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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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grummelte sie. »Ich werde in Bewegung bleiben, mein behagliches Zuhause, mein Atelier, mein Geschäft zurücklassen müssen. Es könnte sogar notwendig werden, mich unattraktiv zu machen.« Sie erschauderte sichtlich. »Aber nimm dich in Acht, Nikolai. Milla spielt mit, um mir einen Gefallen zu tun. Wenn du es vermasselst und sie verletzt wird, schneide ich dir die Kehle durch.«
    »Schon klar. Ich möchte nur wissen, ob … «
    »Mehr kann ich dir nicht sagen«, unterbrach sie ihn brüsk. »Diese Unterhaltung ist beendet. Bitte mich nicht um noch irgendetwas! Und vergiss eines nicht: Als verdeckter Ermittler Waffenhandel zu treiben, ist eine Sache. Als Arkady persönlich mit Zhoglo zu tun zu haben, wird etwas völlig anderes sein. Wenn du nicht den Mumm hast zu tun, was Zhoglo möglicherweise von dir verlangt, bist du tot. Und solltest du den Mumm haben, wirst du dafür in der Hölle schmoren. Denk darüber nach, bevor ich Milla Arkadys Handynummer gebe.«
    »Ich denke darüber nach. Ich habe darüber nachgedacht«, entgegnete er prompt. »Mein Entschluss steht fest. Ich stehe in deiner Schuld, Tam. Solltest du je etwas von mir brauchen … «
    »Du schnallst es noch immer nicht, oder? Ich habe dir keine Gefälligkeit erwiesen. Ich habe lediglich dein Leben um fünfzig Jahre verkürzt.« Sie musterte das Glas in seiner Hand. »Obwohl es natürlich davon abhängig wäre, wie viel du andernfalls trinken würdest.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Und wenn schon. Ich wüsste mit den fünfzig Jahren sowieso nichts anzufangen.«
    Mit einem Stoßseufzer stemmte sie ihre schlanke Hand in die Taille. Der Ausdruck in ihren Augen spiegelte den in seinen eigenen wider: kaltes, windgepeitschtes Ödland, Geheimnisse in den Schatten, Felsen und raues Terrain.
    »Du willst mir einen Gefallen tun?«, fragte sie leise. »Tu der Welt einen Gefallen. Töte Zhoglo. Spionier ihn nicht aus. Liefere ihn nicht den Behörden ans Messer. Jag ihm aus nächster Nähe eine Kugel in den Hirnstamm.«
    Er dachte an Sveti. »Tam, ich … «
    »Töte ihn, wenn du kannst! Schaffst du es nicht, möge Gott dir beistehen.«
    Sie drehte sich um und verschwand im grauen Dämmerlicht.
    Nadvirna, Ukraine.
    Vadim Zhoglo nippte bedächtig an seinem Kristallschwenker mit dem erlesenen Brandy, dabei ließ er den Blick über die verschneiten Gipfel der Karpaten schweifen. »Sind die Transportdetails für die erste Verschiffunggeregelt,Pavel?«
    »Ja«, bestätigte der Mann dumpf. »Es ist alles arrangiert.«
    Zhoglo wandte sich zu ihm um. »Und du kannst dich dieses Mal für jeden deiner Männer verbürgen? Keine bösen Überraschungen, wie vor sechs Monaten?«
    Pavels Hand weitete seinen Hemdkragen und verschaffte seinem großen, knotigen Adamsapfel mehr Raum, damit er auf- und abhüpfen konnte.
    Das war seine Antwort. Wieder. Zhoglo schloss die Augen. »Was ist es dieses Mal, Pavel?«, fragte er mit trügerischer Sanftmut.
    »Nichts Ernstes«, versicherte Pavel hastig. »Aber ich musste einen der am Puget Sound stationierten Männer … ersetzen.«
    »Er ist tot?« Vadim runzelte die Stirn. »Wie ist das möglich?«
    »Selbstmord«, presste Pavel heiser und zögerlich hervor. »Er hat sich erschossen. Pyotr Cherchenko.«
    »Dein Neffe, nicht wahr? Für den ich diese teuren Einwanderungsdokumente besorgen sollte? Ich verstehe. Mein Beileid, Pavel. Und sein Ersatz?«
    Schweiß glänzte auf Pavels bleicher Stirn. »Ein Mann namens Arkady Solokov. Aus Donetsk. Er kümmert sich um die Sicherheitsvorkehrungen auf der Insel.«
    »Und du kannst dich für diesen Solokov verbürgen? Ohne Einschränkung?«
    Pavels Blick glitt zur Seite. »Wir hatten schon früher geschäftlich mit ihm zu tun. Er war bei Avia. Er hat vor vier Jahren die Deals über die M93-Granatwerfer und Raketen für Liberia eingefädelt. Er wirkt sehr kompetent. Und seine Englischkenntnisse sind … «
    »Er wirkt kompetent«, echote Vadim mit ironischer Betonung. »Ich investiere Millionen in dieses Projekt, und du erzählst mir, dass dieser Mensch kompetent wirkt ?«
    »Ich musste schnell einen Ersatz finden, Vor, und ich bin mir sicher, dass … «
    »Ich bin mir bei gar nichts sicher. Abgesehen davon, dass du ein Idiot bist, der mich zwingt, unnötige Risiken einzugehen. Nun gut. Wir werden weitermachen wie geplant. Du kannst gehen.«
    Doch Pavel blieb, wo er war, und scharrte mit seinen übergroßen Füßen.
    »Was gibt es noch?«, herrschte Vadim Zhoglo ihn an. »Du langweilst mich,

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