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Spiel nach meinen Regeln

Spiel nach meinen Regeln

Titel: Spiel nach meinen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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waren keine zu sehen. Offenbar ging es ihm nicht in erster Linie ums Geld.
    Es gab etwa hundert verschiedene Weine, die meisten australischer Herkunft. Im Unterschied zum Großteil der Gäste hatte ich nicht vor, sie alle zu probieren. Und gewiss hatte ich nicht die Absicht, etwas zu kaufen, da meine Beziehung zu Michael schon bald einen steten Nachschub an Spitzenweinen zum Nulltarif sicherstellen würde. Allerdings musste ich ein wenig Interesse heucheln und durfte mich nicht an Michael hängen, damit er mich nicht für eine Klette hielt. Daher trank ich ein Glas vom teuersten und süffigsten der Schaumweine und plauderte mit seinen Kunden.
    Das war ein ziemlich langweiliger Haufen. Größtenteils Typen, die er aus den privaten Eliteschulen kannte, andere waren Studienfreunde aus Cambridge oder aber beides zugleich. Sie machten alle einen recht wohlhabenden Eindruck, einige sahen auch gut aus und hätten mich vielleicht interessiert, wäre Michael nicht da gewesen. Was unsere Aussichten betraf, wurde ich immer optimistischer, deshalb wollte ich auf jeden Fall den Eindruck vermeiden, ich sei leicht zu haben. Mich mit einem seiner Freunde abzusetzen kam nicht infrage, nicht einmal Flirten schien ratsam. In gewisser Weise bedauerte ich, mit ihm gefickt zu haben, und hoffte, ich hätte nicht mein ganzes Geheimnis verloren.
    Und so zeigte ich mich von meiner besten Seite, höflich, aber kühl gegenüber allen Männern, mit denen ich mich jeweils etwa zehn Minuten lang unterhielt. Dann trat eine junge Frau ein.
    Übersehen konnte man sie nicht, denn sie schien einer Titelseite von Vogue entsprungen – groß gewachsen, dunkel-haarig, anmutig, gekleidet nach der neuesten Kollektion von Firidolfi.
    Zudem strotzte sie geradezu vor Juwelen, und dabei war sie höchstens ein paar Jahre älter als ich. Cool wie nur was näherte sie sich Michael, küsste ihn und zwickte ihn in die Wange, eine so beiläufige, intime Geste, dass es dafür nur eine Erklärung geben konnte. Sie war seine Freundin, wenn nicht gar seine Frau.
    So etwas tut mir niemand ungestraft an. Um ein Haar wäre ich schnurstracks hinübermarschiert und hätte ihr alles über ihn und mich erzählt und über Chrissy Green noch dazu, um ihm dann ein Glas Rotwein aufs Hemd zu schütten. Ich hatte mich schon in Bewegung gesetzt, musste aber dann an die Wohnung und die Yacht denken und wie beiläufig er Geld ausgab. Sie war bestimmt nicht seine Frau. Seine Wohnung hatte ein Junggesellenflair. Dann musste sie eine Freundin sein oder vielleicht sogar seine Schwester ... Nein, so wurde man nicht von einer Schwester begrüßt, außerdem ruhte seine Hand leicht auf ihrer Schulter, ihrer nackten Schulter. Sie sahen sich auch nicht ähnlich. Sie musste seine Freundin sein, doch im Moment war nicht der richtige Zeitpunkt für eine Standpauke. Als ich näher trat, wandte sie sich mir mit einem strahlenden Lächeln zu.
    «Hi, Sie müssen Valentina sein. Ich bin Pippa. Michael hat mir schon viel von Ihnen erzählt. Was für ein reizendes Kleid, und Sie tun recht daran, nicht so viel Schmuck zu tragen. Ich komme mir vollkommen overdressed vor.»
    Für einen Moment verschlug es mir die Sprache. Was hatte Michael ihr von mir erzählt? Dass wir uns um den Verstand ge-vögelt hatten? Unwahrscheinlich, es sei denn, sie waren Swinger und der Mistkerl war darauf aus, uns beide gleichzeitig in sein Bett zu bekommen. Wenn dem so war, würde er noch eine weitere Lektion lernen müssen. Ich teile meine Männer nicht.
    Selbst wenn er ihr gerade gesagt hatte, dass ich mit ihm befreundet war, hatte sie gleichwohl Schneid. Sie war höchstens zwei oder drei Jahre älter als ich, redete aber auf mich ein, als wüsste sie nicht ganz genau, dass ich mir das Zeug, mit dem sie behängt war und das sie wahrscheinlich buchstäblich aus Michael herausgesaugt hatte, nicht leisten konnte.
    «Aber wieso denn», entgegnete ich. «Schmuck ist wie Wein. Je älter die Flasche, desto besser der Geschmack.»
    Sie zuckte leicht zusammen. Michael lachte nervös auf. Ich fuhr aufgeräumt fort.
    «Wo wir gerade von altem Wein sprechen, Michael veranstaltet eine Weinprobe für meine Firma, das wird bestimmt großartig.
    Er hat mir das ganze Angebot gezeigt. So haben wir uns kennen gelernt ... in seiner Wohnung.»
    «Ja, er hat erwähnt, dass Sie miteinander gearbeitet haben. Ich glaube, Sie sind bestimmt schrecklich klug, wo Sie ständig mit Computern zu tun haben. Ich würde mich dabei bestimmt furchtbar langweilen

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