Spiel ohne Regeln (German Edition)
»Schlag mich! Verprügel mich, wenn du willst!«
»Ich kann nicht«, erwiderte sie mürrisch. »Du bist verwundet.«
»Das ist schon okay. Ich kann was einstecken.«
Oh Gott! Etwas an der stoischen Akzeptanz in seiner Stimme brach ihr von Neuem das Herz. Denn das war das Kernproblem bei Nick: Er rechnete stets mit einem Schlag und war immer darauf gefasst, nie überrascht, wenn er erneut getroffen wurde.
Becca würde nicht diejenige sein, die ihm den nächsten Schlag versetzte.
Tränen liefen ihr übers Gesicht, und ihre Kehle brannte, als schluckte sie glühend heiße Kohlen. »Ich will nicht wissen, ob du was einstecken kannst oder nicht. Du hast genug eingesteckt.«
Ausgerechnet jetzt musste sie in Tränen zerfließen. Verdammt, verdammt, verdammt! Das war so würdelos. Sie schnappte sich eine Handvoll Papiertücher vom Schreibtisch und verbarg das Gesicht in dem weichen Knäuel.
Nick zog sie an seine harte, nackte Brust und legte seine stählernen Arme um sie. Seine Haut war fiebrig heiß.
Es dauerte eine Weile, bis all die angestauten Tränen vergossen waren. Es gab so vieles zu beweinen: diese entsetzliche Nacht, den Tag, an dem sie sich überwunden hatte, ihn im Krankenhaus allein zu lassen, all die Momente, in denen sie sich nicht gestattet hatte, ihn anzurufen, um sich zu erkundigen, wie es ihm ging, und all die schlaflosen Nächte, in denen sie an die Decke gestarrt hatte.
Sie hatte mit aller Macht versucht, ihn gehen zu lassen. Aber sie konnte es nicht.
Und sie würde es auch niemals können. Die Erleichterung, nun nachgeben zu dürfen, brach sich in einem solch süßen, befreienden Ansturm der Gefühle Bahn, dass Becca für einen Moment fürchtete, wie eine viktorianische Jungfrau in Ohnmacht zu fallen. Aber Nick hielt sie aufrecht, und er verlor auch nicht die Geduld wegen ihres anhaltenden Weinkrampfs. Er wirkte froh über die Rechtfertigung, sie berühren zu können. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und streichelte ihr über den Rücken, als wollte er sich jeden Wirbel, jeden Muskel, jede Rippe einprägen.
Als der Tränenfluss endlich versiegte, fühlte Becca sich ermattet, aber leicht – so als könnte sie jeden Moment davonschweben, wenn er sie nicht festhielte. Nie darum verlegen, eine Gelegenheit beim Schopf zu packen, bog Nick ihren Kopf zurück und begann, ihre feuchten, geschlossenen Lider, ihre geröteten Wangen zu küssen.
»Lass das«, flüsterte sie. »So weit sind wir noch nicht.«
»Nein? Wie wäre es dann hiermit?« Er sank auf die Knie und blickte zu ihr auf. »Ich liebe diese Aussicht. Deine wundervollen Brüste von unten.« Seine Hände glitten an den Innenseiten ihrer Schenkel nach oben unter ihren Rock. Er hakte die Daumen in ihren Slip und zog ihn hinunter auf ihre Knöchel.
Becca schnappte nach Luft. Um Himmels willen! Nein. Das kam gar nicht infrage. Sie taumelte zurück und prallte mit dem Gesäß gegen den Schreibtisch, als er ihren Rock hochschob und sein heißes Gesicht an ihr Schamhaar schmiegte. Zärtlich teilte er ihre Schamlippen mit den Fingern, dann leckte und liebkoste er sie mit seiner gierigen Zunge.
Ihre Knie drohten nachzugeben, als die Empfindungen wie ein flüssiger Strom der Hitze und des Lichts durch ihren Unterleib flossen.
Becca geriet in Panik. Sie war so schutzlos und emotional, dass sie es nicht ertrug. Sie schob sein Gesicht weg. »Bitte, tu das nicht, Nick!«
»Nein?« Er wischte sich über den Mund und sah sie an. »Ach, bitte, bitte!«
»Ich halte es nicht aus«, beschwor sie ihn. »Es ist zu viel.«
Er stand auf und stellte sich zwischen ihre gespreizten Beine, sodass ihre Köper auf gleicher Höhe waren und sich überall berührten. »Es tut mir leid … Nein, warte! Es macht dich wütend, wenn ich das sage. Alles macht dich wütend.«
»Wage es nicht, unverschämt zu werden!«
Er zuckte die Schultern und blickte ihr in die Augen, während er geduldig darauf wartete, dass sie ihm sagte, was er tun sollte. Er lockte sie mit seiner vibrierenden sexuellen Begierde.
Und jetzt wollte sie es auch. Der Mistkerl hatte sie in einen Zustand der Erregung versetzt, und nun verzehrte sie sich rastlos und fieberhaft nach ihm.
Hm, warum eigentlich nicht? Becca hob das Kinn und zeigte auf die ausgeprägte Wölbung in seinem Schritt. »Hör auf zu quatschen, Nick! Und hol das Ding da raus. Jetzt sofort!«
Er zögerte überrascht. »Was hast du mit ihm vor?«
»Lass das mal meine Sorge sein.«
Er öffnete seinen Gürtel. »Du machst mich
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