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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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die knarzenden Stufen hinabsteigen.
    Trauer wallte in ihr auf und verwandelte sich jäh in heißen Zorn. Warum sie? Warum sollte sie so sehr leiden müssen? Womit hatte sie das verdient?
    Ping! Etwas in ihr wurde zu straff gespannt und riss wie eine Klaviersaite. Sie stürzte zur Tür und riss sie auf.
    »Zur Hölle mit dir, Nick Ward!«, schrie sie.
    Er blieb am Fuß der Treppe stehen und schaute überrascht zu ihr hoch. »Was?«
    »Bedeute ich dir so wenig? Fällt es dir so leicht, mich aufzugeben?«, tobte sie. »Du entschuldigst dich, sagst, dass du mich nicht mehr belästigen wirst, und gehst dann einfach? Ha! Mich belästigen? Der Teufel soll dich holen! Du verdammter, jämmerlicher Feigling! «
    »Wow! Scheiße!« Er wirkte nervös und fasziniert zugleich. »Ich dachte, du wolltest, dass ich … verdammt, Becca! Was willst du eigentlich?«
    »Benutz dein winziges, verschrumpeltes Erbsenhirn und komm selbst drauf!«, brüllte sie. »Kannst du damit umgehen, wie stocksauer ich auf dich bin, Nick? Denn das bin ich. Ich bin so was von wütend, und das wird nicht einfach weggehen, nur weil du sagst, dass es dir leidtut! Also, vergiss es!«
    Seine Lippen zuckten, aber er war weise genug, sich das Lächeln zu verkneifen. »Ich bin hart im Nehmen.« Er stieg eine Stufe höher. »Ich kann mit wüsten Beschimpfungen umgehen.«
    »Ach ja? Aber kannst du auch mit mir umgehen?« Ihre Stimme zitterte vor Emotion. »Hast du dafür die nötige Courage?«
    Er kam die Treppe hinauf und sah ihr tief in die Augen. »Ich kann mit dir umgehen«, versicherte er. »Und ob ich das kann! Aber ich kann nicht damit umgehen, dich aufzugeben.«
    »Tatsächlich? Nun, wir werden sehen.« Sie bedeutete ihm mit einer gnädigen Handbewegung, zurück ins Büro zu gehen. Sie knallte die Tür zu und baute sich mit verschränkten Armen davor auf. Auf keinen Fall würde er ihr entwischen, bevor sie ihm gehörig die Meinung gegeigt hatte.
    »Was sollte diese Darbietung von der kreischenden Harpyie?« Sein Blick war wachsam.
    »Die Nachricht des Tages, Nick: Es war keine Darbietung. Ich bin eine kreischende Harpyie. Was du siehst, ist das, was du bekommst. Also find dich damit ab!«
    Ein anerkennendes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Du bist sexy, wenn du so angriffslustig bist. Da stehe ich voll drauf.«
    Becca versetzte ihm einen Stoß gegen seinen muskulösen Bauch, aber er rührte sich nicht von der Stelle. »Nur ein Idiot würde das zu einer Frau sagen, die dermaßen angepisst ist.«
    »Ich habe nie behauptet, ein Superhirn zu sein«, räumte Nick ein. »Du kennst mich. Wenn ich den Mund aufmache, purzelt die Wahrheit heraus. Ob das nun gut für mich ist oder nicht.«
    »Dann schlage ich vor, du hältst einfach mal deine große Klappe«, fauchte sie. »Lass mich deine Narbe sehen!«
    Er war überrumpelt, schob jedoch, ohne zu widersprechen, das marineblaue T-Shirt über seinem schlanken Torso nach oben. Becca zwang ihre Miene zur Neutralität, als sie die lange, böse, schartige Narbe und die Male von den Klemmen und den Stichen begutachtete. Es zerriss ihr das Herz. Sie wollte die Lippen draufpressen.
    Aber so leicht würde er nicht davonkommen. Sie strich mit den Fingerspitzen darüber. Nick schnappte heiser nach Luft.
    Alarmiert zog sie die Hand zurück. »Habe ich dir wehgetan?«
    Er schüttelte den Kopf. Dieses heiße Glimmen in seinen Augen war ihr nur allzu vertraut. Becca ließ den Blick über seinen Körper gleiten, dann verweilte er auf der ausgeprägten Beule in seiner Jeans. Er folgte ihrem Blick, und mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung zog er das T-Shirt aus und ließ es von seinem Handgelenk auf den zerkratzten Linoleumboden fallen.
    Dieser Angeber. Eine Doppelattacke, indem er sie gleichzeitig mit seinem umwerfenden Körper und seiner heroischen Schussverletzung konfrontierte. Sie schämte sich bis auf die Knochen, weil es perfekt funktionierte.
    »Zieh es wieder an«, verlangte sie atemlos. »Du exhibitionistischer Blödmann!«
    Er nahm ihre Hand und drückte sie wieder auf seine Narbe, hielt sie unter seiner eigenen gefangen. »Mach das noch mal«, bat er. »Das hat mir gefallen.«
    Sie zog vergeblich an ihrer Hand. »Meinst du wirklich, es interessiert mich, was dir gefällt und was nicht, Nick Ward?«
    »Ich weiß, dass es so ist.«
    Mit einem wütenden Fauchen entzog sie ihm ihre Hand und holte aus, als wollte sie ihn schlagen. Dann hielt sie jedoch mit verkrampften Muskeln inne.
    »Mach ruhig«, sagte er.

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