The Dungeon« stand. Ein wohliges Zittern erfasste Amanda. Mein Gott, Jon hatte wirklich eine gänzlich neue Seite an ihr geweckt.
    Sie war gezwungen, ihre Brille abzunehmen, weil sie sonst kaum etwas gesehen hätte. Glücklicherweise bot eben diese Dunkelheit ausreichend Schutz davor, ungewollt erkannt zu werden. Sie betrachtete ein paar Dessous in den Auslagen und beobachtete unauffällig ein Pärchen, das sich gerade für einen Latexanzug begeisterte, der, von einem Reißverschluss abgesehen, keine Öffnung besaß. Nicht einmal für das Gesicht. Amanda stellte sich vor, wie es sein musste, in diesem Anzug zu stecken, nichts zu sehen, nichts zu hören, aber dafür umso intensiver zu spüren. Wie war es wohl, gänzlich von Latex umschlossen zu sein? Wenn es sich wie eine zweite Haut auf die eigene legte? Und wie wäre es, in diesem Anzug gefesselt zu sein? An ein Andreaskreuz, wie jenes, das dort drüben stand. Lederriemen für die Hand- und Fußgelenke waren an den Achsen des X befestigt. Ein Schauer erfasste sie. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, sie hätte Jon gleich mitgenommen. Dann hätten sie das eine oder andere ausprobieren können, um festzustellen, worauf sie beide abfuhren.
    Amanda blickte erneut zu dem Pärchen. Der Mann hielt nun eine Art Reitgerte in der Hand, tastete sie vorsichtig ab und schwang sie durch die Luft, worauf diese zu vibrieren begann. Das Mädchen lachte. Dann ließ er die Gerte auf ihren Po niedersausen. Die Kleine stöhnte erregt auf, und die beiden entschlossen sich kurzerhand für den Kauf.
    Nachdem sie zur Kasse gegangen waren, betrachtete auch Amanda die Gerte. Sie war lang und dünn, sehr stabil, und ein Schlag damit würde gewiss Striemen hinterlassen. Das war nicht ganz ihr Ding, sie zog Fesselspiele vor. Denn es war nicht der Schmerz, sondern das Gefühl des Ausgeliefertseins, das sie anmachte und von dem sie nicht genug bekam.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte eine andere Angestellte, die ein ebenso enges Lackkleid trug. Amanda wollte erneut verneinen, als ihr der Glaskasten in der Mitte des Raumes auffiel. In ihm lagen die edelsteinverzierten Handschellen, die auch im Schaufenster ausgestellt waren. Sie glitzerten, funkelten so wunderschön, als wollten sie Amanda locken.
    »Ich interessiere mich für diese Handschellen«, sagte sie und ging mit der Verkäuferin zu dem Kasten hinüber.
    »Das sind Unikate.

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