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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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stockend ein und forderte dann ungestüm: »Sag mir den vollständigen Namen dieses Wichsers! Ich verdiene es, etwas über den Mann zu wissen, der mich vergewaltigen, foltern und ermorden will. Es muss eine Strafakte über ihn geben. Irgendetwas.«
    Nick schwieg so lange, dass Becca schon überzeugt war, wieder eine Abfuhr zu kassieren. Dann räusperte er sich. »Du wirst nichts über ihn finden. Jedenfalls lautet sein voller Name Vadim Zhoglo. Er ist ein Oberboss der ukrainischen Mafia. Ein sehr skrupelloser, sehr bösartiger Hurensohn, aber das ist dir ja bekannt.«
    »Ja«, bestätigte sie leise. Das war ihr bekannt.
    Jetzt, da sie diesen Informationsschnipsel hatte, war sie ratlos, was sie damit anfangen, wo sie ihn hinstecken sollte.
    Sie pflückte wahllos ein anderes Detail heraus. Vielleicht war Nick gerade in Redelaune und würde ihr noch mehr verraten. »Wie kommt es, dass du Ukrainisch sprichst?«
    »Meine Mutter stammt von dort«, erklärte er. »Genau wie die Familie meines Vaters. Er hat in zweiter Generation hier gelebt. Meine Urgroßeltern immigrierten in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in die Staaten. Mein Vater ist nach seiner Rückkehr aus Vietnam durch die Welt vagabundiert. Er hat es bis nach Kiew geschafft, wollte sehen, wo seine Großeltern herkamen. Dort lernte er meine Mutter kennen, er heiratete sie und brachte sie mit hierher. Von ihr habe ich Ukrainisch gelernt und Russisch.«
    »Echt?« Die plötzliche Flut persönlicher Informationen war schwindelerregend.
    Die Lasagne dampfte auf dem Tresen. Becca stellte sie vor Nick auf den Tisch. »Das war’s mit meinen Vorräten. Iss!«
    Er wirkte leicht verlegen, machte sich aber trotzdem darüber her. »Ich habe dich total ausgeplündert? Tut mir leid. Ich fahr mit dir zum Supermarkt, um neue Lebensmittel zu kaufen.«
    Die Vorstellung, mit ihm etwas derart Alltägliches wie einen Einkauf zu erledigen, kam ihr zugleich surreal und wundervoll vor. Ihr Herz zog sich wehmütig zusammen.
    Dann ärgerte sie sich über sich selbst, während sie zusah, wie er sein Essen verputzte. Ihr war einfach nicht zu helfen, sie war so dämlich. Da kochte sie für ihn, wurde völlig verträumt und melancholisch, nur weil er ihr ein wenig armselige Aufmerksamkeit zukommen ließ. Schande über sie!
    »Hör auf mit dem Scheiß, Nick!«, wies sie ihn unwirsch zurecht. »Wir werden weder zusammen Lebensmittel einkaufen, noch werden wir Sex haben. Hör auf, mich zu manipulieren! Bist du deswegen gekommen? Um dich zu amüsieren? Um mich ein bisschen anzuheizen, bis ich die Wände hochgehe? Ist das ein Antistressmittel für dich?«
    Er rieb sich übers Gesicht, schüttelte bedächtig den Kopf, und sie bemerkte die dunklen Schatten unter seinen Augen. Er sah erschöpft aus.
    »Ich bin nicht hier, um mich zu amüsieren«, versicherte er ihr. »Ich verstehe es selbst nicht. Ich habe versucht, mich von dir fernzuhalten … «
    »Versucht?«, echote Becca, aufrichtig verwirrt. »Dich von mir fernzuhalten? Aber ich dachte … es hatte den Anschein, als wolltest du mich nie wiedersehen.«
    »Ja. Ich habe mich echt bemüht. Ziemlich erfolgreich, hm? Ich sollte nicht mal in deiner Nähe sein.« Seine Stimme war leise, doch die ungehemmte Wildheit, die in seinen Worten mitschwang, zerrte an Beccas Nerven. »Zhoglo wird mich finden. Nicht viele Männer, auf die meine Beschreibung passt, können tun, was ich tue. Ich bin leichter aufspürbar als du. Schwerer umzubringen vielleicht, aber leichter zu finden.«
    »Danke für diese herzerwärmende Beobachtung!«
    Er ignorierte das. »Wenn er mich erst mal hat, wird er dich wollen. Du bist keine Randfigur in diesem Drama, so gern du das auch wärst. Jetzt nicht mehr.« Er schloss die Faust um einen Zipfel ihres Nachthemds und zog daran, bis Becca zu ihm stolperte. Sie musste sich an seiner Schulter abstützen. »Darum sollte ich mich unbedingt von dir fernhalten. Eigentlich ganz einfach, oder?«
    Sie blickte ihm in die Augen. Ihre Finger gruben sich in seine Schultermuskeln. »Offenbar nicht«, wisperte sie.
    Er nahm ihre andere Hand und legte sie auf seine zweite Schulter, dabei schüttelte er den Kopf. »Ich wollte bei dir sein«, sagte er und klang beinahe selbst überrascht. »Nur für eine kurze Weile, um mich zu vergewissern, dass es dir gut geht. Ich bin eine ganze Stunde ziellos durch die Gegend gefahren, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand hinter mir her war. Trotzdem war es dumm von

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