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Spiel nach meinen Regeln

Spiel nach meinen Regeln

Titel: Spiel nach meinen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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freundlich tun, mich scheinbar in Schutz nehmen und behaupten, ich sei bloß eifersüchtig. Das würde alles nur noch schlimmer machen.
    Eigentlich würde alles, was ich unternehmen konnte, die Sache schlimmer machen. Am Ende würde ich als gehässige, selbstmitleidige und eifersüchtige Verliererin dastehen. Alle würden nachvollziehen können, weshalb Michael und Jack Valentina mir vorgezogen hatten. Sie würden viel sagend nicken und hinter meinem Rücken tuscheln. Allenfalls konnte ich auf ihr Mitleid hoffen.
    Undeutlich nahm ich wahr, dass in ein paar Metern Abstand Boote zwischen den Bojen vorbeikamen. Es war mir egal, dass man mich sehen konnte, bis ich Tillys Stimme vernahm. Ich wischte mir rasch die Tränen aus den Augen, wandte den Kopf und sah die Harold Jones vorbeigleiten. Tilly winkte mir zu.
    «Komm längsseits und wirf mir die Leine zu!», rief sie.
    Ich brachte ein schwaches Kopfnicken zustande und ruderte aus dem Schilf hervor, entschlossen, mir meine Gemütsverfassung nicht anmerken zu lassen. Mit ein paar kräftigen Schlägen hatte ich die Yacht erreicht, dann half sie mir an Bord und redete sogleich wie ein Wasserfall auf mich ein.
    «... und Valentina ist nicht da. Perfekt. Dann gibt es Ge-richtsverhandlungen und Bestrafungen unter Deck, während wir
    ... Chrissy? Was hast du denn? Hast du geweint?»
    Ein Schwall von Worten sprudelte aus mir hervor, als im Niedergang auf einmal Michaels Kopf auftauchte.

    Es gab keine Worte für meine Gefühle, deshalb behielt ich sie für mich. Jack hätte mich so oder so nicht verstanden. Männer haben ein schlichtes Gemüt. Für sie ist Lust einfach nur Lust.
    Für mich hat Lust, zumindest eine bestimmte Art von Lust, ihren Preis.
    Ich grollte mir, weil ich etwas derart Schmutziges genossen hatte, vor allem aber grollte ich Michael, weil er nach so vielen Jahren meine sorgfältig unterdrückte Lust an Analsex neu geweckt hatte. Ich war entschlossen, es ihm und Jack heimzuzah-len. Deshalb duschte ich erneut und kleidete mich an. Diesmal verzichtete ich auf den Wickelrock und wählte stattdessen ein Sommerkleid. Als ich fertig war, wartete Jack bereits im Wagen, und kurze Zeit später hatten wir das Seeufer in Hickling erreicht.
    Sie waren nicht da. Chrissy hatte sie offenbar nicht darüber unterrichtet, dass sie hier auf mich warten sollten, obwohl ich gesagt hatte, Jack wolle mich an dieser Stelle absetzen. Wir hatten uns nur etwas über eine Stunde Zeit gelassen, deshalb hielt ich auf dem See nach ihrer Yacht Ausschau. Doch sie waren schon weg, oder aber ich sah sie nicht, denn für mich sieht eine Yacht wie die andere aus.
    Das bedeutete, dass wir nach Potter Heigham fahren mussten, wenn ich dort mit ihnen zu Mittag speisen wollte. Zum Glück lag das auf Jacks Weg. Leider bedeutete es auch, dass ich drei Stunden Zeit totschlagen musste. Für Sex im Wald war ich nicht in der Stimmung; eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf Sex. Der Po tat mir weh, und ich fühlte mich angeschlagen. Jack wollte außerdem arbeiten, deshalb setzte er mich ohne weitere Umstände an dem Pub ab, wo wir uns treffen wollten.
    Ich bestellte einen doppelten Gin Tonic und setzte mich an ein Fenster mit Ausblick auf den Fluss. Alle möglichen Boote fuhren vorbei, die Menschen an Bord von allerlei öden nauti-schen Tätigkeiten in Anspruch genommen. Ich erinnerte mich, dass die Yacht der Callingtons weiß war und einen Männerna-men trug, das war alles. Nicht dass es wichtig gewesen wäre, denn ich brauchte ja schließlich nicht die Yacht zu erkennen, sondern bloß die Besatzung. Und das war einfach.
    Von all den anderen Erfahrungen abgesehen, die der Morgen mit Jack mir gebracht hatte, war es interessant, zu wissen, dass Chrissy bei ihren kleinen Spanking-Spielen nicht bloß passive Zuschauerin war. Sie ermutigte dazu oder hatte zumindest Jack ausdrücklich dazu aufgefordert. Dann war sie also nicht nur willensschwach und krankhaft zuwendungsbedürftig, sondern eine richtige Perverse. Das überraschte mich ein wenig, denn ich hatte stets den Eindruck gehabt, sie sei in diesen Dingen einer Meinung mit mir. Andererseits neigte sie dazu, sich der Meinung von anderen Leuten anzuschließen, so wankelmütig, wie sie war. Vielleicht hatte sie sich damit bei Jack bloß interessant machen wollen. Das erschien mir einleuchtend.
    Ich trank noch einen zweiten und einen dritten Gin Tonic, dann ging ich ans Ufer und hielt Ausschau nach dem Boot. Sie ließen sich noch immer nicht blicken, und

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